Ein 34-jähriger Polizist wurde in Völklingen durch sechs Schusstreffer getötet. Dies ergab die Obduktion durch die Rechtsmedizin in Homburg. Der 18 Jahre alte Tatverdächtige hatte nach einem Tankstellenraub an der Karolingerbrücke mehrfach auf den Beamten geschossen.
Die Staatsanwaltschaft teilte mit, dass der Polizist Verletzungen an Kopf und Rumpf erlitt. Als Todesursache wurde der Blutverlust durch die Schusswunden festgestellt. Besonders erschütternd: Der mutmaßliche Täter feuerte weiter auf den Beamten, als dieser bereits am Boden lag.
Der Vorfall ereignete sich während der Flucht des 18-Jährigen nach dem Überfall. Ein Polizist konnte den Verdächtigen festhalten, woraufhin es zu einem Handgemenge kam. Dabei gelang es dem jungen Mann, einem der Beamten die Dienstwaffe zu entreißen. Ob es sich dabei um die Waffe des getöteten 34-Jährigen oder die seines Kollegen handelte, ist noch ungeklärt.
Der Tatverdächtige war zunächst nur mit einem Besteckmesser mit abgerundeter Klinge bewaffnet von der Tankstelle geflohen. Eine direkte Bedrohung der Polizisten hatte er nicht ausgesprochen. Als zwei weitere Streifenwagen am Tatort eintrafen, flüchtete der 18-Jährige erneut – diesmal mit der gestohlenen Dienstwaffe in der Hand. Es kam zu einem Schusswechsel.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurde auch auf einen Kommissaranwärter geschossen. Dieser wurde im Bereich seiner Schutzweste getroffen und überlebte den Angriff. Wo sich der dritte Beamte des Einsatzkommandos während der tödlichen Schüsse aufhielt, ist derzeit noch unklar.
Der 18-jährige Tatverdächtige wurde bei dem Schusswechsel lebensgefährlich verletzt. Er befindet sich weiterhin in kritischem Zustand. Der Haftbefehl wegen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes wurde ihm auf der Intensivstation verkündet.
Die genaue Abfolge der Schüsse wird noch durch ballistische Untersuchungen ermittelt. Auch mögliche psychische Erkrankungen des Tatverdächtigen oder ein eventueller Drogeneinfluss sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Ein psychiatrisches Gutachten soll erstellt werden, um die Schuldfähigkeit des 18-Jährigen zu prüfen.
Die Polizei wertet derzeit Videomaterial von mehreren Privatpersonen aus. Zeugenvernehmungen, darunter auch von beteiligten Polizeibeamten, stehen noch aus. Für weitere Hinweise zur Tat wurde ein Online-Portal unter https://sl.hinweisportal.de/ eingerichtet.
Parallel ermitteln die Behörden gegen Personen, die in sozialen Medien beleidigende oder verunglimpfende Kommentare veröffentlicht oder die Straftat gebilligt haben. Die Staatsanwaltschaft kündigte an, strafrechtlich relevante Inhalte konsequent zu verfolgen.