Tholeyer Unternehmerfrühstück im Zeichen des Handwerks

Tholey. „90 Prozent der saarländischen Handwerksbetriebe bewerten ihre derzeitige Lage mit sehr gut; das ist der beste Wert seit zehn Jahren“, sagt Bernd Wegner. Präsident der Handwerkskammer des Saarlandes, berichtete beim „2. Tholeyer Unternehmerfrühstück“ von zufriedenen Handwerksbetrieben im Saarland. Allerdings schüttete Wegner auch einen dicken Wermutstropfen in den Freudenbecher: „Die Handwerksbetriebe sind voll ausgelastet, die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Wir könnten aber noch viel mehr machen, wenn mehr Fachkräfte da wären. Auch fehlt es uns am Nachwuchs, denn 60 Prozent eines Jahrgangs beginnen heute nach der Schule eine akademischen Ausbildung.“

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft St. Wendeler Land hatte gemeinsam mit der Gemeinde Tholey und dem Gewerbeverein Schaumberg zum Unternehmerfrühstück ins Tablinium Theley eingeladen und durfte sich über eine gute Resonanz freuen. Geschäftsführer Hans-Josef Scholl betonte in seiner Begrüßung die wichtige Rolle des Handwerks in der Region: „Die vielen familiengeführten Handwerksbetriebe sind eine  unsere Stärken im St. Wendeler Land. Wir haben im Landkreis mit 1100 Betrieben  die größte Dichte an Handwerksbetrieben im Saarland. 6500  Menschen finden im Handwerk Arbeit, darunter 550 Auszubildende.“

Bernd Wegner bekräftigte, wie stark sich die Arbeitsplätze der Handwerker verändert haben: „Heute ist das Handwerk in vielen Bereichen Hightech. Deshalb brauchen wir intelligente junge Leute. Handwerk ist sicher kein sozialen Abstieg, sondern hat eine sehr gute Perspektive. Nach der Ausbildung kann man immer noch ein Studium draufsetzen und sich weiter qualifizieren.“ Wegner bedauerte die immer noch hohe Abbrecherquote von 25 Prozent bei Ausbildungen im Handwerk, die kaum geringer ist als die bei Studiengängen von etwa 30 Prozent. Die große Frage sei, wie es gelingen könne, jungen Menschen frühzeitig die passenden Wege aufzuzeigen, damit sie keine Umwege bis zum idealen Beruf machen müssen. Umfassende und intensive Informationen könnten sicher Lust und Begeisterung für die einzelnen Berufe wecken. Schulleiter Hubert Gottschlich vom TGBZ St. Wendel konnte da ein wenig Hoffnung wecken.“ Der Übergang von Schule zu Betrieb wird sich in den nächsten Jahren sicher stark verbessern, denn betriebliche Praktika werden verbindlich.“

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