Ortsvorsteher-Interview mit Gerhard Weiand aus Winterbach

Foto: Gerhard Weiand

Gerhard Weiand ist 70 Jahre alt,  seit Juni 1978 mit Martina Weiand verheiratet und hat eine Tochter Namens Daniela (42 Jahre alt). Seine politische Karriere begann 1974 als Vorsitzender des Junge Union-Ortsverbandes Winterbach, was ihn dazu veranlasste, 1975 Mitglied der CDU zu werden und sich zunächst von 1984-1989 in den Ortsrat von Winterbach wählen zu lassen. Da er seine Heimatliebe gerne anderen vermittele, wurde er schnell zum Ansprechpartner für Probleme in Winterbach und Umgebung. Dies blieb auch im St. Wendeler Land nicht geheim und somit zog es ihn 1989 in den Stadtrat der Stadt St. Wendel. In diesem ist er bis heute Mitglied, seit 2014 als Beigeordneter der Stadt St. Wendel.

Schreinermeister, Ausbilder, Betriebsberater, Autor und Assistent der Geschäftsführung: am 30. September 2018 trat er nach über 38 Jahren beim Wirtschaftsverband Holz und Kunststoff seine wohlverdiente Rente an. Begonnen hatte alles am 1. März 1980 als Ausbildungsmeister in der überbetrieblichen Schreiner-Lehrwerkstatt in Von der Heydt. Insgesamt durchliefen in den 16 Jahren als Ausbildungsmeister fast 4000 junge Menschen „seine“ Maschinen-unfallverhütungskurse. 1996 wechselte er von der Werkstatt ins Büro, als technischer Mitarbeiter, gleichwohl er auch danach weiterhin immer wieder als Aushilfe in der überbetrieblichen Ausbildung aufzufinden war.

 

wndn.de: Was sind Ihre Aufgaben als Ortsvorsteher?

Gerhard Weiand: Der Ortsvorsteher ist der erste Ansprechpartner für die Belange der Bürgerinnen und Bürger des Ortes. Oftmals sind es hier nicht größere Investitionen, sondern das „Schlagloch vor der Haustür“ als dringende Angelegenheit. Der Ortsvorsteher leitet die Sitzungen des Ortsrates. Hier stehen neben den Haushaltsvorschlägen für die Stadt St. Wendel oftmals Stellungnahmen zu Bau- oder Wegemaßnahmen im Ort oder Grundstücksangelegenheiten auf der Tagesordnung. Der Ortsvorsteher nimmt an Sitzungen des Stadtrates teil und bringt somit die Belange des Ortsteils ein und sorgt dafür, dass die finanziellen Mittel entsprechend eingesetzt werden.  Als Ortsvorsteher arbeite ich eng mit der Stadtverwaltung in St. Wendel zusammen, um die Umsetzung von Projekten und Maßnahmen im Ort zu realisieren. Ein weiteres Aufgabenfeld sind die Repräsentationen des Ortes nach außen, beispielsweise bei offiziellen Anlässen oder in Zusammenarbeit mit anderen Behörden. Zu den Repräsentationspflichten innerhalb des Ortes gehören selbstverständlich auch die Gratulationen bei Geburtstagen, Hochzeitsjubiläen oder Vereinsjubiläen. Ich freue mich, Neubürger   persönlich kennen zu lernen und stehe Ihnen als Ansprechpartner jederzeit gerne  mit Rat und Tat zur Seite.

Was motiviert Sie persönlich, sich kommunalpolitisch zu engagieren?

Aktiv an der positiven Gestaltung des Dorfes mitzuwirken ist für mich der Haupt-Motivationsgrund. Winterbach – einen lebens- und liebenswerten Ort zu schaffen, an der Gestaltung der Zukunft mitzuwirken, diese Ziele stehen im Vordergrund.

Welche Themen oder Anliegen hören Sie aktuell am häufigsten von Bürgerinnen und Bürger?

Die Themen die an mich herangetragen werden sind sehr vielfältig. So ist die Nachfrage von jungen Familien nach einem Bauplatz oder der Erwerb eines Hauses im Ort ein häufiges Anliegen. Der Wunsch vieler älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger besteht darin, ein Baumfeld für die Verstorbenen auf dem örtlichen Friedhof anzulegen. Weitere Anliegen sind die Nahversorgung des Dorfes, die Schaffung von Räumlichkeiten für Familienfeste oder sonstige Veranstaltungen und der Ausbau des Radwegenetzes.

Gibt es besondere Projekte, die Sie selbst angestoßen haben?  

Eine Herzensangelegenheit war die Schaffung einer größeren Räumlichkeit für die Dorfbevölkerung. So entsteht nach dem Wunsch des Ortsvorstehers ein echtes Dorfzentrum für Kommunikation und Begegnung, das insbesondere die örtlichen Vereine und Institutionen einbindet, aber auch die Möglichkeit für die einheimische Bevölkerung bietet, private Festivitäten zu feiern.

Was ist in den nächsten Jahren in Ihrem Ort geplant?

