Ab dem 26. Februar 2025 treten in Saarbrücken und Neunkirchen neue Waffen- und Messerverbotszonen in Kraft. Die Maßnahme, die vom saarländischen Innenministerium in enger Abstimmung mit den Stadtverwaltungen und der Polizei beschlossen wurde, soll zu mehr Sicherheit im öffentlichen Raum beitragen.
Gezielte Maßnahmen für ein sicheres Umfeld
Die Verbotszonen wurden auf Grundlage einer polizeilichen Sicherheitsanalyse festgelegt. Sie umfassen Kriminalitätsschwerpunkte, in denen verdachtsunabhängige Kontrollen präventiv Straftaten verhindern sollen.
In Saarbrücken erstreckt sich die Waffenverbotszone unter anderem über:
- Hauptbahnhof und Bahnhofstraße
- Kaiserviertel und St. Johanner Markt
- Rathaus und Johanneskirche
- Bürgerpark Hafeninsel, Willi-Graf-Ufer und Rabbiner-Rülf-Platz
- Schillerplatz hinter dem Staatstheater
In Neunkirchen betrifft die Verbotszone folgende Bereiche:
- Stummplatz/Lindenallee
- Lübbener Platz
- Bliesufer
- Postpark
Erweiterte Befugnisse für die Polizei
Um die Verbotszonen effektiv durchzusetzen, erhält die Vollzugspolizei zusätzliche Befugnisse:
✔ Verdachtsunabhängige Kontrollen ermöglichen schnelles Eingreifen.
✔ Sofortige Sicherstellung von Waffen und Messern verhindert Eskalationen.
✔ Bußgelder bis zu 10.000 Euro sorgen für Abschreckung.
Ausnahmen für Gewerbetreibende und Sicherheitsbehörden
Für die meisten Bürgerinnen und Bürger ändert sich nichts. Gewerbetreibende, Handwerker und Gastronomen dürfen Messer weiterhin sicher verstaut transportieren. Sicherheitskräfte und Personen mit einer Waffenbesitzkarte sind ebenfalls ausgenommen. Tierabwehrsprays unterliegen nicht dem Waffengesetz und bleiben erlaubt.
Reaktionen aus Politik und Verwaltung
Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt betont die Bedeutung der neuen Regelung:
„Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger hat höchste Priorität. Auch wenn die Kriminalität unter dem Vor-Corona-Niveau liegt, ist das subjektive Sicherheitsgefühl gesunken. Die Waffenverbotszonen geben der Polizei mehr Handlungsspielraum und sollen zu einem sichereren Stadtbild beitragen.“
Auch Neunkirchens Oberbürgermeister Jörg Aumann sieht die Maßnahme als notwendig an:
„Mit der neuen Waffenverbotszone wird die Polizei verstärkt präsent sein. Das wird dazu beitragen, dass sich die Menschen sicherer fühlen und die Angst, Opfer einer Straftat zu werden, weiter abnimmt.“
Innenminister Reinhold Jost sieht die Maßnahme als Teil einer umfassenden Sicherheitsstrategie:
„Die Waffenverbotszonen setzen ein klares Zeichen gegen Gewalt. Sie sind ein weiterer Baustein, um das Saarland sicherer zu machen. Die Polizei wird regelmäßig kontrollieren, ob die Maßnahme notwendig und wirksam bleibt.“
Mehr Polizeipräsenz und moderne Ausstattung
Neben den Waffenverbotszonen setzt die Landesregierung auf eine verstärkte Polizeipräsenz:
🔹 Mehr Neueinstellungen in den Polizeidienst
🔹 Mehr Tarifbeschäftigte, um Beamte für operative Einsätze freizustellen
🔹 Moderne Polizeiinfrastruktur, u. a. die neue Polizeiinspektion Saarbrücken
🔹 Fortschreitende Digitalisierung, etwa durch die Einführung der Mehrweg-App
Fazit: Konsequentes Handeln für mehr Sicherheit
Mit den neuen Waffen- und Messerverbotszonen reagieren die Städte Saarbrücken und Neunkirchen auf sicherheitsrelevante Entwicklungen und setzen auf präventive Maßnahmen. Ziel ist es, Gewaltkriminalität vorzubeugen, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken und die Polizei mit effektiven Instrumenten auszustatten.