Betroffen und entsetzt zeigt sich Landrat Udo Recktenwald über den Terroranschlag in Halle. „Mein Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen der Opfer, meine Genesungswünsche gelten den Verletzten dieser schrecklichen Tat, die fassungslos macht. Rechtsextremismus und Antisemitismus dürfen in unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft keinen Platz haben. Niemals, zu keiner Zeit, an keinem Ort. Hass und Gewalt müssen wir uns entschieden entgegenstellen. Dies ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, es ist die Aufgabe aller Demokraten, die Würde des Menschen – aller Menschen – zu verteidigen, gegen Rassismus und Antisemitismus aufzustehen, zusammenzustehen, klare Kante zu zeigen“, so Recktenwald.
Der Terroranschlag zeige auch, wie bedeutend gerade jetzt Erinnerungsarbeit sei. Denn Aufklärung, der verantwortungsvolle Umgang mit der NS-Vergangenheit, das Wachhalten der Erinnerung an die NS-Barbarei seien wichtige Bausteine, um Hass, Antisemitismus und Intoleranz zu bekämpfen. Recktenwald: „Seit vielen Jahren sind wir im Landkreis St. Wendel auf dem Feld der Erinnerungsarbeit aktiv, und zwar gemeinsam mit vielen Partnern, etwa dem Adolf-Bender-Zentrum, dem Marpinger Verein Wider das Vergessen und gegen Rassismus, mit Schulen, Institutionen und Einzelpersonen. Wir haben in Erinnerung an jüdische Mitbürger Stolpersteine verlegt, 7 Orte gegen das Vergessen eingerichtet, führen jährlich zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust eine Gedenkveranstaltung durch. Wir haben das Thema Erinnerungskultur in unser Bildungs-Netzwerk St. Wendeler Land aufgenommen, das außerschulische Lernorte und Bildungseinrichtungen verknüpft.“ Jährlich werde zudem am 9. November am einstigen Standort der St. Wendeler Synagoge ein Kranz in Erinnerung an die Reichspogromnacht niedergelegt. „Die diesjährige Kranzniederlegung widmen wir den Opfern von Halle. Dieser fürchterliche Anschlag gilt uns allen. Und wir alle sind aufgefordert, Gesicht zu zeigen. Es gilt gerade jetzt, die Ursachen von Hass und Intoleranz intensiver zu erforschen und zu bekämpfen, die Erinnerungsarbeit zu stärken, unsere demokratische Grundordnung zu verteidigen“, so der Landrat abschließend.