Der Marpinger Gemeinderat hat sich am vergangenen Mittwoch erneut mit der Coronakrise beschäftigt und einen Notausschuss eingesetzt. Die Corona-Krise stellt auch die Ratsarbeit vor erhebliche Probleme. Teile des Rates gehören den vulnerablen Riskiogruppen an und Ratssitzungen komplett online über Videokonferenzsysteme durchzuführen erweist sich finanziell aber auch technisch als schwierig. Um die Entscheidungsfähigkeit in der Krise trotzdem zu gewährleisten wird ein sogenannter Notausschuss eingeführt, der wichtige Entscheidungen beraten und beschließen kann, ohne dass der Gemeinderat sich in großer Runde treffen muss.
Der Rat sprach sich in der Sitzung einstimmig für den Notausschuss aus. Dieser Beschluss ist bis zum 31. Januar 2021 begrenzt. „Neben der Einführung dieses Notausschusses werden wir in der Verwaltung aber auch prüfen lassen, wie solche Sitzungen künftig auch rechtsicher digital durchgeführt werden können. Unser Ziel muss es sein, handlungsfähig zu bleiben, rechtssichere Beschlüsse fassen zu können und auch in der Krise die demokratischen Grundsätze im Auge zu behalten“, so der Marpinger Bürgermeister Volker Weber.
Revierförster Ingo Piechotta stellte in der Ratssitzung den Forstwirtschaftsplan für das Jahr 2021 vor. Dabei stellte der Förster schwierige Entwicklungen in Aussicht. Geplanten Einnahmen von 106.000 Euro, stehen geplanten Ausgaben von 136.000 Euro entgegen. Der Grund: Nach den trockenen Sommern der letzten Jahre und einem Negativrekord beim Befall vor allem von Nadelbäumen mit Borkenkäfern geht es dem Wald schlecht. Viele Bäume mussten aufgrund des Befalls oder nach Stürmen gefällt und zu sehr niedrigen Preisen auf dem deutschlandweit sehr eingebrochenen Holzmarkt verkauft werden. Diese Entwicklung wird sich laut Piechotta auch in den kommenden Jahren fortsetzen, da die Böden im Wald nach wie vor trocken sind und der Borkenkäferbestand nicht zurückgegangen ist. Bäume können sich bei Trockenheit nur schlecht gegen den Käfer verteidigen. Rund 10 bis 12 Hektar Wald sind in der Gemeinde in den letzten Jahren Borkenkäfer und Sturm zum Opfer gefallen. Auch mit einer Erholung der Holzpreise rechnet der Förster in naher Zukunft nicht. Zudem wollen Förster und die Verwaltung 2021 wieder hohe Summen für den Waldschutz und die Wiederaufforstung im Gemeindewalt ausgeben.
Aufforstungsprojekte soll es am Höhbüsch in Berschweiler, im Weiherwald in Alsweiler, und am Wald rund um den Ehlenbach in Marpingen geben. Der Waldwirtschaftsplan wurde mit Zustimmung aller Gemeinderatsmitglieder beschlossen. „Gerade in der Pandemie haben wir unseren Wald noch mehr schätzen gelernt. Wir wollen und werden uns auch in den kommenden Jahren verstärkt um diesen kümmern und uns für eine Erholung unserer Wälder einsetzen“, so Bürgermeister Weber.
Zustimmung fand auch ein Antrag auf Förderung des Sportvereins SC Alsweiler. Dieser möchte seine Flutlichtanlage auf dem Sportplatz auf stromsparende, wartungsarme und langlebige LED-Technik umstellen. Der Rat beschloss, den Verein mit 5000 Euro bei der Umrüstung zu unterstützen.