Participating Grammy Winner im Interview

Dom Rivinius aus St. Wendel feiert Grammy-Triumph mit Taylor Swift’s „Midnights“

Foto: Dom Rivinius auf der Grammy Pre-Party in Los Angeles

Vor zwei Jahren durften wir bereits ein aufschlussreiches Interview mit Musikproduzent Dom Rivinius führen. Seitdem hat sich sein Werdegang in der Musikindustrie unaufhaltsam fortgesetzt. Insbesondere seine Zusammenarbeit an Taylor Swifts Album „Midnights“ fand weltweite Anerkennung und brachte ihm die Teilnahme an den renommierten Grammys ein, wo er als zweifacher „Participating Grammy Winner“ ausgezeichnet wurde. Im Interview mit wndn teilt Dom seine Erfahrungen bei den Grammys, reflektiert über seine Wurzeln im St. Wendeler Land und gewährt Einblicke in seine gegenwärtigen Projekte und Zukunftsvisionen als international anerkannter Musikproduzent.

Was ist seit unserem letzten Interview passiert?

Die Zeit vergeht so unglaublich schnell, und in der Musikwelt drehen sich die Uhren manchmal sehr langsam. Bei mir haben sich in den letzten Jahren ein paar spannende Projekte ergeben. Die größten davon waren nach dem Eminem-Projekt vermutlich die Arbeit an 7 Songs für Alicia Keys’ Album KEYS, und natürlich in 2022 die Arbeit an 3 Songs für Taylor Swift und ihr Album „Midnights”.

Welche Projekte haben dich beschäftigt?

Neben den oben genannten habe ich mich vor allem auf Südkorea fokussiert, wo ich aktuell meinen Fokus auf die K-Pop Branche lege und mich dort als Producer Stück für Stück mehr etablieren will. Das – und mein Umzug nach Hamburg – sind vermutlich die größten Entwicklungen, die es in letzter Zeit gab.

Welche Erfolge hast du erzielt?

Um kurz mal etwas philosophisch zu werden: Der wichtigste Erfolg für mich ist es, Tag für Tag das Vertrauen zu behalten, in der Musikbranche den Weg weiterzugehen, auf dem ich seit einiger Zeit laufe. Die Branche ist extrem undurchsichtig und unsicher, und man wird definitiv ein Profi im Umgang mit Selbstzweifeln, Frust und unerwarteten Hindernissen. Solange ich es schaffe, trotzdem am Ball zu bleiben, sehe ich das als absoluten Erfolg! Davon abgesehen tun sich dann immer auch greifbare Dinge auf, wie z.B. die Arbeit an “Midnights”. Oder die erste von mir produzierte Single in der K-Pop Welt. Oder die Tatsache, dass eine deutsche Band (GlüXkinder), die seit 2022 mit mir arbeiten, nun zum 2. Mal in Folge die Auszeichnung für “Bester Pop Song” 2022 und 2023 erhalten haben. All diese guten Nachrichten und Erlebnisse sind der Grund, warum es sich für mich lohnt, weiter dranzubleiben.

Wie sieht dein Alltag aktuell aus?

In den letzten Monaten hat sich einiges ereignet, was die Struktur stark aufgebrochen hat. Der Monat in Los Angeles, der Umzug in die Boogie Park Studios in Hamburg, und viele kleine Projekte, die zwischendurch meine Aufmerksamkeit fordern, all das hat dazu geführt, dass es in letzter Zeit keinen regelmäßigen Alltag gab. Jetzt wird das wieder etwas ruhiger, und dann sehen meine Tage relativ simpel aus: Früh aufstehen, bis nachmittags an Produktionen arbeiten, mich in den Abendstunden um die übrigen Aufgaben und um meine Fitness und mein soziales Umfeld kümmern, bis ich abends wieder ins Bett gehe und morgens von Neuem beginne.

Haben sich deine Ziele für die Zukunft verändert?

Im Großen und Ganzen sind die langfristigen Vorstellungen gleich geblieben. Lediglich die Details sind flexibel und entwickeln sich mit neuen Erkenntnissen manchmal weiter. Die Orientierung in Richtung K-Pop ist definitiv eine neue Fokussierung, aber der Weg mich als Produzent international weiter zu etablieren, ist nach wie vor der gleiche.

