In der Nacht von Pfingstsonntag auf Pfingstmontag fand auch dieses Jahr wieder die „Nacht der Kirchen“ statt. Das saarlandweite Projekt vom Evangelischen Kirchenkreis und dem Dekanat Saarbrücken wird seit 2008 jedes Jahr in ökumenischer Zusammenarbeit durchgeführt. Ziel des Projektes ist es zum einen, die Kirche und auch den Glauben einmal von einer ganz anderen Seite zu präsentieren. Dazu boten die über 60 geöffneten Kirchen im Saarland die unterschiedlichsten Programme, von Musik und Tanz über Filmvorführungen bis hin zum gemeinsamen Kochen, nur abwechslungsreich und interaktiv sollte es sein, die Menschen zum Mitmachen anregen und dazu, sich mit dem eigenen Glauben auseinander zu setzen.
Zum anderen steht dabei aber auch der Geburtstag der Kirche, der in Pfingsten, dem Fest des Heiligen Geistes gesehen wird, eine Rolle, denn die „Nacht der Kirchen“ ist sicherlich eine wunderbare Art, diesen Geburtstag zu feiern.
Um 18 Uhr fand am Sonntagabend in der Saarbrücker Ludwigskirche eine zentrale Eröffnungsfeier zur „Nacht der Kirchen“ statt, danach öffneten auch die beteiligten Kirchen von 20 bis etwa 24 Uhr ihre Türen für jedermann. Denn auch das ist ein zentraler Aspekt des Projektes, das gegenseitige Miteinander aller Menschen, keiner soll dabei ausgeschlossen werden.
Auch im Landkreis St.Wendel wirkten fünf Kirchen bei der Aktion mit.
Während der Abend in St. Mauritius in Sotzweiler unter dem Motto „Gast, der Herz und Sinn erfreut“ stand, lud man in der Abtei Tholey zur Pilgerkirche ein. Ins Evangelische Gemeindehaus in St.Wendel lud die Evangelische Jugend im Kirchenkreis Saar-Ost hingegen zur „Casino-Kirche“, während in St.Ignatius in Türkismühle das Thema „beGEISTerung“, passend zum Fest des Heiligen Geistes, hieß.
Auch die Pfarrkirche Kreuzerhöhung Primstal öffnete am Sonntagabend ihre Pforten. Hier stand die Kirchennacht unter dem Motto „Fremd sein – daheim sein – Kirche ein Haus für viele“. Dieses Thema wurde auch im Hinblick auf die immer noch sehr aktuelle Flüchtlingsthematik ausgewählt. Das zeigte nicht zuletzt die Anwesenheit vieler in der Gemeinde Nonnweiler lebender Syrer, die sich dort gut eingelebt haben und wohlfühlen, somit also wohl das beste Beispiel dafür sind, dass man auch in der Fremde sein Zuhause finden kann.
Das Kirchennacht wurde in Primstal sehr abwechslungsreich gestaltet, Kerzenlicht und Blumendekoration gaben der Kirche eine besinnliche, fast schon gemütliche Atmosphäre. „Denkanstöße in Wort und Klang“, darin bestand der erste Programmpunkt. Dabei wurden besinnliche Texte vorgetragen, wobei jeder Redner nach seinem Vortrag einen bunten Papierstreifen an einen Rahmen pinnte, sodass am Ende ein Regenbogen entstand, der symbolisch das Motto des Abends widerspiegeln sollte. Zwischen den Textvorträgen sorgte Thomas Haupenthal mit ebenso besinnlichen Liedern wie beispielsweise „Hallelujah“ oder „Ave Maria“ für die musikalische Umrahmung.
Nach einer kurzen Pause sorgte dann der Singkreis Primstal unter der Leitung von Jutta Backes für Unterhaltung. Als letzten Programmpunkt hatten einige Syrer aus der Gemeinde mithilfe ihres Sprachlehrers einen Vortrag von Koransuren und sufistischen Texten vorbereitet.
In den Pausen, die Zeit zum Kennenlernen und Austauschen boten, wurden Getränke sowie syrisches und deutsches Essen angeboten. Der Abend stand also ganz unter dem Motto des interkulturellen Miteinanders und der Nächstenliebe. Dazu rief auch der Pastor Hans Leininger auf, denn „der Glaube an die Liebe ist die Quelle zu Toleranz und Solidarität.“