In den 1950er und 1960er Jahren waren wuchtige Möbel und große, dekorative Haustechnik ein Trend. Der wurde danach durch weniger schwere Möblierungen und immer kleinere Haushaltsgeräte abgelöst. Jetzt ist ein Retrokühlschrank im Altdesign wieder Kult. Allerdings verbirgt sich hinter Türen und Gehäusen mit Soft edges moderne, energiesparende Technik.
Was ist ein Retro-Kühlschrank?
Ein Retrokühlschrank ist ein moderner Kühlschrank in einem Design aus den 1950er und 1960er Jahren. Typisch sind dicke Gehäuse mit einer unbedingt knallbunten Lackierung. Highlight sind Türgriffe, die an die Gusseisenära der Wirtschaftswunderjahre erinnern. Ein besonderer Schmuck sind große, markante Logos auf der Fronttür. Sie sind nicht auflackiert oder eingraviert, sondern in 3D-Medaillenform auf das Gehäuse geschraubt. Grundsätzlich kannst Du einen Retrokühlschrank bei genügend Aufstellplatz in eine ansonsten schlichte Küchenzeile integrieren. Häufig wird er allerdings in seiner ganzen Pracht und Größe als freistehendes Modell verwendet, entweder an einem besonderen Platz in der Küche oder im Partykeller.
Retrokühlschrank – Aufbau und Ausstattung
Ein Retrokühlschrank besteht innen wie ein moderner Kühlschrank aus mehreren Fächern für Wurst und Käse, Milchprodukte und Gemüse. Klimazonen und Energieeffizienz sind bei Markenmodellen in vier bis fünf Etagen eingeteilt. In die Außenfächer passen Dips und Eier, Gemüse und andere, kleine Kühlwaren. Die Innenbeleuchtung befindet sich entweder innen an der Kühlschrankdecke oder seitlich an der Innenwand, etwa in der mittleren Kühletage. Um das isolierende Gehäuse ist beim Retromodell ein weiteres, rein dekoratives Gehäuse gearbeitet. Es vergrößert die nötige Aufstellfläche zu allen Seiten, hat runde Ecken und Metallelemente wie dickes Logo und große Kühlschranktüren. Die Ausstattung kann mit Kühl- und Gefrierfächern kombiniert sein oder zusätzlich abgetrennte Fächer für eine großzügige Getränkeaufnahme haben.
Verwendungsmöglichkeiten für einen Retro-Kühlschrank
Alte Kühlschränke im Retrodesign wurden häufig ausgeschlachtet und nur das Gehäuse weiter als Schrank verwendet. Jetzt bekommt die Retrovariante wieder ihre ursprüngliche Funktionalität zurück. Kultig stehen schöne Designerstücke beispielsweise in der Gastronomie, als Miniausführung in den Hotelbars der Zimmer oder repräsentativ im Aufenthalts- und Speiseraum von Firmen. Privat zieht der Retrokühlschrank vor allem in den Partykeller ein oder schmückt die Küche in Kontrastfarbe und markanter Form. Kleine Modelle finden sich beispielsweise als Retro-Kühlschrank im Schrebergarten, dort gerne mit Solarbetrieb. Attraktiv macht die neue Technik im alten Gewand unter anderem der deutlich geringere Energieverbrauch und die meist nicht wahrnehmbare Betriebslautstärke.
Bester Retro-Kühlschrank im Test
Bestenlisten bei renommierten Testportalen küren wiederholt Standardgeräte mit Kühl-Gefrier-Funktion der Marke Amica. Bestgekürt im Test von Computerbild im Vergleich 2023 ist das freistehende Modell Amica FK2965 3LAA. Die Kühl-Gefrierkombination bietet 181 Liter Aufnahme für Kühlware und 63 Liter Aufnahme für Gefriergut. Zwei Türen mit Retro-Türgriffen sind übereinander für die jeweilige Kühl-/Gefrierzone platziert. Zur modernen Ausstattung gehören Temperaturregler, Innenraumbeleuchtung, Abtauautomatik, Obst-/Gemüseschale sowie Eierablage in der Kühlschranktür. Hervorzuheben sind höhenverstellbare Abstellflächen aus Glas sowie ein Flaschengitter aus Chrom. Nachteilig ist die Betriebslautstärke von 43 dB. Darüber hinaus gibt es das Kultdesign nur in der Farbe Weiß, so dass der Retroeffekt einzig durch Gehäuseform, Griffdesign und Retrologo vorne oben entsteht.
