Wir für den Wald

Wir für den Wald: Waldexkursion „Der Wald der Zukunft“ Teil 2

Mit rund 30 Teilnehmern veranstaltete die Bürgerinitiative „Wir für den Wald“ in Kooperation mit dem Saarforstlandesbetrieb eine Exkursion durch das Waldgebiet Quierschied. Dies war der zweite Teil der Veranstaltungsreihe „Der Wald der Zukunft“.

In einem ersten Teil hatte die BI den Referenten Martin Levin in der Mehrzweckhalle Winterbach zu Gast. Der ehemalige Revierleiter der Stadt Göttingen zeigte auf, dass der Klimawandel die Waldnutzung vor enorme Herausforderungen stellt. Ein „Weiter so“ wird den Wald nicht zukunftsfähig machen. Die Zeit für eine naturgemäße Waldnutzung ist gekommen. So muss unbedingt auf bestands- und bodenschonende Verfahren umgestellt werden, um den Wald nicht zusätzlich zu schwächen und ihn klimastabil und gesund zu erhalten, so Martin Levin, der diese Art der Waldnutzung jahrzehntelang praktizierte.

Um dies in natura zu erleben, was die BI für den Stadtwald St. Wendel in ihrer Petition fordert, lud die BI zusammen mit dem Revierförster Roland Wirtz in den Wald nach Quierschied ein. Dort werden die Grundsätze der naturgemäßen Waldnutzung, wie sie auch im Lübecker und Göttinger Stadtwald gelten, seit nunmehr 25 Jahren mit Erfolg praktiziert. Roland Wirtz zeigte, wie der Wald langfristig gesund bleiben und dadurch dem Klimawandel trotzen kann. Wichtige Erkenntnisse überzeugten die Teilnehmer, dass dies das Modell für unseren Stadtwald St. Wendel sein kann.

Die Grundsätze der naturgemäßen Waldnutzung sind unabhängig von der Flächengröße überall einsetzbar und praktizierbar – also auch in unserem Stadtwald St. Wendel. Nicht umsonst ist dies in Uelzen, Wiesbaden, Lübeck, Göttingen und nicht zuletzt in Eppelborn/Quierschied gängige jahrzehntelange Praxis. Varianten des Waldkonzepts sind möglich, um z. B. die Nadelholznachfrage zu decken.

Es ist notwendig auf Standortbedingungen einzugehen. So ist klar, dass für St. Wendel ein standortspezifisches Modell gelten wird, was aber auf den Grundsätzen naturgemäßer Waldnutzung basiert. Um dem Rechnung zu tragen, wird die BI „Wir für den Wald“ künftig nicht mehr explizit das Waldkonzept der Stadt Lübeck fordern, sondern die Methode
naturgemäßer Waldnutzung.

Die Grundidee bleibt allerdings überall gleich: die Eingriffe in den Wald sind zu reduzieren. Es kann nur so viel entnommen werden, wie es der Wald zulässt. Im Gegensatz zu bisherigen Ansichten in der Forstbewirtschaftung sind in Zeiten des Klimawandels die Kronendächer unbedingt geschlossen zu halten. Dies führt zu einer erhöhten Beschattung,
angenehmeren Temperaturen in Bodennähe und einem besseren Schutz vor Bodenaustrocknung.

„Dass trotz des ungemütlichen und nasskalten Wetters fast 30 Personen da waren, zeigt: Die Bürger wollen einen zukunftsfähigen Wandel in der Methode der Waldnutzung und lehnen einen geschröpften und heiß geschlagenen Wirtschaftswald ab.“ So die Sprecherin der BI, Nicole Brill. „Wir sind positiv bestärkt und motiviert, weiter zu machen. Denn wir merken, dass unser Ansatz der Richtige für den Wald ist.“ Achtung, die Frist der Petition endet Anfang Dezember! Hier Internetadresse: https://www.openpetition.de/petition/online/buergerinitiative-wir-fuer-
den-wald

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