Menschlichkeit sollte die Religion sein, die global ihre Gültigkeit hat unabhängig von den vielen Glaubensrichtungen, denen, neben den fünf Weltreligionen, gefolgt wird. Religionen führten in ihrer Ausübung durch Menschen zu Kriegen und Leid und dies nicht, weil die Religion schlecht war bzw. ist, sondern weil Egoismus in der menschlichen Natur liegt und der Glauben vorgeschoben wurde und wird, um das eigentliche Ziel nach mehr Macht zu kaschieren. Menschliche Opfer werden als Kollateralschäden hingenommen. Dieses Streben nach Macht verschließt die Augen vor Nöten wie Hunger, Obdachlosigkeit, Bedürftigkeit und auch der Zerstörung unseres Planeten. Zu groß ist das aufgeblähte Ego, als dass es sich in eine Reihe mit Anderen stellen oder etwas von seinen materiellen Errungenschaften abgeben möchte.
Angesichts der Bedrohung demokratischer Werte in einer Welt, die scheinbar aus den Fugen gerät und mehr und mehr von eigennützigem Handeln Weniger bestimmt wird, ist eine Rückbesinnung auf wertvolle religiöse Werte wie Nächstenliebe, Mitmenschlichkeit und Verantwortungsbewusstsein notwendig, um wieder eine Ordnung zu erreichen, in der alle Menschen gleichwertig und geachtet leben könnten. Wir werden wohl nie das Ziel erreichen, Gerechtigkeit hinsichtlich eines materiellen Wohlstandes gleichermaßen für alle Menschen herzustellen. Aber wir können dafür sorgen, dass menschenunwürdige Lebensbedingungen gestoppt werden. Und hier sind nicht nur Regierungen gefragt, aktiv zu werden, sondern jeder einzelne von uns.
Vielleicht ist das übergroße Ego Grundvoraussetzung für die Evolution der Menschheit bei der Entwicklung von Fähigkeiten, die das Leben erleichterten. Aber vielleicht pflücken sich die Adams und Evas aber auch ein paar Äpfel zu viel vom verbotenen Baum im Paradies, weil der persönliche Status Quo nie ausreicht. Und vielleicht sollte der Mensch neben seiner außerordentlichen Intelligenz die höhere geistige Weisheit anzapfen bzw. von höherer Ordnung erbitten, um zu erkennen, wann evolutionäre Schritte zwar den Fortschritt weniger, aber das Leid vieler Lebewesen verursachen können (s. Entwicklung der Atombombe durch den Physiker Oppenheimer). Und hier kommt die Schuldfrage ins Spiel. Hinter dem übel klingenden Begriff der Todsünde – es werden sieben genannt – wie Völlerei, Hochmut und Geiz verbergen sich bei genauerem Hinsehen die Ursachen der Probleme und des Leids in dieser Welt. Irgendjemand sagte, dass die Einhaltung bereits der 10 Gebote Gottes diesen Planeten zu einem besseren verändern würde. Diesen 10 Geboten fügte Marian Turski, jüdisch-polnischer Auschwitz-Überlebender aus Warschau, in einer Rede noch ein 11. Gebot hinsichtlich der Diskriminierung von Menschen hinzu:
„DU SOLLST NICHT GLEICHGÜLTIG SEIN!
Jesu Lehre kratzt revolutionär am übergroßen Ego. Er gibt allen Menschen den gleichen Wert. Es scheint dem Menschen in die Wiege gelegt zu sein, sich von Anderen abheben zu wollen durch schöner, reicher, erfolgreicher, begehrter etc. In Wirklichkeit drückt sich über diese – teilweise auch lächerlich anmutenden – Verhaltensweisen aber tief in der Persönlichkeit ein Defizit an innerer Größe aus, da jedem Menschen der gleiche Wert und das gleiche Ansehen als Geburtsrecht zustehen sollte unabhängig von äußeren Attributen, vom Land, in dem er lebt, von der Bildung, die er genießen durfte. Denn letztendlich sind wir auch alle Opfer oder Gewinner unserer Lebensbedingungen, in die wir geboren wurden.
