Das Verständnis für Demokratie und gegen Gewalt sollte schon ab Grundschulalter vermittelt werden

St. Wendel: Demokratiebildung zum Einsteigen – Auftaktveranstaltung der Wendelinusstiftung

Demokratiebildung Wendalinusstiftung

Am Mittwoch lud die Wendelinusstiftung, die 2011 als Dachstiftung von der Kreissparkasse St. Wendel ins Leben gerufen worden war, zu der im Saarland einzigartigen Auftaktveranstaltung „Demokratiebildung zum Einsteigen“ in das Event-Atrium der Sparkasse in der Bahnhofstraße ein. Ziel ist, Kinder bereits ab dem Grundschulalter für Demokratie und gegen Gewalt zu sensibilisieren.

Herr Josef Alles, Mitglied des Stiftungsvorstandes, stellte die Wendelinusstiftung vor und erläuterte deren Funktion als Dachstiftung für Bürger, die ihr Vermögen zur Umsetzung gemeinnütziger Ziele in einer Stiftung anlegen möchten. Die Wendelinusstiftung unterstützt einerseits dabei als Bindeglied bei Stiftungsgründungen (Stiftungskapital ab 1 Mio. €) sowie bei der Errichtung von fiduziarischen Treuhandstiftungen (Eigenkapital ab 50.000 €), andererseits verfolgt sie eigene Projekte vor allem mit den Schwerpunkten auf Bildungsarbeit und der Wahrung von Werten. Herr Alles stellte den positiven Einfluss dieser Projekte auf unsere Region heraus. Zu finden sind diese auf der Homepage der Wendelinusstiftung. „Bienen in Grund- und Förderschulen“ sowie die Förderung von generationsübergreifendem ehrenamtlichem Engagement von Schülerinnen und Schülern weiterführender Schulen in Seniorenheimen sind nur zwei Beispiele dieser Stiftungsarbeit, die auch über Spenden unterstützt werden kann.

Die Zunahme von Gewalt, Fake News, menschenverachtender Beiträge und Mobbing, vor allem auch in den sozialen Medien, sowie die neuen Herausforderungen an unsere Gesellschaft aufgrund von Migration veranlasste die Wendelinusstiftung unter Anregung des Stiftungsratsmitglieds Frau Anette Hares zu Überlegungen, wie das überaus wichtige Thema der demokratischen Wertevermittlung bereits Kindern ab dem Grundschulalter nahegebracht werden kann. In der Vergangenheit leisteten Vereine einen wertvollen Beitrag zu einem respektvollen und toleranten Miteinander unserer Kinder und Jugendlichen. Die Wertevermittlung durch Vereinsarbeit ist – so Frau Hares und Herr Alles – weitgehend zurückgegangen. Umso wichtiger sei es, alternative Möglichkeiten zu finden, den jungen Menschen demokratisches Verständnis und Gewaltfreiheit zu vermitteln mit dem Ziel, dass diese Werte auch im Alltag der Kinder ihre Anwendung finden und ins Erwachsenenalter transportiert werden.  Frau Hares betont die Notwendigkeit, ein eigenes Schulfach zur Förderung pädagogisch aufbereiteter demokratischer Inhalte an Schulen zu installieren.

Für die Umsetzung konnte das Adolf-Bender-Zentrum für Demokratie und Menschenrechte e. V. zur Entwicklung von Workshops an Schulen sowie die Deutsche Fernsehlotterie als Förderer neben der Wendelinusstiftung gewonnen werden. Weiterhin danken die Wendelinusstiftung sowie das Adolf-Bender-Zentrum Frau Anette und Herrn Gottfried Hares für die Impulsgebung und deren finanzielle Unterstützung. Dadurch wird gewährleistet, dass das Projekt nachhaltig über mehrere Jahre an Schulen und in pädagogischen Einrichtungen angeboten werden kann. Das Budget wurde auf ca. 200.000 € beziffert.

Herr Jörn Didas, Geschäftsführer des Adolf-Bender-Zentrums, stellte vor allem Vertreterinnen und Vertretern von Schulen im Landkreis das Konzept vor, das auf Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 14 Jahren ausgerichtet ist. Alle Angebote im Rahmen der demokratischen Bildungsarbeit und Friedenspädagogik sind für die Teilnehmenden in unserem Landkreis kostenlos. Herr Didas hebt für alle Konfliktsituationen das Kommunizieren zur Lösungsdebatte und Lösungsfindung in einem demokratischen Prozess hervor. Nur über den Dialog ist es möglich, die Position und die Wünsche anderer Menschen zu erfahren. Gerechtigkeit hat viele Facetten und über die Einbeziehung der Perspektive des Gegenübers kann friedvoll und kreativ miteinander agiert und gelebt werden. Sobald mehrere Menschen zusammenkommen, wird das Instrument der Abstimmung in einer Demokratie notwendig, um einer Richtung den Vorzug geben zu können. Dies beinhaltet aber auch, dass es „Gewinner“ und „Verlierer“ gibt. Hier gilt es innerhalb der Projekte zu vermitteln, dass auch Niederlagen zum Leben gehören und akzeptiert werden müssen. Auf eine Niederlage folgt irgendwann vielleicht auch wieder ein Sieg!

Ganz konkret bietet das Adolf-Bender-Zentrum als freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe im Rahmen der Demokratiebildung bei Kindern Workshops zu den Themenschwerpunkten „Krieg und Frieden“, „Demokratie (er)leben“ und „Die Kinderrechte und wir“ an. Innerhalb von Projektarbeiten wird mit den Teilnehmenden längerfristig und intensiv gearbeitet und während den pädagogischen Tagen für (angehende) Fachkräfte und ehrenamtlich Tätige werden Methoden zu den drei Themenbereichen vermittelt, so dass die Teilnehmenden als Muliplikator:innen die Inhalte an Kinder und Jugendliche weitervermitteln können.

Kontakt Projektleitung: Stephanie Wegener

Tel.: 06851 808279-7

E-Mail: stephanie.wegener@adolf-bender.de

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