Der große Vergleich hochwertiger Retrokühlschränke
Viele weitere Testsieger kleiden ihre ansonsten sparsamen, stauraumstarken und funktionalen Modelle in das kultige Gewand der 1950er und 1960er Jahre. Bestbewertet sind beispielsweise Retromodelle von Vintage Industries, Wolkenstein oder Gorenje. Andere Marken wie Severin oder Comfee sind derzeit von den Testportalen bewertet, vorläufig jedoch nicht von Nutzern getestet. Dennoch geben die Beispielmodelle einen guten Überblick über verschiedene Größen, Energieeffizienzklassen und Aufstellbedingungen:
Retrokühlschrank klein
Ein kleiner Retrokühlschrank hat nicht mehr als 100 Liter Nutzvolumen. Er ist so breit wie seine längeren Modelle und steckt in einem ebenso dicken Retrogehäuse. Gut eignet sich ein kleiner Retrokühlschrank als Küchentechnik im Singlehaushalt oder als Ergänzung zum vorhandenen Kühlschrank als reine Getränkebar. Dementsprechend sind solche Varianten auch mit mehr Relings und Abstellflächen in der Tür und dem Innenraum ausgestattet. Für die geringe Größe sind die Retroklassiker allerdings recht laut. Auch finden sich nur wenige kleine Retrokühlschränke in einer zeitgemäßen Energieeffizienzklasse. Daher sind sie für den Alltagsgebrauch weniger geeignet, für die Partygetränke zu besonderen Anlässen allerdings ideal.
Retrokühlschrank mit Gefrierfach
Ein Retrokühlschrank mit Gefrierfach findet sich im Test häufiger als ein reiner Kühlschrank. Das Gefrierfach ist dann meist klein, ein solches Modell in zwei verbundene Einzelgeräte mit zwei Türen unterteilt. Obwohl der Energieverbrauch eines Kühlschranks ohne Gefrierfach niedriger ist, zeichnen sich Testmodelle mit Gefrierfach durch eine bessere Energieeffizienz und insgesamt geringe Betriebslautstärke aus. Wichtig für die maximale Bewegungsfreiheit beim Öffnen der Türen ist der Anschlag. In den Markenangeboten der Retromodelle überwiegt hierbei ein rechter Türanschlag. Amica führt zusätzlich ein Modell, bei dem der Anschlag auch nach links gewechselt werden kann.
Retrokühlschrank no frost
Bei vielen Retrokühlschränken im Test ist eine Abtauautomatik angegeben. Diese schmilzt Eis, das sich an den Rückwänden absetzt, automatisch. Ein Retrokühlschrank no frost lässt Eisbildung gar nicht erst entstehen. Optimal sind Modelle, die sowohl eine no frost Funktion als auch Abtauautomatik kombinieren. Hierzu gehören beispielsweise Markenvarianten von Gorenje, teilweise von Amica. No frost kann beispielsweise sinnvoll sein, wenn ein kleiner Retrokühlschrank nur zur Getränkekühlung mit speziellen Temperaturansprüchen verwendet wird. Bequem ist er auch im Großformat zur Verringerung des Kontroll- und Pflegeaufwands bei akzeptablem Energieverbrauch.
Retro-Kühlschrank für Getränke
Wichtig für die Getränkeaufbewahrung sind genügend Ablageflächen, am besten mit Gittern oder Mulden für Flaschen und Kartons. Kultig an einem Getränke-Retro-Kühlschrank ist eine mehrstöckige Reling in der Kühlschranktür. Hier können geöffnete Getränkebehälter sicher abgestellt und bequem entnommen werden. Eine solche Reling ist selbstverständlich so wuchtig und nostalgisch designt wie das komplette Modell. Für die stehende Lagerung sollte je nach Haushaltsgröße und individuellem Bedarf mindestens ein langes Fach verfügbar sein. Flachere Flächen nehmen beispielsweise bauchige Sektflaschen auf, andere Mulden schlanke Saftflaschen. Gitter sind ein zusätzlicher Schutz gegen Herausfallen, für einen Retrokühlschrank allerdings am besten aus Chrom gearbeitet.
Retrokühlschrank A++
Die derzeit beste Energieeffizienzklasse für einen Retrokühlschrank ist A+++. Die Angabe steht für den Stromverbrauch pro Jahr. Überwiegend arbeitet ein reiner Retrokühlschrank in diesem Bereich. Etwas mehr Strom verbrauchen Kühl-Gefrier-Kombinationen der nächsthöheren Energieeffizienzklasse A++. Auch diese ist zeitgemäß und bedeutet über das Jahr verteilt einen geringen Stromverbrauch, auch bei Vollbeladung und Dauernutzung. Auf den tatsächlichen Stromverbrauch wirkt sich unter anderem die Art der Aufstellung aus. So soll zur Wand ein Mindestabstand eingehalten werden, ebenso zu seitlichen Möbeln oder Wänden. Denn kühle benachbarte Gegenstände verlangen mehr Kühlleistung für das nötige Klima im Innenraum des Kühlschranks.