Das große Geheimnis
Was ist das große Geheimnis? Jeglicher menschliche Erfolg, der aus einem überhöhten Ego geboren ist, wird niemals zu einer tiefen inneren Zufriedenheit und Freude führen, weil Erfolg ein Ablaufdatum hat. Auch materieller Luxus zur Kompensation innerer Leere wird nicht dauerhaft eine beständige Zufriedenheit herstellen können, da bereits nach kurzer Zeit neue schöne Dinge auf den Markt kommen, die Mittelpunkt der Begierde werden. Diesem Kreislauf kann nur ein Ende gesetzt werden durch das Bewusstsein, dass der Mensch pur, ohne äußeren „Schnickschnack“, bereits wertvoll und allen anderen ebenbürtig ist. Man sagt, dass Menschen in ärmeren Nationen oft ausgeglichener und fröhlicher wirken und zudem gastfreundlicher sind. Wer ist nun wirklich reich? Der erfolgreiche Mensch, der seine innere Leere durch Sex, Drugs & Rock ‚n‘ Roll kompensieren muss oder ein Mensch, der sein positives Lebensgefühl aus seinem Inneren schöpft. Dem Menschen, dem es zudem gelingt, dem ewigen Vergleich mit Mitmenschen standzuhalten, sind Tür und Tore geöffnet zu einem wirklich freien und authentischen Leben.
Der Philosoph Jesus
„Jesus ist keine Religion, Jesus ist Liebe“ – diese Aussage stammt nicht von mir. Sie stammt von einem Moslem, der zum Christentum konvertiert war, weil er hier Vergebung und einen Neuanfang frei von Schuld fand und die von Jesus propagierten Werte der Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit für sich als wegweisend annahm. Für Moslems ist Jesus ein Prophet, für die Christen der Messias. Aber unabhängig der ihm zugeordneten Rollen haben seine Lehren eine weltumspannende Bedeutung und bieten Lösungen sowohl für die großen globalen Konflikte als auch im zwischenmenschlichen privaten Bereich. Als Philosoph betrachtet, könnten sich Atheisten und Anhänger anderer Religionen mit den mitmenschlichen Werten Christi beschäftigen ohne Gefühl, religiösen Dogmen zu folgen.
Angesichts der großen globalen Probleme wie Naturkatastrophen, Hungersnöten, des Artensterbens, der drohenden Klimakatastrophe, Kriegen, Korruption, Terrorismus, Armut und herrschenden Regimen, die für sich Alleinherrschaft, mitunter gar Weltbeherrschung anstreben, könnte man meinen, Gott sei“ tot“, er habe aufgegeben, das Experiment Mensch auf diesem wunderschönen blauen Planeten als gescheitert abgestempelt. Wenn man sich die täglichen Nachrichten anschaut, hat man das Gefühl, sich im Kino einen apokalyptischen Katastrophenfilm des international bekannten deutschen Filmregisseur Roland Emmerich anzuschauen: gigantische Brände rund um Los Angeles, Bäche und Flüsse, die zu Sturzfluten werden und weitreichende Überflutungen verursachen, Bergrutsche aufgrund der Eisschmelze, Artensterben, Dürren, Hungersnöte etc.
Gott gab dem Menschen einen freien Willen
Und mit diesem freien Willen haben wir Menschen kreiert, was wir derzeit auf unserem Planeten vorfinden. Die vorwiegend westliche Welt raubt diesem Planeten Ressourcen, weil die ewige Gier nach neuen Produkten Rohstoffe benötigt. Auf Madagaskar arbeiten tausende Kinder in Minen, einer der schlimmsten Formen der Kinderarbeit. Sie schürfen nach weltweit verarbeitetem Glimmer.
