Saarland entwickelt KI-gestütztes Hochwasser-Frühwarnsystem


Das saarländische Umweltministerium hat ein zukunftsweisendes Projekt zur Früherkennung von Hochwasser- und Starkregenereignissen gestartet. Für das „Klimagefahrenabwehrsystem Blies“ (KLIGAS) stellt das Ministerium in der ersten Phase 52.965 Euro bereit. Die Pilot-Landkreise St. Wendel, Neunkirchen und der Saarpfalz-Kreis erhalten jeweils 17.655 Euro für den Aufbau eigenständiger Warnsysteme.

Umweltministerin Petra Berg betonte bei der Projektvorstellung im Katastrophenschutzzentrum St. Wendel: „Das Pfingsthochwasser hat uns allen vor Augen geführt, welche Gefahren eine Starkregenlage mit sich bringen kann. Wir müssen uns in den kommenden Jahren darauf einstellen, dass Starkregen- und Hochwasserereignisse zunehmen werden.“

Das dreistufige Projekt sieht vor, zunächst in jedem der beteiligten Landkreise ein eigenes Frühwarnsystem zu etablieren. Dabei kommt die Software Delft-FEWS zum Einsatz, die verschiedene Messdaten wie Pegelstände, Radardaten und Niederschlagsmessungen zusammenführt. Die wissenschaftliche Begleitung übernimmt das Team um Professor Dr. Alpaslan Yörük von der htw saar.

In der zweiten Phase werden die drei Systeme zu einem gemeinsamen Frühwarnsystem mit künstlicher Intelligenz verbunden. Eine Besonderheit des Systems ist die Verwendung von simulierten Daten, die Klimawandeleffekte berücksichtigen, sowie die Einbeziehung mittelfristiger Wetterprognosen.

„Da Hochwasser vor den Grenzen der Landkreise nicht Halt macht, arbeiten wir hier eng und partnerschaftlich zusammen“, erklärte der Neunkircher Landrat Sören Meng. Sein Kollege aus St. Wendel, Udo Recktenwald, verwies auf die Vorreiterrolle des Projekts: „Im Rahmen des Projektes wird das Team neuartige Verfahren entwickeln und testen, die bei solchen Systemen bislang noch nicht zum Einsatz kommen.“

Das erfolgreiche System soll später als Vorlage für ein landesweites Frühwarnsystem dienen. Andreas Motsch, Geschäftsbereichsleiter des Saarpfalz-Kreises, begrüßte besonders den Erfahrungsaustausch zwischen den Landkreisen und der Forschungsgruppe der htw saar.

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