Seit der Schließung des Krankenhauses in Wadern wird von einigen Gruppen der Bau einer Nordsaarlandklinik gefordert. Auch das zuständige Sozialministerium möchte prüfen, ob ein solcher Bau möglich ist. Dazu wird jetzt bundesweit nach einem Träger gesucht, der ein 300-Bettenhaus baut und betreibet. Als möglicher Standort wurde ein verkehrsgünstig gelegener Platz ins Spiel gebracht, beispielsweise an der Autobahn A1.
„Wir hoffen, dass das Sozialministerium jetzt auch fündig wird und die Erwartungen der Menschen im Nordsaarland nicht enttäuscht werden“, sagte der SPD Landtagsabgeordnete Dr. Magnus Jung. Er brachte auch einen Bau der Klinik durch die Landkreise St. Wendel und Merzig-Wadern ins Spiel, falls kein Betreiber gefunden werde.
Darauf reagierte prompt der Fraktionsvorsitzende der CDU im St. Wendeler Kreistag, Stefan Spaniol: „Dr. Jung will den Landkreis St. Wendel zugleich einen eigenen Verkehrsbetrieb errichten als auch ein Krankenhaus im Nordsaarland bauen lassen. Wenn ein Berufspolitiker, der im Landtag auch Verantwortung für die Landesregierung trägt, so etwas fordert, sollte man unterstellen können, dass solche Ideen halbwegs seriös sind. Leider befindet sich Dr. Jung jedoch hier in einem sozialistischen Wolkenkuckucksheim. Er sollte sich mal wieder mit kommunalpolitischen Fakten und den finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen beschäftigen!“
Stefan Spaniol führt aus, dass jeder, der politische
Verantwortung für die Gesundheitsversorgung im Kreis St. Wendel trägt, sich in
erster Linie für das Marienkrankenhaus und die Bosenbergklinik in St. Wendel
sowie für lokale Gesundheitszentren und die ärztliche Versorgung vor Ort
einsetzen sollte. Im Kreis St. Wendel stimmten die Strukturen und es sei viel
in Bewegung.
„Dass der Landkreis St. Wendel jetzt mehrere Millionen Euro
für eine neue Klinik im Kreis Merzig-Wadern investieren soll, ist absurd –
finanziell und rechtlich!“ Stefan Spaniol kann den zwischenzeitlich geäußerten
Unmut saarländischer Bürgermeister (mit Blick auf die finanzielle Belastung für
die Kreiskommunen) und des Saarlouiser Landrates Lauer (SPD) auf den Vorschlag
Jungs nur allzu gut verstehen. Lauer hat die Diskussion aufgrund der Vorschläge
seines Parteifreundes als in keiner Weise zielführend und sogar schädlich
bezeichnet. Genauso wertet Spaniol auch die Aussage Dr. Jungs als nicht
zielführend, er wolle von vornherein private Investoren für ein neues
Krankenhaus im Nordsaarland ausschließen.