Welche Erfahrungen hast du bei den Grammys gemacht? Wie lief die Einladung und Veranstaltung für dich ab?

Die Grammys waren ein unglaublich beeindruckendes Event, vor allem weil dort so viel Musikgeschichte und so viel Talent auf einem engen Raum zugegen war. Da braucht man sich nur die Namen der Gewinner, Moderatoren, Performer und Laudatoren anschauen. Und durch Taylor Swift war ich ja sogar emotional sehr involviert und habe mich wahnsinnig gefreut, als sie die Grammys für “Album of the Year” und “Best Pop Vocal Album” gewonnen hat. Solche Momente kann man nicht vorhersehen oder planen, wenn man mitten auf dem Land in Deutschland aufwächst. Und wenn es dann passiert, ist das eine Menge zu verarbeiten, bis man es überhaupt so realisieren kann.

Ansonsten gibt es zur Einladung nicht viel zu sagen. Eingeladen werden nur Leute mit namentlicher Nominierung – und meistens nicht einmal mit Begleitperson. Instrumentalisten (ich war ja Drummer bei Taylor Swift’s Album) werden nicht namentlich nominiert. Mein Ticket für das Event und das für die Aftershow-Party habe ich deshalb ganz normal gekauft. Und entsprechend hatte ich ähnlich wie bei einem Konzert einen Sitzplatz in der Halle, von dem aus ich die Veranstaltung erlebt habe.

Bekommt man als „Participating Grammy Winner“ explizit Preise und wenn ja, in welcher Form?

Es gibt speziell gerahmte Zertifikate für alle Participating Winner und auch alle Nominees, die aber nicht in ihrer Kategorie gewonnen haben. Da werde ich definitiv jeweils eins für beide Kategorien bestellen, in denen Taylor gewonnen hat. Das sind für mich wichtige Meilensteine und Erinnerungen, die ich auch langfristig festhalten möchte!

Was bedeuten diese Gewinne für deine Karriere?

Die Gewinne im Zuge der Grammys spielen für mich persönlich keine große Rolle, außer dass sie mich immer wieder selbst daran erinnern, was alles möglich ist. Viel wichtiger als die Auszeichnungen ist aber die Tatsache, dass die dazugehörige Künstlerin der größte Popstar unserer Generation ist. Der Name Taylor Swift auf meinem Portfolio öffnet viele Türen, die ich anders nicht öffnen könnte. Wo das alles immer wieder hinführt, das zeigt sich oft erst Jahre später.

Wie schaltest du von deinem turbulenten Alltag ab?

Gar nicht. Manchmal wird alles zu viel und ich muss für einen oder mehrere Tage einfach alles liegen lassen und mich nochmal im Kopf sortieren. Aber ansonsten ist ein Weg in der Musikbranche kein normales Leben. Es ist eher eine Identität, die man nicht abschaltet und auch nicht abschalten will. Ich möchte jede Sekunde meines Alltags damit verbringen, der Musiker und Produzent Dom Rivinius zu sein. Ich möchte keinen Feierabend davon. Deshalb ist selbst an den Tagen, an denen ich nicht aktiv an einem Projekt arbeite, mein Kopf trotzdem permanent im Plan-Modus und überlegt, was ich als nächstes tun könnte, um meine Mission den nächsten Schritt voranzubringen.

Welche Bedeutung hat das St. Wendeler Land für dich?

Ich bin im St. Wendeler Land aufgewachsen. Meine Kindheitserinnerungen werden sich immer in Hasborn abspielen. Meine Schulzeit mit all ihren “First Time” – Erfahrungen wird immer in St. Wendel und dem Arnold-Janssen-Gymnasium bleiben, mit all den Bekanntschaften, Freundschaften und Beziehungen, die sich in dieser Zeit entwickelt haben. Und meine beruflichen Anfänge werden immer in meinem Proberaum in meinem Elternhaus und all den Bands, wo sich all die Grundsteine entwickelt haben, die letztlich zu all dem geführt haben, was sich in den letzten Jahren abgespielt hat und in den kommenden Jahrzehnten abspielen wird.

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