Wir lieben unser St. Wendeler Land. Tagtäglich berichten wir deshalb für euch über alles was so in der Heimat vor sich geht. Dabei fällt uns immer wieder auf, dass viele Orte ganz tolle, aber oft versteckte Besonderheiten haben. Deshalb machen wir uns gemeinsam mit euch auf die Reise in die einzelnen Ortsteile des St. Wendeler Landes. Und da die Ortsvorsteher ihren Ort am besten kennen sollten, haben wir bei ihnen nachgefragt, warum sie so gerne in ihrem Ort leben. Heute stellen wir euch Remmesweiler, ein Ortsteil der Stadt St. Wendel vor.

Stellen Sie sich und Ihre Tätigkeit als Ortsvorsteher kurz vor.
Mein Name ist Leander Alles, bin 71 Jahre alt und ich bin seit 2004 Ortsvorsteher von Remmesweiler. Ehrlich gesagt, hatte ich mich nie dafür interessiert.
Im Frühjahr 2004 fragte mich der damalige OV Federkeil ob ich Interesse hätte OV zu werden. Nach Beratung mit meiner Frau sagte ich dann zu und stellte mich zur Verfügung. (Partei CDU) Mir liegt in erster Linie an Remmesweiler die intakte Dorfgemeinschaft und das gemeinsame Anpacken.
„Unser Dorf hat Zukunft“ das war in Remmesweiler kein Schlagwort, hinter dem sich eine leere Hülse verbirgt. In Remmesweiler ist dies Programm, das die Bürger mittragen und für dessen Verwirklichung sie sich im wahrsten Sinne des Wortes verbürgen, sich Gedanken machen und gemeinsam anpacken.
Seit über 30 Jahren beteiligten wir uns Remmesweiler an den Wettbewerben zur Dorfentwicklung und waren auch sehr erfolgreich. Im Jahre 2000 ging Remmesweiler als Landessieger im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ als Sieger hervor, diesen Titel konnten wir im Jahre 2006 verteidigen. Auf Bundesebene wurde Remmesweiler je einmal mit Bronze und Silber ausgezeichnet, worauf wir sehr stolz sind.
Erzählen Sie ein wenig über die Geschichte von Remmesweiler
Die erste urkundliche Erwähnung stammte aus dem Jahre 1343. Frühgeschichtliche und römerzeitliche Funde zeugen jedoch von früheren Besiedlungstätigkeiten.
Wo ist Remmesweiler am schönsten ?
Überall, erwähnenswert: Im Jahre 2010 errichteten wir einen Brunnen an einer ehemaligen Viehtränke mit Blick auf einen Teil denkmalgeschützter Bauernhäuser „Auf der Hell“, Blick auf den Steinberg, sowie ausgedehnte Spaziergänge durch den Wald.
Was macht Remmesweiler für (neue) Einwohner attraktiv ?
Eine neue Einwohnerin vor einigen Jahren: „Endlich haben wir ein schönes Zuhause gefunden“ das sagt meiner Meinung nach alles über Remmesweiler.
Was gibt es in Remmesweiler besonderes ?
Alle 2 Jahre findet in Remmesweiler ein Dorfcamp rund um das Dorfgemeinschaftshaus für Kinder und Jugendliche statt, welches durch die Mitbürger unterstützt wird. Einige Väter haben es sich zum Ziel gesetzt, jedes Jahr mit ihrem Nachwuchs ein 3-tägiges Zeltlager zu veranstalten, zu dem keine Frauen zugelassen sind.
Da die Remmesweiler Kirmes spät im November ist, sind Schausteller Mangelware. Aus diesem Grund sind die Eltern und andere Helfer zur Stelle und veranstalten eine „Kennerkerb“ (Kinderkirmes)
Da unser ehemaliger Lebensmittelladen vor einiger Zeit geschlossen hat, wurde in Zusammenarbeit mit dem Landkreis „Smart Village“ eingeführt. Bestellung des alltäglichen Bedarfs durch „Keep fresh“. Betreut wird diese Aktion durch 2 Dorfcoaches die auch im Notfall die Bestellung entgegennehmen. Um den täglichen Bedarf an Lebensmitteln zu decken besteht keine Notwendigkeit das nächste Geschäft aufzusuchen.
Man bestellt zu Hause am Computer oder setzt sich mit den Dorfcoaches in Verbindung. Ein gemeinsames Frühstück das durch einige Frauen serviert wird, verkürzt die Wartezeit bis die Lieferung eintrifft.
Ebenfalls besonders erwähnenswert „Koche-esse-schwätze“. Die Landfrauen laden einmal im Monat zum Mittagstisch ein, der von ca. 30 – 35 über 65 Jahren und alleinstehenden Personen genutzt wird. Die Hausmannskost ist ein willkommener Anlass zu einem anschließendem Plausch.
Alle 5 – 6 Jahre findet ein Hiemesbierefeschd statt, für das Remmesweiler mit dem Saarländischen Heimatpreis ausgezeichnet wurden. Die Hiemesbiere ist eine kleine Frucht die sich am besten als Brotaufstrich eignet oder man verwendet diese zur Herstellung des „Hiemesbiereschnaps“.
Zum Schluß noch ein Wort, sonst wird es vielleicht zu viel, eine verheiratete Frau aus Reitscheid nach Remmesweiler verheiratet: Remmesweiler kann man nicht beschreiben, das muss man erlebt haben. Das sagt alles !!!!!!