Was ist Glimmer? Glimmer ist die Bezeichnung für eine Gruppe von Mineralien, die sich in Schichten bilden. Das Material ist extrem hitzebeständig. Glimmer ist seit langem ein fester Bestandteil der Kosmetikindustrie und bekannt dafür, Make-up-Produkten und Farben einen besonderen Glanz zu verleihen. Auch in der Elektronik- und Automobilbranche wird Glimmer genutzt, da er selbst bei extremen Temperaturen elektrische Kraft ohne Überhitzung übertragen kann (Quelle: ZDF)
Kurzfilm: Kinderarbeit in Madagaskar: Getrieben von Armut und Hunger – ZDFheute oder ausführlich zu empfehlen über 3sat-Mediathek – Ausgabe Auslandsjournal extra v. 23.01.25
Wirtschaftsflüchtlinge – wer trägt mit die Schuld?
Von westlichen Staaten nach Afrika subventioniert gelieferte Lebensmittel zerstören die Preise der Bauern und in Folge deren Existenzen. Die Nutzung von Mais als Rohstoff für Biosprit erhöhte die Weltmarktpreise für dieses Getreide, das aber als wichtiges Grundnahrungsmittel für ärmere Bevölkerungsschichten global dient. Was tun Menschen, wenn ihnen die Lebensgrundlagen entzogen werden? Sie fliehen in Regionen, die ihnen ein Überleben versprechen und werden zu Wirtschaftsflüchtlingen. In den Ländern, die zum Elend der Flüchtlinge aber maßgeblich beigetragen haben, sind sie nicht erwünscht und werden wieder zurückgeschickt. Dies ist das Dilemma unserer Zeit. Die Folgen des Handels sind immer weniger durchschaubar, aber mit den Konsequenzen mag niemand leben.
Eine Welt außer Rand und Band
Wieso reicht die Intelligenz des Menschen, der imstande ist, großartige Erfindungen zu kreieren oder Weltraumtouristen für Tage auf eine Weltraumstation in Urlaub zu befördern, nicht aus, die wirklichen Probleme der Menschheit anzugehen? Weil er nichts daran verdient!
Wir müssen aufhören, mit dem Finger auf die vermeintlichen Schuldigen zu zeigen. Wir sitzen alle im gleichen Boot und sind mehr oder weniger beteiligt an den großen Problemen, vor allem wir Bürger westlicher Nationen. Nur ein radikales Umdenken unserer Lebensgewohnheiten und ein verantwortungsvolles Agieren der Wirtschaft und der Politiker wird dazu führen, dass wir den Kindern eine lebenswerte Welt hinterlassen.
Ein Gebet kann Wunder bewirken! Prinzip: Hoffnung
Es ist die Geschichte eines Mannes aus St. Wendel, der aufgrund seines fortgeschrittenen Lungenkrebses zum Sterben nach Hause geschickt wurde. Eine drastische Umstellung seiner Ernährung und vor allem die Gebete vieler Menschen führten dazu, dass ihm noch viele Lebensjahre geschenkt wurden. Jesus ist nicht nur Liebe, Jesus ist auch eine Erfahrung. Ein Gebet durchbricht den freien Willen, der uns gegeben wurde und zieht göttlichen Einfluss und Hilfe in unser Leben. Und dann können Wunder geschehen. Auch wenn im Falle schwerer Krankheiten nicht immer Heilung erfolgt, so wird berichtet, dass der Umgang mit der Krankheit plötzlich leichter wurde, ein anderer Blick auf das Leben entstand, die verbleibende Lebenszeit eine hohe Lebensqualität erhielt und sogar Lebensfreude entstand. Wir müssen alle irgendwann unausweichlich sterben. Der Zeitpunkt ist vielleicht nicht das Wesentliche, sondern die Qualität der verbleibenden Lebenszeit, ob gesund oder krank. Das Gebet kann Unmögliches möglich machen und schenkt das Vertrauen und die Hoffnung, dass bei all den Problemen dieser Erde eine wertvolle Zukunft möglich ist.
Als bekennende Christin glaube ich, dass jeder Beitrag zu mehr Menschlichkeit, Gerechtigkeit und sogar Klimaschutz ein großer Beitrag zum Weltfrieden ist. und dass die Gebete vieler Menschen dazu beitragen werden, dass sich die egoistischen Geister, vor allem von Führungspersonen unserer Erde, auf eine bessere und mitmenschlichere Haltung und Politik besinnen müssen, um unserem Planeten mit uns als Bewohner eine Zukunft zu garantieren.