St. Wendel. „Die Nikolaus-Obertreis-Grundschule in den Wald, in die Räume am Missionshaus zu verlagern, wäre die vollkommen falsche Entscheidung“, so kommentierte Torsten Lang, SPD-Fraktionschef im St. Wendeler Stadtrat, die Äußerungen von Bürgermeister Klär in der vergangenen Woche zur Zukunft der größten St. Wendeler Grundschule. (Die Aussagen der CDU-Stadtratsfraktion zum Standortthema finden Sie hier)
Die SPD-St. Wendel habe die Zukunft der Obertreis-Schule im Frühjahr zum Thema gemacht: „Die Schule ist baulich in einem wirklich schlechten Zustand und auch der Platz reicht nicht – da muss dringend was passieren“, so Torsten Lang. Der Stadtrat habe, daraufhin ein Gutachten beauftragt, das untersuchen soll, ob eine Sanierung der Schule am bestehenden Standort möglich ist, oder ob etwa ein Neubau oder ein Umzug zum Beispiel in die ehemalige Annenschule in Alsfassen die bessere Alternative ist. „Klär und die CDU wollen unbedingt auch das Missionshaus als Standort untersucht haben, das wird jetzt auch geschehen“, so der SPD-Fraktionschef. Allerdings hat Torsten Lang zur Option Missionshaus ganz grundsätzliche Bedenken: „Eine Grundschule gehört in die Innenstadt, muss auch mal zu Fuß erreichbar sein“, so Torsten Lang. Es sei nicht gut, wenn alle Grundschulkinder quasi von Anfang ihrer Schulzeit an dazu erzogen würden, dass man nur motorisiert zur Schule kommt.
Außerdem hat die SPD nach vielen Gesprächen mit Lehrerinnen und Lehrern große Bedenken, was das weitläufige Gelände des Missionshauses angeht. Hier sei eine angemessene Aufsicht über Grundschulkinder ab 6 Jahren kaum möglich. „Bisher war hier ein Gymnasium untergebracht. Für diese größeren Kinder und Jugendlichen ist das Gelände sicher toll – für die ganz Kleinen passt es aber gar nicht“, so Torsten Lang.
Sehr kritisch sieht die SPD manche Äußerungen des Bürgermeisters in einem ZeitungsInterview: „Die Worte vin Herrn Klär erwecken den Eindruck, als ob das Ergebnis des beauftragten Gutachtens zur Standortsuche schon feststünde – er nennt das ‚Schule im Grünen‘. Das macht dann dieses gutachterliche Verfahren zur Farce!“ so der SPD-Fraktionschef: „Auch dass die CDU-Stadtratsfraktion die Worte ihres Bürgermeisters am folgenden Tag dann klarstellen musste, machte die Sache nicht mehr besser!“