Der Landkreis St. Wendel hat die Gedenktafeln an seinen sieben „Orten gegen das Vergessen“ erneuert. Die vor etwa zehn Jahren eingerichteten Gedenkstätten, bestehend aus Sitzgelegenheiten und informativen Stelen, erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus in der Region. Die Präsentation der neuen Tafeln fand stellvertretend am Lotte-Koschelnik-Platz in Sötern statt.
Landrat Udo Recktenwald betonte bei der Vorstellung die bleibende Bedeutung der Gedenkstätten: „Das verantwortungsbewusste Erinnern an die Gräuel der NS-Barbarei ist unser aller Aufgabe.“ Die 2014 in Zusammenarbeit mit dem Adolf-Bender-Zentrum und der Kultur-Landschafts-Initiative Sankt Wendeler Land errichteten Gedenkorte sollen die Geschichten und Namen der lokalen NS-Opfer vor dem Vergessen bewahren.
Besonders aktiv in der Erinnerungsarbeit zeigt sich die Gemeinde Nohfelden. Bürgermeister Andreas Veit kündigte weitere Erinnerungstafeln an. Die Stolperstein AG der Gemeinschaftsschule Türkismühle, die seit 13 Jahren das jüdische Erbe der Region erforscht, hatte bereits 2012 einen Stolperstein für die 13-jährige Lotte Koschelnik finanziert. Das Mädchen wurde 1943 mit Mutter und Bruder nach Auschwitz deportiert und gilt seither als verschollen.
Die sieben Gedenkstätten befinden sich in:
– Gonnesweiler (Raimund-Hirsch-Platz)
– Sötern (Lotte-Koschelnik-Platz)
– St. Wendel (Eugen-Berl-Platz und ein weiterer Ort am Panoramarundweg)
– Oberthal (Harry-Schu-Platz)
– Tholey (Walter-Sender-Platz)
– Baltersweiler (Änne-Meier-Platz)
Die Erneuerung der Gedenktafeln wurde durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert.