Am Freitag, den 20. September 2024, fand die jährliche Kreisrundfahrt des Kreisverbandes der Imker im Landkreis Sankt Wendel statt. Im Mittelpunkt stand eine Veranstaltung des Bienenvereins Oberthal, bei der die Imker gemeinsam mit Kreistagsmitgliedern das Bienenjahr abschlossen. Treffpunkt war das Schullandheim Oberthal, von wo aus die Teilnehmer zum Bienenhaus des Vereins wanderten. Dort präsentierte die Jugendgruppe des Bienenvereins ihre Arbeit und es wurden aktuelle Themen wie der Schutz vor der asiatischen Hornisse sowie das Projekt „Bienen in Grund- und Förderschulen“ vorgestellt.
Landrat Udo Recktenwald übergab in einer offiziellen Zeremonie finanzielle Mittel in Höhe von rund 11.000 Euro zur Unterstützung der Bienenzucht und zur Bekämpfung der asiatischen Hornisse. Diese Mittel sollen unter anderem für die Anschaffung von Gerätschaften wie Schutzanzüge und ausziehbare Lanzen mit Kameras verwendet werden. Kreisvorsitzender Karl-Heinz Seegmüller bedankte sich und betonte die hervorragende Zusammenarbeit, die „außerhalb des Landkreises ihresgleichen sucht“.
Das seit 2018 laufende Projekt „Bienen in Grund- und Förderschulen“, an dem bereits 2300 Kinder teilgenommen haben, wurde ebenfalls vorgestellt. Ziel des Projekts ist es, Schülern einen kindgerechten Zugang zur Imkerei zu ermöglichen und ihr Bewusstsein für Umweltschutz zu stärken.
Im Rahmen der Veranstaltung demonstrierte der Fachwart für Bienenkrankheiten, Bernd Mohrbach, neue Gerätschaften zur Bekämpfung der asiatischen Hornisse. Diese invasive Art, die mittlerweile im ganzen Saarland verbreitet ist, stellt eine Bedrohung für die heimischen Honigbienen dar, da sie einen Großteil ihrer Proteinnahrung durch Angriffe auf Bienenvölker deckt.
Die Imkerjugend des Bienenvereins Oberthal zeigte abschließend stolz ihre Arbeit am Bienenhaus, wobei sie erstmals mit Schutzanzügen arbeiteten. Im anschließenden Austausch konnten die Teilnehmer noch mehr über die Imkerei erfahren, darunter das Angebot des „Probeimkerns“, bei dem Interessierte einen Einblick in die Bienenzucht erhalten. In diesem Jahr wurden 23 neue Imker ausgebildet.
Die Honigernte fiel 2024 vielerorts aufgrund des regnerischen Wetters im Frühjahr aus. Ein Kälteeinbruch im Mai und eine frühe Blütezeit vieler Pflanzen erschwerten die Arbeit der Imker. Viele entschieden sich daher, den Honig als Futter für die Bienen zu belassen.
Beim gemütlichen Beisammensein am Ende der Veranstaltung, das vom Bienenverein Oberthal organisiert wurde, konnten die Teilnehmer in Gesprächen mit den Imkerexperten weitere Einblicke in die Herausforderungen der Bienenhaltung gewinnen. Dabei wurden auch Themen wie die Bekämpfung von Bienenkrankheiten und Schädlingen wie der Varroamilbe angesprochen.