Kaufkriterien für einen top Retro-Kühlschrank
Retro im Sinne der 1950er und 1960er Jahre bedeutet vor allem mehr Platzbedarf in der Größe. Auch sind die getesteten Retromodelle um einige Kilogramm schwerer als moderne, schlichte Varianten. Insgesamt findest Du Dein Lieblingsmodell, passend zu Deinem Wohnstil, nach diesen Kaufkriterien:
Größe und Gewicht
Ein kleiner Retrokühlschrank benötigt trotzdem viel Aufstellfläche, entweder auf einem Tisch oder am Boden. Möglicherweise passt er sogar nach seinen Abmessungen in ein offenes Schrankfach. Allerdings steht er dort mit seiner dicken Retrotür meist etwas nach vorn heraus. Diese kräftige Dimensionierung ist von den Designern beabsichtigt. Zusätzlich musst Du zur nötigen Aufstellgröße auch das Gewicht kalkulieren. Voll befüllt, steht der nostalgische Kühlschrank solide auf dem Fußboden, ebenfalls sicher auf einem Tisch mit ausreichend tragfähiger Tischplatte. Besonders kultig sind Modelle, die Du nachträglich mit Rollen ausstattest oder auf einem Möbelbrett mit Rollen aufstellst.
Inneneinteilung nach Kühlzonen
Ein reiner Retrokühlschrank für Getränke benötigt meist weniger unterschiedliche Kühlzonen, aber genügend Abstellfläche für unterschiedliche Getränkesorten. Soll er innen dagegen auch Lebensmittel kühlen, sind Modelle mit unterschiedlichen Temperaturen pro Etage eine sinnvolle Anschaffung. Neben mehreren, am besten verstellbaren Ablageflächen schafft ein zusätzliches Gemüsefach ein Extraklima für empfindliches Gemüse. Weniger stark gekühlt werden Eier und Dips. Sie sind in eigenen Fächern in der Kühlschranktür gut aufgehoben. Je größer Dein Lieblingsmodell, desto mehr Einteilungsmöglichkeiten sollte es haben. Dennoch gilt für die beste Kühlfunktion bei geringem Stromverbrauch die gleiche Empfehlung wie für moderne Kühlschränke. Er sollte nicht zu vollgestopft werden, um die beste Luft- und Kühlzirkulation zwischen den Etagen und Lebensmitteln zu gewährleisten.
Energieverbrauch
Ein Retrokühlschrank im Dauerlauf sollte mindestens mit der Energieeffizienzklasse A oder A+ aufwarten, besser noch mit A++ für Kühl-Gefrier-Kombinationen und A+++ für reine Kühlschränke. Einfluss auf den Energieverbrauch hat die eingelegte Menge an Kühlgut. Beispielsweise ist es durchaus in Ordnung, einen kleinen Getränkekühlschrank im Retrodesign nur zu besonderen Anlässen einzuschalten. Im Dauergebrauch sind die meisten Testmodelle nicht besonders sparsam (Energieeffizienz D bis E). Ein Grund für den höheren Stromverbrauch sind die wuchtigen Gehäuse, die meist aus Metall oder Leichtmetall bestehen. Sie ziehen materialbedingt Wärme an, wogegen das Kühlsystem arbeiten muss.
Material und Bauweise
Die Gehäuse eines Retrokühlschranks sind aus Metall gearbeitet. Dieses dünn gewalzte Material ist zum Korrosionsschutz und aus Designgründen pulverbeschichtet. Innen schirmen Kunststoffwände die Außentemperaturen zusätzlich ab. Pflegeleicht und langlebig sind Einlageplatten aus Glas, meist mit Aufhängungen und Rahmen aus Kunststoff. Die Bauweise ist ähnlich. Markant am Retrokühlschrank ist sind Länge, Breite und Tiefe deutlich über den Standardmaßen moderner Kühlschränke. Schlanke Modelle im Test passen durchaus in eine Küchenzeile, haben allerdings deutlich weniger Nutzvolumen, weil die Kühlschrankwände viel Platz innen wegnehmen. Flexibler ist es, eine freistehende Nutzung zu planen.
