Wieder einmal wird deutlich, wie wertvoll die Arbeit des St. Wendeler Tierheims ist. Ca. 200 Chinchillas mussten aus den Kellerräumen eines verstorbenen Rentners in Ottweiler gerettet werden, der über Jahrzehnte hinweg Chinchillas, illegal in 700 gestapelten Drahtgeflecht-Käfigen zusammengepfercht, züchtete. Sein Tod offenbarte das grausame Geschäft.
Viele Chinchillas lagen leblos in ihren Käfigen, manche waren bereits tot in Eimern zu finden, die von dem Züchter zuvor entsorgt worden waren. Andere Tiere mussten vor Ort sofort eingeschläfert werden. Die Chinchillas vegetierten dem Tode nahe tagelang ohne Futter und Wasser, bis der Tod des Rentners auffiel. Es brauchte mehrere Tage, bis das Veterinäramt und das Tierheim die noch lebenden Tiere aus den Käfigen befreien konnte.
Mit Andrea Bonnstaedter, der Tierheimleiterin des Tierheims Linxbachhof, sprach ich am Freitag, währenddessen sie die verbliebenen 25 Chinchillas liebevoll versorgte und die Käfige reinigte. Sie erzählte, wie spontan organisiert werden muss, wenn, wie in diesem Fall, das Veterinäramt sich meldet und um die Aufnahme von Tieren bittet. Kein Tierheim ist darauf vorbereitet, 200 Chinchillas aufzunehmen und so musste schnellstens improvisiert werden. Sehr schnell kommen die Mitarbeiter und Ehrenamtliche dabei an ihre Grenzen, denn auch die übrigen Tierheimbewohner müssen versorgt werden.
Die Situation der Weibchen in den Kellerräumen des Pelztierzüchters schilderte Frau Bonnstaedter dahingehend, dass die Weibchen mittels dicker Plastikringe um den Hals keine Möglichkeiten hatten, sich frei bewegen zu können, während die Männchen jederzeit Zugang zu den Weibchen hatten und diese decken konnten. Alle Tiere waren in keinem guten Zustand. Die noch im Tierheim verbliebenen 24 Chinchillas haben sich bereits gut erholt und sind fast alle munter. Ein Großteil der insgesamt 200 geretteten Tiere wurde bereits in private Pflegestellen, auch über das Saarland hinaus, vermittelt.
Vorsicht vor falschen Spendensammlern
Die Not des Tierheims, das immer wieder dringend auf Spenden angewiesen ist, weil die Unterstützung durch Kommunen bei weitem nicht ausreichend ist, alle Kosten zu decken, machen sich derzeit falsche Spendensammler zunutze. Hier der Aufruf des Tierheims auf der eigenen Homepage: www.tierheim-linxbachhof.de
„Achtung!! Aktuell sind falsche Spendensammler unterwegs, die angeblich Spenden für die Chinchillas in unserem Tierheim sammeln. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass wir niemals Geld an Haustüren sammeln! Wenn sich aber ein solcher Vorfall bei Ihnen ereignen sollte, informieren Sie bitte umgehend die Polizei!
Unsere Spendendosen stehen in ausgewählten Geschäften bereit. Geldspenden sind auf unser Spendenkonto, via Paypal oder über unsere Spendenprojekte bei „betterplace.org“ möglich.“
Wer das Tierheim finanziell unterstützen möchte, kann gerne spenden unter:
Spendenkonto bei der Sparkasse Neunkirchen:
IBAN: DE74 5925 2046 0031 024386
BIC: SALADE51NKS
(Behördlich als gemeinnützig anerkannt)
Überaus dankbar ist Frau Bonnstaedter für Gutscheine von Fressnapf oder vom HeimTierZentrum (HTZ – Großhandels GmbH). Diese Gutscheine bieten den Vorteil, dass die Produkte gekauft werden können, die dringend für die Tiere benötigt werden.