Der Volkstrauertag, zweiter Sonntag im November, ist der Tag an dem jedes Jahr an die Kriegsopfer zweier Weltkriege, der Opfer von Flucht und Vertreibung sowie der Opfer von Gewaltherrschaft erinnert wird. Ursprünglich war der Volkstrauertag nach dem Ersten Weltkrieg (1919) eingeführt worden, um der getöteten deutschen Soldaten in diesem Krieg zu gedenken.
Inzwischen wird an die Kriegstoten beider Weltkriege sowie an das unermessliche Leid in den Konzentrationslagern erinnert. Auch an die Opfer der Auslandseinsätze der Bundeswehr sei an dieser Stellte gedacht. Angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine wird der Volkstrauertag zusätzlich erschreckend aktuell. Gerade vor diesem traurigen Hintergrund sei es wichtig diesen Gedenktag aus seinem „Schattensein unter den Feiertagen“ herauszuholen.
In den Ortsteilen der Kreisstadt St. Wendel wurden an diesem Tag die Gedenkveranstaltungen aufgrund der Corona-Pandemie zurückhaltender gestaltet als gewohnt. Der Ortsvorsteher der Kernstadt St. Wendel, Kurt Wiese, bedauert das außerordentlich. „Der Volkstrauertag ist ein Aufruf zur Versöhnung, zur Verständigung und Frieden. An diesem Tag blicken wir zurück – aber auch gerade nach vorn, da sowohl die Geschehnisse der Geschichte als auch der Gegenwart mit in das Gedenken mit einbezogen werde“, so der Ortsvorsteher. Er legte am Ehrenmal auf dem städtischen Friedhof in St. Wendel und anschließend am Ehrenmal in St. Wendel-Alsfassen einen Kranz nieder.