Bereits im letzten Jahr waren 1.000 Zuschauer beim Box-Open-Air des Boxclub Schaumberg anwesend, um in der wunderschönen Kulisse der deutsch-französischen Begegnungsstätte auf dem Schaumbergplateau Boxkämpfe zu erleben. Am Samstag (16. Juli 2016) erwarten die Besucher packende Kämpfe zwischen Boxern aus dem Saarland, Rheinland- Pfalz, Luxemburg und Frankreich. Den Boxclub Schaumberg gibt es schon seit drei Jahren. Pascal Schmidt, Mitglied des Boxclubs hat uns während der Vorbereitungen auf das Boxevent Einblicke in den Boxclub gewährt und mit uns über das Box- Open-Air und den Boxsport gesprochen.
wndn.de: Viele wissen gar nicht, dass es in unserer Region einen Boxclub gibt. Seit wann gibt es den Boxclub und woraus ist er entstanden?
Pascal Schmidt: Den Boxclub gibt es schon seit 2013. Unser Trainer und unser erster Vorsitzender sind immer nach Neunkirchen zum Training gefahren. Irgendwann war ihnen das zu viel Fahrerei und so haben sie beschlossen hier einen Boxclub zu gründen. Wir sind der einzige Boxclub im nördlichen Saarland.
Mit wie vielen Mitgliedern ist der Verein damals gestartet?
Am Anfang waren das ungefähr fünf oder sechs Leute. Alles fing an damit, dass es freie Hallenzeiten gab in Tholey. Irgendwann wurde dann ein Boxring gekauft. Mittlerweile ist unser Verein auf 60 bis 70 Mitglieder gewachsen. Die Mitglieder kommen aus dem ganzen Saarland.
Kommen auch Frauen zu eurem Training?
Der Anteil der Männer ist höher, aber es kommen auch Frauen zum Training. Es ist schwer, Frauen zu einem Boxkampf zu motivieren. Sie kommen eher um mit zu trainieren. Viele kommen einfach wegen des Fitnessboxens.
Hast Du das Gefühl, dass Ihr mit Eurem Boxclub noch gegen Klischees bezüglich Boxen ankämpfen müsst?
Ja, es ist schon noch so. Wir laden alle herzlich ein, uns kennenzulernen. Das baut Vorurteile ab. Aber viele scheuen sich.
Es gab mal eine Zeit, das war das Thema Boxen bzw. Boxtraining salonfähig. Fitnessstudios haben Elemente aus dem Boxen in ihr Trainingsprogramm aufgenommen.
Das stimmt, aber es sind immer die gleichen Bewegungsabfolgen. Bei uns wird gepowert, es gibt Boxsprints und wir erlernen verschiedene Elemente. Es ist abwechslungsreich in unserem Training.
Wie läuft eine Trainingsstunde bei Euch ab?
Wir trainieren zwei Stunden. Zunächst wärmen wir uns mit Läufen auf. Zwischen den einzelnen Trainingseinheiten gibt es feste Elemente, wie beispielsweise Liegestütz oder Sit-Ups und immer abwechslungsreiche andere Übungen. Sonntags ist unser Jugendtraining da wird jugendgerecht trainiert, das ist natürlich alles etwas lockerer. Wir würden gerne mehrere Trainingszeiten anbieten, aber derzeit gibt es nicht mehr freie Hallenzeiten.
Kann jeder zu Eurem Training kommen oder welche Eigenschaften sollt man mitbringen?
Man sollte Spaß daran haben, Sport zu machen und auch bereit sein, an seine Grenzen zu gehen.
Ist das Ziel Eures Vereins auf einen Kampf vorzubereiten oder steht der Fitnessfaktor im Vordergrund?
Natürlich ist es toll, wenn wir unsere Mitglieder auf einen Kampf vorbereiten können. Es wird aber niemand einfach in einen Ring geschickt. Bei uns wird schon Wert drauf gelegt, dass die Leute zunächst gut vorbereitet sind. Natürlich kann man auch einfach zur Fitness zu uns kommen. Wir schicken aber auch Mitglieder zu Boxkämpfen. Es gibt Vergleichsturniere. So wie das jetzt am Wochenende. Geplant ist aber auch eine saarländische Boxliga.
Wie läuft das ab am Wochenende?
Es kommen Boxer aus verschiedenen Regionen. Dann wird genau geschaut, welcher Gegner zu einem passt. Die Kämpfer sind morgens schon da. Wir essen zunächst und dann geht es gegen 14.30 Uhr schon los. Der erste Gong ist um 15.00 Uhr. Die Veranstaltung wird bis abends gehen, je nachdem wie viele passende Paare wir finden. Für die Besucher haben wir abends auch für Musik gesorgt.
Verrätst Du uns abschließend noch Dein Boxvorbild?
Vielleicht mache ich mich jetzt extrem unbeliebt, aber ich finde Floyd Mayweather vom Stil her ziemlich gut (Anm.: Floyd Mayweather ist ehemaliger WBC-Weltmeister im Superfeder-, Leicht-, Halbwelter-, Welter- und Halbmittelgewicht sowie ehemaliger IBF-Weltmeister im Weltergewicht). Er kämpft nicht aggressiv sondern ziemlich schlau.
Das Interview führte Tine Sattler.
Fotos: Boxclub Schaumberg