Mit dem VfL Primstal ist auch der letzte Vertreter des Landkreises St.Wendel im Saarlandpokalachtelfinale ausgeschieden. Die Mannschaft von Andreas Caryot unterlag dem Ligakontrahenten SV Bübingen auf heimischem Geläuf mit 1:2.
Der VfL hatte in dieser Partie etwas gutzumachen, verlor man doch erst am Sonntag in der Liga an gleicher Stelle gegen den selben Gegner mit 0:1. Entsprechend traten die Nordsaarländer auch auf und agierten deutlich offensiver als noch am Wochenende. Jedoch zeigte sich auch ein altbekanntes Problem bei den Hausherren: Bis zum gegnerischen Sechzehner ließ man Ball und Gegner laufen, dort angekommen fehlte aber meist der entscheidende letzte Pass um Torchancen zu kreieren. Die Gäste aus dem Regionalverband konnten im ersten Durchgang nur selten durch Konter für Entlastung sorgen, die aber allesamt keine Herausforderung für die Primstaler Defensivabteilung darstellten. Folgerichtig wurden torlos die Seiten gewechselt.
Die folgenden 45 Minuten sollten es dann aber so richtig in sich haben: Primstal kam nicht ganz wach aus der Kabine, was die Gäste gnadenlos ausnutzten. Nachdem Bübingen schnell umgeschaltet hatte, beförderte Lars Wintrich eine Bogenlampe über den chancenlosen Simon Holz hinweg zum 0:1 ins Tor. Doch damit nicht genug; Nur drei Minuten später, Primstal war ein folgenschwerer Ballverlust in der Vorwärtsbewegung unterlaufen, erhöhte Patrick Wöber auf 2:0 aus Sicht der Gäste. Der VfL schien geschockt, berappelte sich aber wieder: In der 72.Minute sorgte Tobias Scherer mit einem formidablen Fernschuss für den Anschlusstreffer. Noch blieb Zeit die Partie zu drehen. Nur einige Minuten später gellte ein Aufschrei durchs Allerswaldstadion: Primstals Timo Ostermann war innerhalb des Bübinger Sechzehners zu Fall gebracht worden, was Schiedsrichter Benedikt Seyler jedoch nicht als ausreichend für einen Regelverstoß erachtete und weiterspielen ließ. Quasi im direkten Gegenzug sollten die Zuschauer dann doch noch ihren Strafstoß geboten bekommen, wenn auch vielleicht nicht so wie gedacht: VfL-Kapitän Marc Pesch hatte einen Bübinger Stürmer im Strafraum eindeutig regelwidrig gestoppt. Zum Glück von Primstal setzte Bübingen diesen Elfer jedoch an den Pfosten, was die Entscheidung der Partie auf später vertagte. Nun war Primstal wieder am Zug und sollte auch seinen Ausgleich noch bekommen, einzig zählte er nicht. Vor dem Treffer durch Lukas Biehl hatte der Referee eine Abseitsposition von Pascal Schmidt erkannt und verweigerte diesem deshalb die Anerkennung. Eine Entscheidung, die nach dem Abpfiff noch für ausreichend Gesprächsstoff unter den Anhängern sorgte. Dieser ließ nach der diskutablen Aktion auch nicht mehr lange auf sich warten und Bübingen war eine Runde weiter.
„Meine Mannschaft hat heute im Vergleich zum Wochenende eine deutliche Leistungssteigerung gezeigt, zum Sieg hat es leider trotzdem nicht gereicht,“ stellte VfL-Coach Caryot nach dem Spiel fest. Zu dem Elfmeter und dem Tor, die seinem Team verwehrt worden waren meinte der Übungsleiter: „Beim Elfer habe ich nicht gesehen, ob es einer war. Timo Ostermann hat jedoch gemeint, dass es im Endeffekt wohl zu wenig war. Was das nicht gegebene Tor angeht, hat Pascal Schmidt meiner Ansicht nach nicht im Abseits gestanden, Lukas Biehl könnte aber dringewesen sein.“ Zeit zum Verschnaufen bleibt dem VfL nach der Pokalpleite nur wenig: Bereits am Freitag muss man in der Liga zu Tabellenführer FV Eppelborn reisen.