Die Gemeinde Freisen hat die Weichen für eine umfangreiche Erweiterung des Rüstungsunternehmens KNDS Deutschland Maintenance GmbH gestellt. In der Ratssitzung vom 4. September beschlossen die Gemeinderatsmitglieder die Aufstellung eines Bebauungsplans für das Industriegebiet Schwarzerden. Diese Entscheidung ermöglicht es der Landesgesellschaft für Wirtschaftsförderung Saar (gwSaar), die erforderlichen Areale zu erwerben und für die industrielle Nutzung vorzubereiten.
Den Anstoß für die Flächenerweiterung gibt ein Großauftrag der Bundeswehr. Das Verteidigungsministerium plant die Anschaffung von bis zu 3.500 neuen Radpanzern des Typs Patria 6×6. Der Verteidigungsausschuss hat dem Projekt bereits zugestimmt, nun steht noch die Entscheidung des Haushaltsausschusses aus. Die Fahrzeuge des finnischen Herstellers Patria sollen die veralteten „Fuchs“-Transporter ersetzen. KNDS würde die Panzer nach Bundeswehr-Vorgaben modifizieren und könnte mit der Produktion 2027 beginnen.
Für die Umsetzung des Vorhabens plant die gwSaar als Tochterunternehmen der Strukturholding Saar eine stufenweise Flächenerschließung. Zunächst sollen 3,9 Hektar für die sofortige Nutzung hergerichtet werden. In einer zweiten Phase könnten weitere 7 Hektar je nach Bedarf erschlossen werden.
Wirtschaftsminister Jürgen Barke hob die Tragweite der Ratsentscheidung hervor: „Der Gemeinderat Freisen hat eine richtige und wichtige Entscheidung getroffen – für den Wirtschaftsstandort Saarland und für die Sicherheitsinteressen Deutschlands. Unser Ziel ist es, zügig die Flächen bereitzustellen, die KNDS für den Ausbau seiner Produktionskapazitäten benötigt. Sollte auch der Haushaltsausschuss positiv entscheiden, würde das die Bedeutung des Saarlandes als Rüstungsstandort weiter steigern.“
Auch Bürgermeister Karl-Josef Scheer zeigte sich erfreut über die Entwicklung: „Heute ist ein guter Tag für die Gemeinde Freisen. Mit der geplanten Erweiterung der Fläche für das KNDS-Werk setzen wir ein starkes Zeichen: Unsere Gemeinde wächst, entwickelt sich weiter und wird als Wirtschaftsstandort geschätzt. Das macht mich persönlich sehr stolz.“
KNDS-Geschäftsführer Christoph Cords würdigte die Kooperation zwischen den Beteiligten: „Das ist ein Musterbeispiel für eine zukunftsorientierte Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Politik. Herzlicher Dank an die Landesregierung des Saarlandes, den Landkreis St. Wendel und die Gemeinde Freisen. Wir freuen uns auf den weiteren gemeinsamen Weg.“
Valentin Holzer, der die Strukturholding Saar leitet, erläuterte das weitere Vorgehen: „Auf Grundlage der heute gefassten Ratsbeschlüsse können wir die Flächen im Umfeld des KNDS-Standorts erwerben und entwickeln. Damit schaffen wir die Basis für eine Erweiterung des KNDS-Werks und leisten einen aktiven Beitrag zur Standortentwicklung und Schaffung von Industriearbeitsplätzen im Saarland.“
KNDS Deutschland Maintenance gehört zu den bedeutendsten Arbeitgebern in der Region. Die geplante Werkserweiterung könnte bei positiver Entscheidung des Bundestags-Haushaltsausschusses zahlreiche neue Arbeitsplätze in der Produktion schaffen.




