Heute stellen wir euch in unserer Rubrik 10 Fragen an…Hermann Scharf vor. Er wird in wenigen Tagen 60 Jahre alt. Hermann Scharf ist Kaufmann im Groß- und Außenhandel; seit 2001 ist er Abgeordneter des Saarländischen Landtages, von 2005 bis 2009 war er Abgeordneter des Deutschen Bundestages. Vom 01.09.1992 bis 31.12.2020 war er Geschäftsführer der Lebenshilfe St. Wendel.
Seine Hobbys sind Fußball, lesen, die Eine-Welt-Arbeit, reisen, vor allem der indische Subkontinent hat es ihm angetan.
Wie sieht ein typischer Tag in Ihrem Leben aus?
Ich stehe um 6 Uhr auf, nach einem kleinen Morgengebet ist die Lektüre der Saarbrücker Zeitung bei 2 Tassen Bohnenkaffee zum Ritual geworden.
Dann geht es nach Saarbrücken in mein Büro im Saarländischen Landtag. Ich gehöre aktuell 5 Ausschüssen an und somit ist jeden Tag ein arbeitsreiches Programm zu erledigen. Neben zahlreichen Ausschuss- und Arbeitskreissitzungen nimmt die Bearbeitung von Anliegen unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger sehr viel Zeit in Anspruch. Als Menschenfreund ist es mir wichtig, in direktem und engen Kontakt zu meinen Mitmenschen zu stehen. So weiß ich, wo den einzelnen der „Schuh drückt“ und ich kann persönlich helfen und die Anliegen in meine politische Arbeit aufnehmen.
Pandemiebedingt findet die Vielzahl der Abendtermine zurzeit online statt. Es ist gut, dass diese Termine trotz Corona durchgeführt werden können; aber anmerken möchte ich, dass mir der direkte Kontakt doch sehr fehlt.
Im Ehrenamt engagiere ich mich in der Behindertenarbeit, bin Aufsichtsratsvorsitzender des Wendelinusheimes der Steyler Missionare in St. Wendel und im kirchlichen Bereich und in zahlreichen Vereinen engagiert.
Wie würden Sie Ihre Tätigkeit als Mitglied des saarländischen Landtags beschreiben?
Wie ich bereits ausgeführt habe, gehöre ich 5 Ausschüssen an und bin einer der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion.
Die Sozial- und Gesundheitspolitik ist mein Schwerpunktthema. In diesen Bereichen geht es vor allem um Kinder, alte Menschen, unsere behinderten Mitmenschen und unsere Kranken und Sterbenden.
Covid-19 hat unser Leben auf den Kopf gestellt. Jede Woche tagt der Ausschuss und beleuchtet alle Sichtweisen, eine Mega-Aufgabe.
Ferner gehöre ich dem Haushalts- und Finanzausschuss, dem Justiz-, Verfassungs- und Rechtsausschuss, dem Petitionsausschuss und dem Untersuchungsausschuss „Umgang mit Hinweisen auf Verdachtsfälle von Kindesmissbrauch am Universitätsklinikum des Saarlandes seit Oktober 2003“ an. Seit einigen Wochen bin ich auch Mitglied der saarländischen Impfkommission für Härtefälle.
Ich übe meine Arbeit mit großer Freude, hohem Engagement und persönlichem Einsatz aus, die Menschen und ihre individuellen Anliegen stehen dabei immer im Mittelpunkt meiner Arbeit und meiner Bemühungen. Ich unterstütze die Arbeit meines Freundes unseres Ministerpräsidenten Tobias Hans aus voller Überzeugung.
Auf welches digitale Tool würden Sie nicht mehr verzichten wollen?
Ich bin digital mit großer Begeisterung unterwegs. Ich bin mir aber auch der Schwächen und Gefahren dieser Thematik. Für Kinder und Jugendliche sollten daher durch die Eltern klare Vereinbarungen getroffen und ich bin auch der Auffassung, dass z.B. ein Smartphone nicht ins Schlafzimmer von Kindern gehört.
Ich persönlich nutze Facebook, Instagram, WhatsApp, Threema, Signal und Teams.
Bei Facebook z.B. habe ich viele Menschen wieder getroffen, die ich aus den Augen verloren hatte.
Ich nutze diese Medien sehr kritisch und wohlüberlegt, aber ich gebe auch zu, dass es mir bei aller Vorsicht, die ich walte lasse, auch Freude macht und meine Arbeit erleichtert.
Wer ist Ihr großes Vorbild?
Zwei Persönlichkeiten haben mein Leben besonders geprägt. Auf der einen Seite der ehemalige Bundesumweltminister und Landesvorsitzende der CDU Saar Prof. Dr. Klaus Töpfer und Mutter Teresa aus dem indischen Kalkutta.
Beide sind mir zu Vorbildern geworden.
Was mögen Sie besonders am St. Wendeler Land?
Es sind die großartigen, fleißigen und unkomplizierten Menschen und unsere einzigartige Kulturlandschaft.
Hier sind meine Wurzeln und meine Heimat. Auch wenn ich gerne reise und beruflich ohnehin sehr viel unterwegs bin, freue ich mich immer aufs neue, wenn ich wieder zu Hause im lebenswerten und wunderschönen St. Wendeler Land bin.
Was würden Sie gerne verbessern?
Drei Dinge würde ich hier nennen:
- Ein bisschen mehr WIR und weniger ICH.
- Die Versöhnung von Mensch, Tier und Natur.
- Der gegenseitige Respekt voreinander.
Was ist Ihr Lieblingsort/Geheimtipp im St. Wendeler Land?
Es gibt so viele wunderschöne Orte in unserem einzigartigen Landkreis. Deshalb fällt es mir sehr schwer, nur einen zu nennen. Die Liste ist sehr, sehr groß, im Folgenden meine 6 Lieblingsorte:
- Der Oberthaler Bruch.
- Die Winterbacher Wurzelbach
- Die Talsperre Nonnweiler
- Die Abtei Tholey und der Schaumberg
- Das Missionshaus und der Wendelinushof
- Der Bostalsee
Was bedeutet Heimat für Sie?
Ich bin ein sehr heimatverbundener Mensch. Heimat ist der Ort, wo ich mich wohlfühle, zu Hause bin und ich für die Menschen eintrete und die Menschen für mich.
Was gibt Ihrem Leben die besondere Würze?
Ich bin ein humorvoller Mensch, der gerne lacht, auch über mich selbst, der gerne unter den Menschen ist und alle Facetten des Daseins mit den Mitmenschen durchlebt.
Und gutes Essen und Trinken mag ich sehr gerne, man sieht es ja auch.
Wie würden Sie die „Wendeler Mentalität“ beschreiben?
Weltoffen, warmherzig, bodenständig, humorvoll, tolerant und dies alles entsprechend dem Motto „leben und leben lassen“.