Am Sonntagnachmittag lud die Interessengemeinschaft Demo zu einer Demonstration „gegen die auf Grund des Covid-19 verordneten Maßnahmen“ ein. Die Veranstalter versprachen: „Zur Teilnahme eingeladen sind alle, die die verordneten, wesentlichen Maßnahmen der Regierung auf Grund des Covid-19 kritisch sehen und sich für die Einhaltung und Wiederherstellung der Würde des Menschen einsetzen; unerwünscht sind Extremisten aller Art.“ Ein gutes Recht aller Bürgerinnen und Bürger in unserer freiheitlichen Demokratie.
Doch ob es den Veranstaltern gelungen ist, bleibt fraglich. So sprach zu den rund 150 Demonstranten Marcus S., der als Notarzt in Rheinland/Pfalz tätig ist. Er zog in seiner Rede dabei krude Vergleiche zwischen dem Aufkommen der „Spanischen Grippe“ und der Einführung des „Radios“ sowie zwischen „COVID-19“ und der Einführung der „5G-Technologie“. Zumindest ist es sehr fraglich, dass eine Person, die im medizinischen System arbeitet und den Anschein erweckt, Verschwörungstheorien nicht abgeneigt zu sein, solch ein Forum bekommt.

Unter den Demonstranten waren auch Plakate mit „Support KEN FM“ zu sehen. Ken Jebsen gilt als einer der reichweitenstärksten Verschwörungstheoretiker, der immer wieder Bill Gates und die Weltgesundheitsorganisation WHO beschuldigt, die COVID-19-Pandemie zu nutzen, um Geschäfte zu machen. Die Veranstalter hätten hier einschreiten müssen, wenn sie ihrem Motto hätten gerecht werden wollen.

Denn eins darf nicht passieren, dass das Demonstrationsrecht dazu verwendet wird, Menschen einen Plattform zu geben, die bewusst die freiheitlich, demokratische Grundordnung mit solchen „Demonstrationen“ destabilisieren.