Gesundheitsministerin Monika Bachmann wird dem saarländischen Ministerrat, in seiner Sitzung nach der Sommerpause vorschlagen, ein Modellprojekt zur Testung mittels zweimal wöchentlichem Lolli-PCR-Pooling-Verfahren in einigen Kindertagesstätten und Grundschulen zu beauftragen. Darüber hinaus soll die Fortschreibung der saarländischen Teststrategie beschlossen werden.
„An oberster Stelle steht für uns die Gesundheit unserer Kinder. Mit Blick auf den Schutz der Kinder vor Infektionen mit dem Corona-Virus gehen wir einen Schritt weiter und wollen, ab der zweiten Schulwoche, sowohl in Kindertagesstätten als auch in Grundschulen sogenannte „Lolli-Tests“ einführen. Wir wollen damit die Grundlage für einen sicheren Herbst und Winter schaffen“, so Gesundheitsministerin Monika Bachmann.
Es sei zu berücksichtigen, so die Ministerin, dass insbesondere jüngere Kinder Abstands- und Hygieneregeln in Betreuungs- bzw. Gemeinschaftseinrichtungen nicht oder nur bedingt einhalten können. Dies gelte umso mehr, da sich die sogenannte Delta-Variante, weiterhin auf dem Vormarsch befindet.
Regelmäßiges, systematisches und sensitives Testen, auch mittels Lolli-Pool-PCR-Methode kann– zusätzlich zu bestehenden Hygienekonzepten – einen wesentlichen Beitrag leisten, um das Infektionsgeschehen insbesondere in KiTas und Grundschulen zu überwachen, Infektionen frühzeitig zu erkennen und damit das Risiko für Übertragungen signifikant zu reduzieren.
„Während der 4-wöchigen Modellphase in den saarländischen Grundschulen und KiTas, wird das bewährte, gut etablierte bisherige Testverfahren an allen saarländischen Grund- und Förderschulen fortgeführt, die nicht am Pilotverfahren teilnehmen“, sagt Bachmann abschließend zu den Planungen.
Hintergrund
Die Methode der Lolli-Pool-PCR-Testung wird seitens des RKI zur Testung von jüngeren Kindern empfohlen, da SARS-CoV-2-Infektionen bei Kindern zwar in der Mehrzahl der Fälle mild oder asymptomatisch verlaufen, schwere Krankheitsverläufe jedoch auch bei Kindern vorkommen können.
Pool-PCR-Testungen mit sogenannten „Lolli-Tests“ stellen eine gute Möglichkeit für ein systematisches und sensitives Testen gerade auch für kleinere Kinder dar. Das Pooling-Verfahren mit anschließender PCR-Testung ermöglicht die Verwendung von Speichel, welches bei Antigentesten nur unzureichende Ergebnisse liefert. Die Anwendung der Lolli-Tests ist einfach und ohne Probleme auch für jüngere Kinder durchzuführen. Jedes Kind bzw. Erzieherinnen und Erzieher/ Lehrerinnen und Lehrer lutscht dabei für etwa 30 Sekunden an jeweils einem Tupfer wie auf einem Lolli.
Die Methode ist einfach in den Alltag zu integrieren, da für die Abnahme und das Einsammeln der Teststäbchen pro Gruppe/Klasse nur fünf Minuten notwendig sind, ohne Auswertung eines Schnelltestes vor Ort. Die Tupfer werden anschließend in einem gemeinsamen Probenröhrchen für die gesamte Kita-Gruppe oder Schulklasse gesammelt (zu einem Pool zusammengeführt), in ein Labor gebracht und analysiert. Sollte ein Pool positiv sein, sind alle Personen des Pools nochmals mit individuellem PCR-Test nachzutesten, um die tatsächlich infizierte Person zu identifizieren.
Pooltestungen sind bei niedriger Infektionsprävalenz eine effiziente, kosten- und ressourcensparende Option, um Reihenuntersuchungen mit einem hohen Probenaufkommen durchzuführen. Das Pooling-Verfahren nach der PCR-Testung ermöglicht die Verwendung von Speichel, welcher bei Antigentests nur unzureichende Ergebnisse liefert. Da PCR-Nachweise im Vergleich zu Antigentests eine deutlich höhere Sensitivität und Spezifität aufweisen, sin