Heizungshammer kommt

Die Enteignung des St. Wendeler Landes

Am Mittwoch hat die Bundesregierung den so genannten „Heizungshammer“ mit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes beschlossen.

Das geplante Gesetz sieht vor, dass ab dem nächsten Jahr alle neu installierten Heizungsanlagen zu mindestens 65 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen gespeist werden müssen.

Das bedeutet, dass ab dem Jahr 2024 in der Regel keine neuen Öl- oder Gasheizungen mehr verbaut werden dürfen. Ausnahmen soll es für Bürger geben, die älter als 80 Jahre sind.

Was bedeutet das für unser schönes St. Wendeler Land?

Es ist die faktische Enteignung von uns Hausbesitzern. Einige FDP-Abgeordnete sprechen hinter verschlossenen Türen gar von einer „Atombombe für die Wählerschaft“. Eine Atombombe, die die FDP selbst im Bundeskabinett gezündet hat.

Gerade im St. Wendeler Land ist der Anteil derer, die ein Eigenheim besitzen, sehr hoch. Ich zähle mich selbst dazu. Wir sind vom Heizungshammer direkt betroffen.

Wie werden die meisten Häuser in unserer Region derzeit beheizt? Das beantwortet uns der Regionalbericht „Wie heizt das Saarland?“ vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

48% der Häuser werden mit einer Ölheizung, 24,8% mit einer Gasheizung beheizt. Wärmepumpen spielen mit 3,3% Anteil kaum eine Rolle.

Das bedeutet also, dass alle Häuser in unserem Landkreis, die in den nächsten Jahren ihre Heizung erneuern müssen, nicht mehr auf Gas oder Öl zurückgreifen können. Es bleibt fast nur der Einbau der Wärmepumpe, verbunden mit weiteren Renovierungsarbeiten wie Fußbodenheizung oder Dämmung. Setzt man das nicht um, drohen Bußgelder von bis zu 50.000 Euro!

Dieser Megaumbau wird kaum zu schaffen sein. Jeder der in den letzten Wochen einen Handwerker im Heizungsbereich buchen wollte, weiß das. Nur die Bundesregierung scheinbar nicht. Woher sollen die ganzen Handwerker kommen? Woher das Material? Können Wärmepumpen Häuser beheizen, die nicht über Dämmung oder Fußbodenheizung verfügen? Was ist mit dem Gasnetz? Viele Fragezeichen hinter einem wackeligen Konzept.

Außerdem hat noch niemand die Frage beantwortet, wieso eine Öl- oder Gasheizung, die noch viele Jahre lang ihren Dienst tun könnte, nicht nachhaltiger ist, als eine Wärmepumpe, die mit Strom betrieben wird, der nach dem Atomausstieg Deutschlands vor allem aus fossilen Energieträgern erzeugt wird.

Alles zusammengenommen bedeutet das die faktische Enteignung der Hausbesitzer. Viele von uns werden – allen Förderprogrammen zum Trotz – ihr Haus ein zweites Mal abbezahlen müssen. Oder sie verkaufen ihr Eigenheim zu einem Spottpreis. So wird jahrzehntelang aufgebauter Wohlstand vernichtet.

Das ist aus meiner Sicht der größte Eingriff in die Eigentumsrechte in Deutschland seit Ende der DDR. Und es wird den gesellschaftlichen Frieden in unserem Land massiv gefährden. Die politisch Verantwortlichen von SPD, FDP und den Grünen treiben die Mitte unserer Gesellschaft in die Arme von Populisten.

Was können wir noch tun?

Das Gesetz soll erst im Juni im Bundestag beschlossen werden. Jeder Hausbesitzer, der nicht Unsummen für diesen Schwachsinn aufbringen möchte, sollte das Bundestagsabgeordneten von FDP, SPD und Grünen sachlich und nett mitteilen. Die entsprechenden Adressen findet man hier.

Vielleicht hilft es ja noch etwas.

Wie seht Ihr die Sache? Diskutiert mit mir auf Facebook!

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