Marpingen lädt zu Vortrag über lokale NS-Geschichte ein

Das Marpinger Rathaus von oben (Foto: BeckerBredel)

Am Freitag, 26. September 2025, findet um 18 Uhr im Rathaus Marpingen ein Vortrag zur NS-Geschichte der Gemeinde statt. Eberhard Wagner, Vorsitzender des Vereins „Wider das Vergessen und gegen Rassismus“ e.V. Marpingen, referiert zum Thema „Marpingen und der Nationalsozialismus – ein „normales“ saarländisches Dorf in der NS-Zeit?“. Die Veranstaltung im Sitzungssaal des Rathauses hat freien Eintritt.

Der Vortrag behandelt die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen in Marpingen während der nationalsozialistischen Herrschaft und in der Nachkriegszeit. Wagner zeigt auf, wie sich die NS-Ideologie in der Gemeinde etablierte. Nach der Saarabstimmung 1935, bei der die Mehrheit für die Eingliederung ins Deutsche Reich votierte, erhielten in nahezu allen Ortsteilen Straßen die Namen von NS-Führungspersonen.

Die Präsentation thematisiert die systematische Verfolgung von Minderheiten. Jüdische Mitbürger, Homosexuelle, Sinti und Roma sowie politische Gegner wurden diskriminiert, inhaftiert und in Konzentrationslager deportiert.

Ein Schwerpunkt liegt auf der originalen NSDAP-Mitgliederliste Marpingens, die anders als in den meisten Kommunen erhalten blieb. Das Dokument belegt den Anstieg von einer kleinen Ortsgruppe 1933 zu einer umfangreichen Mitgliedschaft innerhalb weniger Jahre. Zwei Marpinger Parteimitglieder arbeiteten als Aufseher in Konzentrationslagern.

Der Vortrag behandelt ebenfalls die Nachkriegsjahre. Zahlreiche frühere NSDAP-Mitglieder und Funktionäre übernahmen in den 1950er Jahren erneut kommunale Ämter und erhielten Auszeichnungen. Die ersten Bürgermeister Marpingens nach der Saarabstimmung 1955 hatten der NSDAP angehört.

Wagner präsentiert diese und weitere historische Fakten mittels PowerPoint-Präsentation.

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