Gute Kaufadressen für einen Retrokühlschrank
Gut ist, was Du vor dem Kauf sehen und anfassen kannst. Testmöglichkeiten sind Ausstellungen oder Messen. Viele lokale Fachhändler bieten ihre Retrokühlschränke zusätzlich im Onlineshop an. Hier findest Du garantiert Deinen kultigen Retrokühlschrank im Lieblingsdesign:
Lokaler Fachhandel
Lokale Fachhändler bieten im Ausstellungsraum vor Ort Testmöglichkeiten beim persönlichen Besuch an. Kundenberater erklären die Technik und beantworten Fragen zu möglichen Schwachstellen oder der optimalen Bedienung. Allerdings ist die Auswahl im stationären Handel auf wenige Modelle begrenzt. Dennoch kann ein solcher Besuch erste Anhaltspunkte geben, ob überhaupt ein solcher Nostalgiker in Deine Wohnumgebung und zu Deinen Nutzeransprüchen passt.
Onlineshop
Onlineshops werden entweder direkt von den Herstellern oder als zusätzliche, virtuelle Ladenfläche von Fachhändlern unterhalten. Praktisch an dieser Kaufmöglichkeit ist die zeitliche und örtliche Unabhängigkeit beim Vergleichen und Auswählen. Produktbilder werden teilweise dreidimensional gezeigt. Sie geben so eine gute Vorstellung vom Modell mit Aufstellbeispielen. Der Kundenberater vom lokalen Fachhandel sitzt hier an einer Hotline oder kann per Chat für Fragen kontaktiert werden. Kundensicherheit, falls das Modell doch nicht den Erwartungen entspricht, sind ein Rückgaberecht. Für nötige Reparaturen bieten die Hersteller eine Garantiezeit und beauftragen darüber hinaus eigene Vertragswerkstätten.
Amazon
Amazon ist ein globaler Online-Versandhändler, bei dem entweder die Hersteller selbst oder andere Händler Retrokühlschränke anbieten. Diese Versandhandelsform zeichnet sich durch sehr detaillierte Artikelbeschreibungen aus. Trends für oder gegen einzelne Modelle sind gut an den veröffentlichten Verkaufszahlen sowie echten Kundenrezensionen (von verifizierten Käufen) abzulesen. Support zum jeweiligen Retrokühlschrank ist entweder über die FAQ bei amazon oder durch Kontaktaufnahme mit dem eigentlichen Anbieter möglich, hier ebenfalls ohne eingeschränkte Öffnungszeiten oder räumliche Begrenzung.
Gebrauchtgeräte
Ein neuer Retrokühlschrank ist eine tolle Sache für ein kultiges Wohndesign. Auf dem Gebrauchtwarenmarkt werden Modelle von privat angeboten, entweder nur als Ersatzteillager oder top repariert und restauriert. Der Kauf aus zweiter Hand ist durchaus eine nachhaltige Investition. Allerdings sollte es zu vorgenommenen Modernisierungen, Teiletausch und aktueller Funktionalität beim Onlinekauf ein Zertifikat geben, am besten von einer verifizierten Reparaturwerkstatt. Wurde die Wartung ordnungsgemäß durchgeführt, funktioniert der Retrokühlschrank noch für viele weitere Jahre ordentlich. Allerdings gibt es für die meisten Gebrauchtangebote keine Garantieversprechen, was mögliche, unvorhergesehene Defekte zu einem Kostenrisiko machen kann.
Sicherheit und Pflegeaufwand
Betriebssicherheit bietet ein Retrokühlschrank durch wasserdicht verbaute Elektrik sowie Sensoren, die im Risikofall eine automatische Abschaltung auslösen. Gut sind Modelle mit Glasablagen aus Sicherheitsglas. Das ist zwar schwerer als einfaches Glas, dafür aber im Fall eines Zerbrechens ein geringeres Verletzungsrisiko für die Nutzer. Der Pflegeaufwand ist bei solchen Retrokühlschränken gering, die mit Abtauautomatik und no frost System arbeiten. Beim regelmäßigen Reinigen zeichnet die designstarken Nostalgiemodelle die glatte Oberfläche außen sowie der Innenflächen aus. Meist genügt Auswischen mit einem feuchten Lappen, bei starken Schmutzanhaftungen das Entfernen mit lauwarmem Wasser und einem milden Reinigungsmittel oder Essigessenz.
Fazit:
Ein Retrokühlschrank sieht nostalgisch aus, hat markante Formen und Größen und funktioniert wie ein moderner Kühlschrank in schlichtem Gehäuse. Beim Kauf sollte auf die Energieeffizienzklasse und die Inneneinteilung besonders geachtet werden. Besonders groß ist die Modellauswahl beim Kauf in Onlineshops oder bei Online-Versandhändlern.
Dir hat der Artikel über Retrokühlschränke gefallen? Dann teile ihn auf Facebook und bei WhatsApp mit Deinen Freunden!