Seit mehr als einem Jahr arbeiten der Landkreis St. Wendel und seine acht kreisangehörigen Kommunen daran, die interkommunale Zusammenarbeit im Kreis zu verbessern. Unterstützt wird der Prozess vom saarländischen Innenministerium. Erstmals im Land wurde dabei die interkommunale Zusammenarbeit für einen Landkreis und alle seine kreisangehörigen Kommunen initiiert. Nach intensiver Arbeit und Diskussion zeigt der Prozess nun konkrete Ergebnisse.
Zum Beispiel in der gemeinsamen Personalkostenabrechnung, im Standesamtswesen und im Bereich Tourismus erfolgen ein enger Schulterschluss und eine intensive Zusammenarbeit aller Kommunen im Kreis. „Wir haben die Vorteile unseres Landkreises für alle nutzbar gemacht und im Prozess sehr erfolgreich zusammengearbeitet. Alle Beteiligten haben sich geöffnet, um die Potenziale der interkommunalen Kooperation zu heben“, so Landrat Recktenwald. Es wurde dazu eine große Anzahl an Themen bearbeitet und jeweils auf ihr Kooperationspotenzial hin geprüft. „Mittelfristig wollen wir finanzielle Einsparungen erzielen, ohne bei der Erbringung der Leistungen für unsere Bürgerinnen und Bürger Einschränkungen in Kauf nehmen zu müssen“, führt Landrat Recktenwald zu den Zielen des Prozesses weiter aus.
Den Sprechern der kreisangehörigen Kommunen, Bürgermeister Hermann Josef Schmidt und Bürgermeister Karl-Josef Scheer, ist wichtig, dass die Diskussionen gemeinsam mit der Mitarbeiterschaft geführt wurden. „Wir haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Rathäusern sehr früh und auch intensiv eingebunden. Dazu gehört, dass sie in vier interkommunalen Arbeitskreisen am Prozess mitgearbeitet haben. So hat sich das Klima der Zusammenarbeit und auch der fachliche Austausch zwischen den Kommunen bereits im Diskussionsprozess spürbar verbessert“, so Schmidt und Scheer. Um die interkommunale Zusammenarbeit zu verbessern, wurde auch kontrovers diskutiert und es musste bei aller fachlichen Arbeit auch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. „Manch einer musste hier auch mal über seinen Schatten springen“, so die Bürgermeister Schmidt und Scheer weiter.
Der Landkreis und die kreisangehörigen Kommunen bleiben jetzt weiter am Ball. „Gemeinsam mit den Beschäftigten im Landratsamt und in den Rathäusern werden wir den begonnenen Prozess weiter vorantreiben und die Ergebnisse umsetzen“, so Landrat Recktenwald.
Gefördert wurde der extern begleitete Prozess durch das Innenministerium. Innenminister Bouillon zeigt sich indes zufrieden mit den ersten Ergebnissen, die heute Abend in St. Wendel den Mitgliedern der Kommunalparlamente präsentiert wurden. Dazu Innenminister Klaus Bouillon: „Für mich ist die erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit im Landkreis St. Wendel ein Beispiel dafür, dass es sich lohnt, wenn sich die Verantwortlichen in den Rathäusern den großen Herausforderungen für die Kommunen stellen und eng zusammenarbeiten“. Seiner Ansicht nach kann vielen der Herausforderungen gemeinsam besser begegnet werden. Hier sieht Bouillon vor allem den steigenden Kostendruck und die bessere Auslastung kommunaler Infrastruktur angesichts des demographischen Wandels. Dazu Bouillon: „Ich habe diese Prozesse im Land ganz bewusst gefördert und mit begleitet. Die Ergebnisse in St. Wendel sind beispielgebend für die noch laufenden Projekte und für andere Kreise im Land“.