Kinderärztemangel im Saarland: Bürgermeister Weber kritisiert Vergabepolitik der KV

Die Situation der kinderärztlichen Versorgung im Saarland spitzt sich weiter zu. Nun übt Marpingens Bürgermeister Volker Weber scharfe Kritik an der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Zwei Kinderärzte wollten sich in seiner Gemeinde niederlassen, wurden jedoch von der KV abgelehnt – mit der Begründung einer rechnerischen Überversorgung im Landkreis St. Wendel.

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„Auf der einen Seite wird sich beklagt, dass es kaum noch Ärzte gibt, die sich selbstständig machen wollen und mit eigener Praxis niederlassen und auf der anderen Seite blockiert die KV weitere Niederlassungen“, kritisiert Weber in einem Facebook-Beitrag. Die Gemeinde hatte bereits geeignete Praxisräume gefunden.

Besonders bitter: Nur fünf Kilometer weiter, im Landkreis Neunkirchen, wäre eine Niederlassung möglich gewesen. Die Ärzte entschieden sich jedoch gegen diesen Standort. Inzwischen hat einer der interessierten Mediziner seine Pläne zur Selbstständigkeit komplett aufgegeben.

Die Situation spiegelt ein größeres Problem wider: Während Kinderärzte im Saarland bereits jetzt am Limit arbeiten und regelmäßig Patienten abweisen müssen, gilt die Region nach offizieller Bedarfsplanung als überversorgt. Erschwerend kommt hinzu, dass bis Ende 2031 etwa die Hälfte der praktizierenden Kinderärzte das Rentenalter erreicht.

Der Marpinger Bürgermeister fordert nun eine schnelle Reform der Bedarfsplanung: „Es fehlen Kinderärzte saarlandweit, aber findet man welche, will man sie in gewisse Regionen zwingen, was dann dazu führen kann, dass sie es ganz lassen.“

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