St. Wendeler Land: Arbeitslosigkeit sinkt leicht

Symbolbild

Die Agentur für Arbeit Saarland zählte im August 1.622 Arbeitslose im Landkreis St. Wendel. Die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer ist gegenüber dem Vormonat um zwei bzw. 0,1 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter 75 bzw. 4,8 Prozent mehr Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag wie im Vormonat bei 3,4 Prozent. Sie lag damit 0,2 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahresmonats.

„Wir sollten zunehmend im Auge behalten, dass sich die angespannte Weltwirtschaftslage früher oder später auch auf unsere Region auswirken kann. In welchem Ausmaß dies geschieht, lässt sich aber frühestens im Herbst ermessen, denn in dieser Zeit sinkt die Arbeitslosigkeit üblicherweise deutlich ab“ erläutert Jürgen Haßdenteufel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr sei dagegen ein Hinweis darauf, dass sich die konjunkturelle Entwicklung verlangsamt. „Ein Indiz ist auch der Anstieg der Beratungsanfragen von saarländischen Unternehmen zum Thema Kurzarbeit. Ich empfehle insbesondere denjenigen Betrieben, die derzeit rückläufige Auftragseingänge verzeichnen, diese Phase für die Weiterbildung ihrer Beschäftigten zu nutzen und sie damit für die Zukunft zu rüsten. Die Qualifizierungsberaterinnen und
-berater in unserem Arbeitgeberservice informieren gerne zu unseren Unterstützungsmöglichkeiten“, ergänzt Haßdenteufel.

Arbeitslosenquoten aller saarländischen Landkreise im Vergleich

Landkreis St. Wendel: 3,4 Prozent

Landkreis Merzig-Wadern: 4,4 Prozent

Saarpfalz-Kreis: 4,7 Prozent

Landkreis Saarlouis: 4,9 Prozent

Landkreis Neunkirchen: 6,9 Prozent

Regionalverband Saarbrücken: 9,2 Prozent

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung

Bei der Agentur für Arbeit lag die Zahl der Arbeitslosen im August bei 854, das waren 136 mehr als vor einem Jahr (plus 18,9 Prozent). Bei den Jüngeren unter 25 Jahren reduzierte sich die Arbeitslosigkeit um zehn auf 112 im Vergleich zu Juli. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl um acht erhöht. Die Zahl der Arbeitslosen in der Altersgruppe 50plus lag bei 414. Sie hat sich gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent verringert, gegenüber dem Vorjahr um fast ein Drittel erhöht.

Entwicklung in der Grundsicherung

Das Jobcenter im Landkreis St. Wendel verzeichnete im aktuellen Monat einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit (plus 16 auf 768). Damit lag sie um 61 unter dem Vorjahreswert. Jugendarbeitslosigkeit ist derzeit im Bereich der Grundsicherung nicht vorhanden. 235 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr um 13 erhöht. Rund ein Drittel der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen ist gleichzeitig auch langzeitarbeitslos, also bereits länger als ein Jahr gemeldet. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen betrug im August 255. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um 13,6 Prozent.

Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit)

Die Unterbeschäftigung lag im Landkreis St. Wendel im August mit 2.397 Personen um 4,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Anteil der Arbeitslosen an der Unterbeschäftigung betrug 67,7 Prozent. Der Arbeitsmarkt wurde durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen um weniger als ein Drittel entlastet.

Definition Unterbeschäftigung

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen bzw. ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftliche bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.

Stellenmarkt

Unternehmen der Region haben im August 165 Stellen zur Besetzung gemeldet, 79 weniger als im Juli und elf mehr als im Vorjahresmonat. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Anstieg um 7,1 Prozent. Seit Jahresbeginn wurden 1.611 offene Stellen gemeldet, 42 weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum (minus 2,5 Prozent). Aktuell stehen 760 freie Jobs zur Besetzung zur Verfügung. Der Stellenbestand liegt damit um 9,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Die überwiegende Zahl der Jobangebote wurde in der Zeitarbeit, im Verarbeitenden Gewerbe und im Handel gemeldet. Auch im Gastgewerbe, im Gesundheits- und Sozialwesen, im Baugewerbe und im freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungsbereich gab es offene Stellen.

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