Stadtbild-Debatte sorgt auch im St. Wendeler Land für Diskussionen

Der Schloßplatz heute ist ein beliebter Treffpunkt für Menschen aus Nah und Fern. (Fotoquelle: Stadtarchiv St. Wendel)

Die bundesweite Debatte um Veränderungen im Erscheinungsbild deutscher Städte wird inzwischen auch im Landkreis St. Wendel intensiv geführt.

Frank Wagner, Generalsekretär der CDU Saar, hält die Diskussion für notwendig. Seiner Ansicht nach hätten sich die Stadtbilder verändert, was viele Menschen verunsichere. „Wer das leugnet oder herunterspielt, entfernt sich von ihrer Lebensrealität“, erklärte Wagner. Die Probleme müssten offen benannt werden, insbesondere dort, wo illegale Migration sichtbar werde, etwa an Bahnhöfen und öffentlichen Plätzen. Eine offene Sprache sei seiner Meinung nach Voraussetzung für politische Lösungen: „Nur wer die Wirklichkeit anerkennt und klar benennt, kann Frust abbauen, Vertrauen zurückgewinnen und Lösungen finden“, so Wagner.

St. Wendels SPD-Chef Marc André Müller hingegen kritisierte in einem Facebook-Beitrag die Ausrichtung der aktuellen Diskussion. Für ihn würden echte Probleme im Stadtbild – etwa Leerstand, Schmierereien oder eine wenig einladende Gestaltung – in der Debatte ausgeblendet. Stattdessen dominierten parteipolitisch und ideologisch gefärbte Argumente. Müller rief zu mehr Differenzierung auf und stellte Beispiele gelungener Integration in St. Wendel vor – unter anderem durch Gewerbetreibende, Busfahrer oder Gastronomen mit Migrationshintergrund, die sich zudem ehrenamtlich engagieren.

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„Für mich sind das alles echte Leistungsträger unserer Gesellschaft“, schrieb Müller. Die aktuelle Diskussion berge jedoch die Gefahr, dass Menschen pauschal als „Störfaktor“ wahrgenommen würden, nur weil sie fremd wirkten. Zugleich warnte er davor, die Sprache von politischen Kräften zu übernehmen, die der freiheitlich-demokratischen Grundordnung entgegenstünden.

Müller verwies auch auf den 9. November als Tag der Erinnerung und mahnte, Werte wie Differenzierung und Respekt nicht nur an Gedenktagen hochzuhalten. Die Debatte zeige, wie wichtig eine verantwortungsvolle Sprache im politischen Diskurs sei.

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