Der Ausbildungsbeginn rückt näher, doch für Jugendliche, die sich spät entscheiden, stehen weiterhin zahlreiche Möglichkeiten offen. Im Kreis St. Wendel sind noch über 220 Ausbildungsstellen verfügbar. „Auch Spätstarter haben immer noch gute Chancen, einen Ausbildungsbetrieb zu finden, sogar bis in den Herbst hinein“, betont Ute Langenbahn von der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU).
Aktuelle Zahlen der Arbeitsagentur zeigen, dass im laufenden Ausbildungsjahr rund 630 Stellen gemeldet wurden, von denen viele noch unbesetzt sind. Besonders im Baugewerbe werden dringend Nachwuchskräfte gesucht. „Die Bauwirtschaft bietet eine nahezu lebenslange Beschäftigungsgarantie“, so Langenbahn. Jugendlichen, die noch unentschlossen sind, rät sie, selbst aktiv auf Betriebe zuzugehen, da nicht alle Ausbildungsplätze bei der Arbeitsagentur gemeldet werden.
Eine Ausbildung sei auf lange Sicht besser als eine unqualifizierte Tätigkeit. Besonders in der Gebäudereinigung gebe es spannende Karrierechancen, von der Ausbildung bis hin zum Meister. Zudem fordert die IG BAU bessere Wohnmöglichkeiten für Auszubildende, um Hürden wie die Wohnungssuche zu reduzieren. „Azubis müssen sich auf ihre Ausbildung konzentrieren können, ohne sich um Wohnungsprobleme sorgen zu müssen“, so Langenbahn. Der Bund sei gefordert, den Wohnungsbau stärker zu fördern, insbesondere auch im Hinblick auf den Klimaschutz, der heute eine zentrale Rolle im Baugewerbe spielt.