Der ehemalige Pfarrer der katholischen Gemeinde in Freisen wurde in den letzten Monaten beschuldigt, Jugendliche sexuell missbraucht zu haben (wir berichteten). Jetzt sind neue Vorwürfe gegen den Geistlichen laut geworden. Wie der Saarländische Rundfunk berichtet, soll ein damals 12-jähriger Messdiener im Pfarrhaus missbraucht worden sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun in dem Fall, nachdem das Bistum selbst den Sachverhalt zur Anzeige gebracht hat. Es ist das vierte Verfahren gegen den Pfarrer. Zwei wurden wegen mangelndem Tatnachweis und eins wegen Verjährung bereits eingestellt. Das Bistum hat seinem im Ruhestand befindlichen Bediensteten untersagt Gottesdienste zu halten und den Kontakt mit Jugendlichen und Kindern verboten, bis die Vorwürfe aufgeklärt sind. Bis dahin gelte die rechtsstaatliche Unschuldsvermutung.
Pikant in der Sache ist jedoch, dass das Bistum angeblich von Pfarrern aus dem Landkreis St. Wendel vor Jahren schon auf die Missbrauchsvorwürfe in Freisen aufmerksam gemacht worden sei und nicht reagiert habe. Das berichtet die Saarbrücker Zeitung am Donnerstag in der Lokalausgabe St. Wendel.
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