Hier gilt der Dank zunächst unserem Bürgermeister Peter Klär, der ein offenes Ohr für die Anliegen des Winterbacher Ortsvorstehers hat. Auf der Agenda der zukünftigen Maßnahmen stehen die Bereitstellung von Bauplätzen, die Fertigstellung des Fuß- und Radweges entlang der L133 in Richtung Bliesen, der Endstufenausbau im ehemaligen Neubaugebiet und die Fertigstellung des

„Singleparks Winterbach“. Der Mehrgenerationengedanke zielt darauf ab, dass Singles, Senioren, junge und alte Menschen in einzelnen Hauseinheiten mit Terrasse und Garten gemeinsam wohnen, sich unterstützen und ergänzen. Des Weiteren sollen zusätzliche Kindergartenplätze geschaffen werden. Das ehemalige Hotel Hans in Winterbach soll zu einer Begegnungsstätte der Generationen umgestaltet werden. Mit dem Ziel, ein lebendiges und harmonisches Wohnumfeld für Menschen aller Altersgruppen zu schaffen, sollen hier 14 sanierte und altersgerechte Wohnungen von 34 bis 67 Quadratmetern Größe entstehen.

 Was macht Ihren Ort aus Ihrer Sicht so besonders?

Es ist die individuelle Infrastruktur eines Dorfes mit dem Vorteil der Nähe zur Stadt St. Wendel und all ihren Einkaufsmöglichkeiten und vielfältigen Veranstaltungen und Freizeitmöglichkeiten.

 Worüber haben Sie sich zuletzt in Ihrem Ort gefreut?

Gefreut habe ich mich zuletzt über die große Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der Veranstaltung „Ansprechbar“. Es war toll zu sehen, wie viele Menschen zusammengekommen sind um sich auszutauschen. Die positive Stimmung war inspirierend.

Was wünschen Sie sich von den Bürgerinnen und Bürger?

Von den Bürgerinnen und Bürger unseres Dorfes wünsche ich mir eine gegenseitige Unterstützung, sei es bei Veranstaltungen oder bestimmten Projekten. Wir müssen gemeinsam an der Weiterentwicklung unseres Dorfes Interesse zeigen. Entscheidend für die Weiterentwicklung unseres Dorfes ist das ehrenamtliche Engagement. Etwa 25 Vereine mit ihren Veranstaltungen bieten ein breites Band an Möglichkeiten sich sportlich und sozial zu engagieren. „Miteinander leben- miteinander sprechen“ – unter diesem Motto soll ein lebendiger Austausch stattfinden. Wünschenswert wäre oftmals die Akzeptanz von Bürgerinnen und Bürger bei Anliegen, die nicht in der Kompetenz des Ortsvorstehers liegen und in der Zuständigkeit höherer Instanzen angesiedelt sind.

 Wenn Sie einem Neubürger ihren Ort vorstellen müssten – was würden Sie zuerst zeigen?

Zuerst würde ich ihm die tolle idyllische Umgebung des Ortes mit dem Obstbaumlehrpfad und den Obstbaumalleen rund ums Dorf zeigen. Die Wanderwege laden nicht nur zur Erholung ein, sondern bieten auch die Möglichkeit, die Natur zu genießen. Wichtig wäre auch der Hinweis auf die Vereinsvielfalt mit etwa 25 Dorfvereinen mit Veranstaltungen, Treffen und Aktivitäten.

 Wenn Sie einen Wunsch für Ihren Ort frei hätten – welcher wäre das?

Es wäre großartig, wenn wir die Infrastruktur verbessern könnten, um unseren Ort noch attraktiver zu machen. Dies betrifft vor allem ein Neubaugebiet, um jungen Leuten die Möglichkeit zu bieten hier zu leben. Ich hoffe im Interesse der bauwilligen jungen Familien, dass die bisher noch nicht verkaufsbereiten Eigentümer in diesem Terrain, dem Projekt eine Chance geben.

 Wie würden Sie Ihren Ort in drei Worten beschreiben?

Lebendig – weil immer etwas los ist durch Veranstaltungen jeglicher Art – ob Feuerzangenbowle-Nacht oder Weinwanderung, diese Anlässe bieten eine wunderbare Gelegenheit gemeinsam zu feiern

Lebenswert – es gibt zahlreiche Angebote für Freizeit und Sport, die das Leben im Dorf bereichern

Liebenswert – hier leben die Menschen gerne und fühlen sich wohl

 Was ist Ihr persönlicher Lieblingsort im St. Wendeler Land – und warum?

Gerne bin ich Gast in der Stadt St. Wendel selbst mit ihren vielfältigen Veranstaltungen und einer auswahlreichen Gastronomie.

 Vielen Dank für das Interview!

 

Weitere interessante Artikel:

ANZEIGEN

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Blätterbarer Katalog-2025 mit 80 Seiten:

Alle weiteren Informationen in Bild & Text finden Sie hier auf der Homepage: 
https://www.gudd-zweck.de/fyi/ho-roos-kop/