An diesem Samstag und Sonntag, jeweils von 14 bis 18 Uhr, kann man im Alsweiler Hiwwelhaus eine interessante Ausstellung besichtigen. Die Familie Koob präsentiert ihre Werke der Öffentlichkeit. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.
Infos zur Ausstellung:
Caroline Koob wird im Mai 2016 zwei Gemäldeserien in Öl- und Acryl ausstellen, die sich jeweils Natur und Mensch zum Thema machen. Oft dienen private sowie gefundene Fotografien als Vorlagen, die aber nicht im fotorealistischen Stil umgesetzt, sondern in häufig ungewöhnlichen Farbkombinationen verfremdet und durch Auslassungen und nahezu abstrakte Flächen malerisch weiterentwickelt werden. Die Motive zerfallen auf diese Weise, betont wird hier das Unheimliche im eigenen Heim, dort das Magische in der (heimatlichen) Landschaft, oder auch das Bedrohliche für die und in der Natur – die Motive wirken zugleich vertraut und fremd, wie auch die Protagonisten in ihrer jeweiligen Umgebung zuhause oder Fremde sind.
Der Filmemacher und Medienkünstler Michael Koob hingegen präsentiert Fotografien aus dem städtischen Raum, ohne dessen Bewohner zu zeigen. In der farbenfrohen und poppigen Serie „Florenz“ war er Sammler eines auf der Reise entdeckten Phänomens: Die Leuchtreklame in der italienischen Stadt ist je nachdem von welcher Seite man sich ihr nähert, spiegelverkehrt. Daneben bieten uns in großem Format „Havanna“ und „Monaco“ eine Übersicht über weite Teile der jeweiligen Stadt, die so betrachtet eher einer bizarren Landschaft denn von Menschen bewohnten Orten gleichen und dennoch die Atmosphäre und Ausstrahlung der jeweiligen Metropole einfangen.
Annelie Koob: „Seit 1993 beschäftige ich mich mit der Gestaltung von Skulpturen in Ton und Stein. Mein Interesse gilt nicht nur dem Material sondern auch den Themen die in meine Arbeiten einfließen. Dabei steht der Mensch im Vordergrund mit allen Facetten des Menschsein. Nachdem ich zunächst konkret-naturalistisch gearbeitet habe, bin ich später zu freieren Formen bis hin zur Abstraktion und eher expressiven Darstellungen übergegangen. Die Erprobung dieser Arbeitsweise und das Experimentieren mit dem formbaren Ton stellt für mich die größte Faszination dar und ist immer wieder aufs Neue eine große Herausforderung. Die Plastiken entstehen aus stark schamottierten Tonmassen, die Verformungen, Verschiebungen, Brüche und Risse zulassen. Die Oberfläche ist teils grob, teils glatt gestaltet und mit Metalloxide, Engoben, Terra-Sigillata und Kaltbemalung bearbeitet. Brennverfahren im Temperaturbereich zw. 1060°-1160° beschließen dann die jeweiligen Prozesse. Inhaltlich beschäftigt mich vor allem der Mensch, mit allen Facetten seiner Leiblichkeit, Verletzungen und Beziehungen. Ihnen nachspürend suche ich deren formalen Ausdruck in Skulpturen und Plastiken zu realisieren. Dabei verzichte ich auf Konkretisierung und Details oder arbeite ausschnitthaft, um Raum für die individuellen Assoziationen des Betrachters zu lassen.“
Foto: Familie Koob