Offener Brief warnt vor massiver Bebauung des Missionshaus-Areals

Das Missionshaus (Quelle: Wikipedia)
Das Missionshaus (Quelle: Wikipedia)

Die Bürgerinitiative „Missionshaus – Zukunft mit Weitblick“ hat sich mit einem eindringlichen Appell an den Provinzial der Steyler Missionare gewandt. In einem offenen Brief vom 22. September 2025 kritisieren Anton Stier und Miriam Steinmetz die geplante Umwandlung des historischen Missionshaus-Areals in St. Wendel in ein urbanes Mischgebiet.

Die Initiative, die nach eigenen Angaben mehrere hundert St. Wendeler Bürger vertritt, wendet sich direkt an Pater Dr. Peter Claver Narh SVD in St. Augustin. Sie beruft sich dabei auf dessen eigene Aussagen zum 150-jährigen Jubiläum, wonach das Missionshaus „lebendig bleiben, seine Würde bewahren, ein Wahrzeichen und Ort der Begegnung und Hoffnung bleiben“ solle.

Die von der SG-Strukturholding geplante Bebauung sieht laut der Bürgerinitiative ein urbanes Mischgebiet für Gewerbe, Arbeit und Wohnen auf 27 Hektar vor. Konkret befürchten die Kritiker ein Parkhaus mit 750 Stellplätzen und täglich mehr als 4.400 zusätzliche Fahrzeugbewegungen. Diese massive Verdichtung würde nicht nur die Ruhe des traditionell stillen Ortes zerstören, sondern auch die Hochwassergefahr erhöhen.

Besonders besorgt zeigt sich die Initiative über die Auswirkungen auf die Anwohner. Die geplante Bebauung würde den Wert und die Versicherbarkeit benachbarter Immobilien mindern sowie die Lebensqualität und Sicherheit der Anlieger beeinträchtigen. Zudem würde die zusätzliche Infrastruktur angesichts eines prognostizierten Bevölkerungsrückgangs von 13,7 Prozent alle St. Wendeler finanziell belasten.

Die Bürgerinitiative betont, dass sie nicht grundsätzlich gegen eine Entwicklung des Areals sei. Sie habe ein eigenes Alternativkonzept erarbeitet, das den Charakter des Gebiets als Naherholungsgebiet bewahre und gleichzeitig eine nachhaltige Transformation ermögliche. Dieses Konzept berücksichtige sowohl die Schöpfungsverantwortung als auch die Ideen des Ordensgründers Arnold Janssen. Bisher habe man jedoch keine Gelegenheit gehabt, diese Pläne dem Provinzial persönlich vorzustellen.

In ihrem Brief appellieren Stier und Steinmetz an Pater Narh: „Machen Sie Ihre eigenen Worte von Würde, Begegnung und Hoffnung zur Richtschnur. Setzen Sie sich dafür ein, dass das Missionshaus nicht in ein Investorenviertel verwandelt wird, sondern als geistliches und kulturelles Herz von St. Wendel lebendig bleibt.“

Die Initiative lädt den Provinzial zu einem persönlichen Gespräch vor Ort ein. Ziel sei es, gemeinsam Wege zu finden, die Zukunft des Missionshauses im Sinne der Menschen und der Schöpfungsverantwortung zu gestalten. Die Bürgerinitiative setzt dabei auf einen konstruktiven Dialog mit den Steyler Missionaren.

Weitere Informationen zu den Bedenken und Alternativvorschlägen der Initiative sind auf der Webseite www.bi-missionshaus.de zu finden. Die Bürgerinitiative kämpft nach eigenen Angaben bereits seit Monaten für mehr Transparenz und Nachhaltigkeit im Umgang mit dem historischen Missionshaus-Areal.

Weitere interessante Artikel:

ANZEIGEN

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Blätterbarer Katalog-2025 mit 80 Seiten:

Alle weiteren Informationen in Bild & Text finden Sie hier auf der Homepage: 
https://www.gudd-zweck.de/fyi/ho-roos-kop/