Zwölf Senioren fallen im August auf Enkeltrick und falsche Polizisten herein

Eine Frau hält einen Telefonhörer an ihr Ohr. Man sieht sie von hinten
Immer öfter werden ältere Menschen Opfer vom Enkeltrick - Symbolbild

Im August haben Telefonbetrüger im Saarland zwölfmal erfolgreich zugeschlagen und dabei Beute im Wert von über 460.000 Euro gemacht. Die Täter erbeuteten sowohl Bargeld als auch Schmuck von ihren überwiegend älteren Opfern. Das saarländische Innenministerium und die Polizei warnen eindringlich vor den verschiedenen Betrugsmaschen.

Bei einem der Vorfälle erhielt eine ältere Frau einen Anruf von einer rumänischen Telefonnummer. Eine weinende Frau am anderen Ende der Leitung behauptete, ihre Tochter zu sein und einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht zu haben. Anschließend übernahmen vermeintliche Polizisten und Staatsanwälte das Gespräch. Sie forderten 70.000 Euro Kaution, um eine Gefängnisstrafe abzuwenden. Da die Seniorin nur 26.000 Euro besaß, erkundigten sich die Betrüger nach weiteren Wertgegenständen und Sparkonten. Schließlich wurde die Frau angewiesen, das vorhandene Geld an eine angebliche Staatsanwaltschaftsmitarbeiterin zu übergeben. Diese erschien bereits eine Minute später an der Haustür, kassierte die 26.000 Euro und verschwand spurlos.

Sechs weitere ältere Frauen fielen auf die Masche falscher Polizeibeamter herein. Die Anrufer behaupteten, in der jeweiligen Nachbarschaft habe es eine Einbruchserie gegeben. Ein gefasster Täter habe eine Liste mit geplanten Einbruchszielen bei sich getragen, auf der auch die Adressen der angerufenen Frauen vermerkt gewesen seien. Die Betrüger forderten ihre Opfer auf, Bargeld und Wertgegenstände zur sicheren Aufbewahrung an die vermeintlichen Polizisten zu übergeben.

Bei zwei weiteren Betrugsversuchen gaben sich die Täter als Sparkassenmitarbeiter aus. Sie erkundigten sich telefonisch nach der finanziellen Lage ihrer Opfer. Während des Gesprächs erschien jeweils ein Komplize an der Haustür, der sich als Mitarbeiter der Sicherheitsabteilung der Sparkasse vorstellte. Die beiden älteren Frauen händigten den Betrügern mehrere tausend Euro Bargeld sowie ihre EC-Karten mitsamt den dazugehörigen PIN-Nummern aus. Mit den Karten hoben die Täter anschließend weitere Geldbeträge ab.

Der saarländische Innenminister Reinhold Jost warnt: „Echte Polizisten und Justizmitarbeiter fordern niemals eine Kaution in Form von Geld oder Wertsachen von Ihnen. Sie nehmen auf keine Besitztümer von Ihnen in ein angebliches Gewahrsam. Echte Mitarbeiter von Geldinstituten erkundigen sich nicht nach ihren Finanzen oder ihrer PIN-Nummer. Melden Sie sich beim geringsten Verdacht sofort bei der richtigen Polizei unter der Notrufnummer 110!“

Trotz eines Rückgangs der Fallzahlen im Vergleich zu den Vorjahren betont der Innenminister: „Jeder einzelne erfolgreich vollendete Betrug am Telefon ist aber einer zu viel und verursacht bei den Opfern oft große psychisches und teilweise sogar körperliches Leid.“

Weitere Informationen zum Schutz vor Telefonbetrug stellt das saarländische Innenministerium unter www.saarland.de/enkeltrick zur Verfügung.

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