Theley. Zu einem Vortrag mit dem Titel „Das Zwangsarbeiterlager Theley/Das Lager nach dem Krieg“ lädt die VHS Theley in Kooperation mit der Gemeinde Tholey am am Dienstag, 11.Februar, um 18:30 Uhr ins Pfarrheim nach Theley ein.
Dozent Volker Munkes aus Hasborn-Dautweiler wird dabei den Versuch einer Aufarbeitung unternehmen. Denn die sich in vielfältiger Weise und auf allen gesellschaftlichen Ebenen manifestierenden Unmenschlichkeiten des Naziregimes waren auch in unserer Region präsent. Während jedoch beispielsweise Begriffe wie „Auschwitz“, „Theresienstadt“, „Buchenwald“ mittlerweile fest im kollektiven Gedächtnis verankert sind, verblasst die Erinnerung an die Verbrechen des Naziregimes in unserer Region mehr und mehr. Das gilt auch für die Geschichte der in Theley während der Jahre 1942 bis 1945 in einem Lagerkomplex inhaftierten sowjetischen Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter, von denen viele die Lagerhaft nicht überlebten.
Im Oktober 1945 erteilte der französische Militärgouverneur des Saarlandes den Auftrag zur Einrichtung eines Internierungslagers für NS-Belastete in den Baracken, die zuvor als Lager für sowjetische ZwangsarbeiterInnen genutzt wurden. Wo von 1942 bis 1945 die Opfer ihr Leben fristen mussten, warteten nun in dieser oder jener Weise in die Untaten des NS-Regimes verstrickte Täter auf ihre Verfahren. Insgesamt sollen 2.400 Personen, die Mitglied in einer Nazi-Organisation waren, dort inhaftiert gewesen sein. Zu den bekanntesten Inhaftierten zählen der ehemalige, 1946 zum Tode verurteilte, badische Gauleiter Robert Wagner und der ehemalige Saarbrücker Oberbürgermeister Fritz Schwitzgebel.