Nach dem gescheiterten Insolvenzantrag des St. Wendeler Gutscheinanbieters KeepLocal hat die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung eingeleitet. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft dem SR bestätigte, ist dies ein üblicher Vorgang, wenn ein Insolvenzantrag aufgrund fehlender Insolvenzmasse abgewiesen wird.
Im Sommer 2024 hatte das Amtsgericht Saarbrücken den Insolvenzantrag von KeepLocal mangels Masse zurückgewiesen. Die Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens führte dazu, dass Gutscheine im Wert von über zwei Millionen Euro verfallen sind. Von dem Modell waren zahlreiche Einzelhändler und Restaurants betroffen, vor allem im Saarland, aber auch bundesweit.
Die Staatsanwaltschaft untersucht nun, ob die Insolvenz möglicherweise zu spät beantragt wurde und ob Verantwortliche von KeepLocal für die entstandenen Schäden zur Rechenschaft gezogen werden können.
Für die am Geschäftsmodell beteiligten Unternehmen und Gutscheininhaber ist die Situation äußerst enttäuschend. Viele hatten sich von der Plattform eine Förderung der lokalen Wirtschaft durch moderne Gutscheinlösungen versprochen. Nun stehen sie vor dem finanziellen Verlust, da die Gutscheine seit der Insolvenz keine Gültigkeit mehr haben.
Über die Einleitung des Ermittlungsverfahrens hatte zuerst die Saarbrücker Zeitung berichtet.