Wir lieben unser St. Wendeler Land. Tagtäglich berichten wir deshalb für euch über alles was so in der Heimat vor sich geht. Dabei fällt uns immer wieder auf, dass viele Orte ganz tolle, aber oft versteckte Besonderheiten haben. Deshalb machen wir uns gemeinsam mit euch auf die Reise in die einzelnen Ortsteile des St. Wendeler Landes. Und da die Ortsvorsteher ihren Ort am besten kennen sollten, haben wir bei ihnen nachgefragt, warum sie so gerne in ihrem Ort leben. Heute stellen wir euch Gronig, ein Ortsteil der Gemeinde Oberthal vor.
Stellen Sie sich und Ihre Tätigkeit als Ortsvorsteher kurz vor.
Mein Name ist Björn Gebauer und ich bin 38 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder, Mila (7) und Mateo (7). Gebürtig komme ich aus Urexweiler und lebe seit knapp 15 Jahren mit meiner Ehefrau Iris in Gronig.
Als Ortsvorsteher ist man nicht nur der Vorsitzende des Ortsrats. Das Amt umfasst noch viel mehr. Der Ortsvorsteher ist auch Ansprechpartner für alles, was im Dorf anliegt. Er vertritt das Dorf nach Innen und nach Außen und ist sozusagen in erster Linie ein Kümmerer für Dorfbevölkerung und Vereine.
Erzählen Sie ein wenig über die Geschichte von Gronig
Gronig wird erstmals 1263 urkundlich erwähnt. Im Groniger Wappen spiegelt sich die historische enge Verbundenheit mit der Benediktinerabtei von Tholey wider: zwei gekreuzte Abtstäbe auf rotem Grund, wobei das Rot auf das Herzogtum Lothringen verweist. Die Herzöge von Lothringen konnten sich ab 1291 den Besitz der Schaumburg und die Vogtei (Schirmherrschaft) über die Abtei sichern. Bis 1793 übte die Abtei Tholey die Grundherrenrechte über Gronig aus. Ab 1816 gehörte Gronig zum Fürstentum Lichtenberg. 1834 kam das Fürstentum Lichtenberg – somit auch Gronig – durch Kaufvertrag zu Preußen. Als Gemeinde gehörte Gronig bis 1946 zur Bürgermeisterei Alsweiler, die ihrerseits 1947 dem Amt St. Wendel angegliedert wurde. Bis Ende 1973 blieb Gronig selbständige Gemeinde im Verwaltungsbezirk St. Wendel-Land. Im Zuge der Gebietsreform im Saarland kam Gronig 1974 als Ortsteil zur Gemeinde Oberthal.
Wer sich näher mit der Geschichte des Ortes befassen will, kann auf die Chronik zurückgreifen, die seit 1873 geführt wird, erst als Schul-, später als Dorfchronik. Wissenswertes zur Dorfgeschichte findet sich zum Beispiel in der „Geschichte der Gemeinde Gronig“ von Adolf Klein, in den beiden umfangreichen Bänden „Gronig – Dorf an der Bliesquelle“ von Alois Hans und in der Festschrift zur 750-Jahr-Feier.
Was macht Gronig aus?
Gott sei Dank das, was für viele Dörfer in unserem Landkreis gilt: die Dorfgemeinschaft und das Zusammengehörigkeitsgefühl. Dies kommt natürlich im Vereinsleben und in den dörflichen Gremien am besten zum Ausdruck. Wenn es darauf ankommt, halten wir Groniger zusammen und packen gemeinsam an. Dies ist wirklich bemerkenswert und schön, dass es so ist.
Wo ist es in Gronig am schönsten?
Da hat wohl jeder seinen eigenen Lieblingsplatz. Es bietet sich aber vieles an, beispielsweise der Bruch, der Momberg, das Orletal, aber auch der Kahlenberg oder die schönen Vorplätze an der Donatuskapelle und am Dorfgemeinschaftshaus. Dort liegt auch unser schön angelegter Garten der Begegnung, direkt an einem Spielplatz. Ein schöner Ort für Jung und Alt. Auf der Vorderseite unseres Dorfgemeinschaftshauses steht eine tolle Bühne für Konzerte und anliegend die öffentlichen Bouleplätze des Petanqueclubs. Mein persönlicher Lieblingsplatz ist das Ehrenmal auf dem Mombergplateau, vor den Energiepunkten.
Was macht Gronig für (neue) Einwohner attraktiv?
Es ist reizvoll, am Fuße des Mombergs inmitten einer intakten Dorfgemeinschaft und in einer wunderschönen Landschaft zu wohnen. Wir haben ein aufgeschlossenes Dorf, wo sich jeder direkt Wohlfühlen kann. Die Vereine bieten tolle Angebote für Jung und Alt. Wie schön es hier tatsächlich ist, davon kann man sich jährlich im eigens aufgelegten Groniger Fotokalender überzeugen.
Was gibt es in Gronig, was man sonst nirgendwo finden kann?
Beispielsweise den herrlichen Panoramablick vom Denkmal am Momberg über das St. Wendeler Land. Dort ist auch die Anlage der Energiepunkte.
Was muss man über Gronig unbedingt wissen?
- -Dass im Herbst 2021 mit Matthias Maurer der erste Groniger ins Weltall fliegt.
- -Dass hier die Blies entspringt; zwei von drei Bliesquellen liegen innerhalb der Groniger Gemarkung.
- -Dass es zur Festschrift der 750-Jahr-Feier auch ein Video gibt.
- -Dass die Donatusglocke unserer Donatuskapelle nur einmal im Jahr geläutet wird – und zwar während der Donatusprozession am Kirmessonntag.
- -Dass früher auch die Kelten auf dem Momberg waren. (Keltischer Ringwall auf dem Momberg)
- -Dass es eine eigene „Groniger Hymne“ gibt: „In Gronig ist’s schön“. Das fasst eigentlich alles über Gronig zusammen.