Im Norden des St. Wendeler Landes geht in diesen Tagen eine fast 130-jährige Bahngeschichte zu Ende. Denn die Hochwaldbahn zwischen Türkismühle und Nonnweiler bzw. Bierfeld wird abgebaut. Ein Teil der Gleise ist schon verschwunden.
Der Abriss der Gleise wurde vom saarländischen Verkehrsministerium genehmigt. Die Genehmigung umfasst auch den übrigen 2km langen Streckenast der Primstalbahn von Nonnweiler bis Mariahütte.
Auf der alten Strecke soll ein Freizeitweg die Gemeinden Freisen, Nohfelden und Nonnweiler verbinden. Zuschüsse gibt es unter anderem vom Land. Eine Reaktivierung des Bahnverkehrs hätte wahrscheinlich hohe Millionenbeträge verschlungen. Dies belegt auch die Mobilitätsstudie zum Nationalpark. Sie geht davon aus, dass nur etwa drei Prozent der Besucher den öffentlichen Nahverkehr zur Anreise wählen werden. Das derzeitige Potenzial der Hochwaldbahn für den Alltagsverkehr wird als unbedeutend eingeschätzt, da beim Busverkehr die Linienführung flexibler an die Fahrgastbedürfnisse angepasst werden kann.
Die IG Nationalparkbahn Hunsrück-Hochwald e.V. hatte sich bis zuletzt für den Erhalt der Strecke eingesetzt und erklärte nun folgendes: „Durch zahlreiche Aktion haben wir in den letzten Jahren immer wieder auf das Potenzial der Hochwaldbahn aufmerksam gemacht. Hier möchten wir mehrere Streckenbegehungen in den Jahren 2017/2018 und die Vorstellung des durch uns erstellten „alternativen Radwegplanes“ am 16. März 2017 in der Kurhalle Nonnweiler erwähnen. Dazu kamen viele weitere Termine und Infoveranstaltungen u.a. mit anderen Vereinen und Verbänden. Wir sind nach wie vor der Auffassung, dass mit dem Abriss der Hochwaldbahn ein sehr großer und nicht revidierbarer Fehler für die Entwicklung der Nationalparkregion begangen wird. Der künftige Radweg könnte auf etwa 13 von 15 km (zwischen Türkismühle und Nonnweiler fast komplett) auf dem ehemaligen zweiten Gleis entstehen ohne die Bahnstrecke zu vernichten. Derzeit wird bundesweit über die Reaktivierung von Bahnstrecken für den Personen-, als auch für den Güterverkehr debattiert. Deshalb kommt diese Entscheidung zur Unzeit.“