Abt Mauritius Choriol OSB hat Konsequenzen gezogen

Benediktinerabtei Tholey distanziert sich von diskriminierender Weihnachtspredigt

Die Abtei in Tholey vom Klostergarten aus fotografiert (Foto von Anton Didas)
Die Abtei in Tholey (Foto: Anton Didas)

Die Benediktinerabtei Tholey hat sich in einer Erklärung von der Weihnachtspredigt ihres Mitbruders Pater Joachim Wernersbach OSB im sächsischen Wittichenau deutlich distanziert. Das Menschenbild und die schöpfungsgeschichtlichen Aussagen, die in der Predigt geäußert wurden, widersprechen laut der Abtei nicht nur der gesellschaftlichen Realität, sondern diskriminieren auch große Teile der Gesellschaft. Dazu gehören insbesondere Frauen, die LGBT-Gemeinde und das Verständnis von Familie.

Pater Joachim vorläufig jede Art von pastoraler Tätigkeit untersagt

Abt Mauritius Choriol OSB hat aufgrund der Ereignisse im Bereich Tholey Konsequenzen gezogen und Pater Joachim vorläufig jede Art von pastoraler Tätigkeit im Umland der Abtei untersagt. Der Abt hat auch den Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt über die Vorfälle in Wittichenau informiert und um Stellungnahme gebeten. Die Abtei wird zudem eine kirchliche Untersuchung mit Analyse des Predigttextes und der Fürbitten beauftragen.

Auch der Görlitzer Bischof äußert Kritik an der Predigt

Auch der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt hat deutliche Kritik an der Weihnachtspredigt von Pater Joachim geäußert. Er betonte, dass es im Weihnachtsgottesdienst keinen Grund gebe, sich kritisch zu Fragen der Sexualmoral oder zur Lebensweise einzelner Menschen zu äußern. Stattdessen erwarteten die Menschen an Weihnachten Stärkung ihres Glaubens und eine Deutung der Weihnachtsbotschaft.

Die Weihnachtspredigt des Paters

Pater Joachim Wernersbach, der seit Juli 2021 als Aushilfsseelsorger in Wittichenau tätig ist, hatte sich in seiner Predigt in der Christnacht unter Verweis auf die göttliche Ordnung gegen Homosexualität und Transgeschlechtlichkeit positioniert. Er sagte: „Es gibt so viele seltsame moderne Strömungen. Man hört von Gender und Transgender, von Transhumanismus und reproduktiver Gesundheit, von Wokeness und LGBTQ, von Diversität und Identität, von multiplen Geschlechtern und Geschlechtsumwandlungen, dazu noch von diesem verheerenden neuen Offenbarungsverständnis des Synodalen Weges.“ Schon die Begriffe seien absolut befremdlich und hätten alle eines gemeinsam, denn es fehle ihnen an Schönheit, an Stimmigkeit und an Natürlichkeit. Der Pater weiter: „Sie sind nicht im Einklang, nicht in Harmonie mit der unvorstellbar schönen göttlichen Ordnung. Eine große Dissonanz ist über unser Land hereingebrochen.“ Zuvor hatte der Geistliche zudem erklärt, dass sich aus der biblischen Weihnachtsgeschichte die „Heiligkeit der Familie“ ableiten lasse. Diese bestehe aus Mann, Frau und Kind. Wörtlich erklärte er an die versammelte Gemeinde gerichtet: „Ich wünsche besonders denen, die an die traditionelle Familie glauben, extra-große Freude, weil sie sich nicht beirren lassen und den schädlichen modernen Strömungen folgen oder gar huldigen.“ Der Weihnachtsgottesdienst mit der Predigt war zunächst bei YouTube abrufbar, inzwischen wurde das Video von der Kirchengemeinde in Wittichenau aber gelöscht.

Petition an den Pfarreirat der Pfarrei

Die Weihnachtspredigt von Pater Joachim hat laut Bischof Ipolt auch zu einer Petition an den Pfarreirat der Pfarrei geführt, in der Gläubige ihren Unmut über die Äußerungen zum Ausdruck gebracht haben. Der Bischof rief dazu auf, sich in einem geordneten und friedlichen Dialog mit dem Pfarreirat auseinanderzusetzen.

Quelle: https://katholisch.de/artikel/42890-nach-weihnachtspredigt-abtei-tholey-distanziert-sich-von-mitbruder

https://www.katholisch.de/artikel/42897-debatte-um-weihnachtspredigt-auch-ipolt-kritisiert-benediktinerpater

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