Die Agentur für Arbeit Saarland zählte im Januar 1.619 Arbeitslose im Landkreis St. Wendel. Die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer hat sich gegenüber dem Vormonat um 86 erhöht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren bei Agentur für Arbeit und Jobcenter acht Arbeitslose mehr gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag wie im Vorjahresmonat bei 3,3 Prozent. Sie lag damit 0,1 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats.
Die aktuelle Bilanz von Jürgen Haßdenteufel, Chef der saarländischen Arbeitsagentur: „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung im Vergleich zum Vorjahr macht deutlich: Wir haben es im Moment nicht nur mit den Auswirkungen des Winters zu tun. Vielmehr führt die abgeschwächte Konjunktur vor allem im Verarbeitenden Gewerbe zu mehr Beschäftigungslosigkeit.“ Ein Indiz sei in diesem Zusammenhang auch die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage. „Mit aktuell 110 neu gemeldeten Stellen hat sich das Beschäftigungsangebot gegenüber dem Vorjahr um mehr als ein Viertel reduziert. Weniger Offerten im Zugang und Bestand entsprechen der landesweiten Entwicklung“, ergänzt der Arbeitsmarktexperte und betont: „Während gut qualifizierte Menschen auch weiterhin hohe Chancen auf einen Arbeitsplatz haben, gestaltet sich dies für weniger Qualifizierte schon deutlich schwieriger. Weiterbildung hat deshalb nach wie vor oberste Priorität, um dem Fachkräftebedarf der regionalen Wirtschaft gerecht werden zu können.“
Arbeitslosenquoten aller saarländischen Landkreise im Vergleich
Landkreis St. Wendel: 3,3 Prozent
Landkreis Merzig-Wadern: 4,6 Prozent
Landkreis Saarlouis: 4,9 Prozent
Saarpfalz-Kreis: 5,0 Prozent
Landkreis Neunkirchen: 7,1 Prozent
Regionalverband Saarbrücken: 9,6 Prozent
Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit)
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Januar bei 2.487 Personen. Das waren 40 oder 1,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Anteil der Arbeitslosen an der Unterbeschäftigung betrug 65,1 Prozent. Der Arbeitsmarkt wurde durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen um mehr als ein Drittel entlastet.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung
Bei der Agentur für Arbeit lag die Zahl der Arbeitslosen im Januar bei 903, das waren 69 mehr als im Dezember und rund 100 mehr als vor einem Jahr (plus 12,5 Prozent). Bei den Jüngeren unter 25 Jahren verringerte sich die Arbeitslosigkeit um eins auf 82 im Vergleich zu Dezember. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl um 14 verringert. Die Zahl der Arbeitslosen in der Altersgruppe 50plus lag bei 430. Sie hat sich gegenüber dem Vorjahr um ein Fünftel erhöht.
Entwicklung in der Grundsicherung
Das Jobcenter im Landkreis St. Wendel verzeichnete im aktuellen Monat ebenfalls einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen (plus 17 auf 716). Damit lag die Zahl um 92 unter dem Vorjahreswert. Jugendarbeitslosigkeit ist weiterhin im Bereich der Grundsicherung nicht in nennenswertem Umfang vorhanden. 227 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr um elf verringert. Knapp ein Drittel der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen war gleichzeitig auch langzeitarbeitslos, also bereits länger als ein Jahr gemeldet. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen betrug im Januar 235. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um 30.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Landkreis St. Wendel im Juni 2019 – das ist der aktuellste Datenstand – mit 27.330 Beschäftigten 1,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bezogen auf das Saarland lag die Beschäftigung 0,6 Prozent über dem Vorjahreswert.
Stellenmarkt
Im Januar wurden 110 Stellen neu zur Besetzung gemeldet, 93 weniger als im Vormonat. Das sind 39 weniger als im Vorjahresmonat (minus 26,2 Prozent). Aktuell stehen 716 freie Jobs zur Besetzung zur Verfügung (minus 7,5 Prozent zum Vorjahr). Die meisten Jobangebote gab es im Verarbeitenden Gewerbe und im Gastgewerbe. Auch im Handel, im Gesundheits- und Sozialwesen, im freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungsbereich und im Baugewerbe waren die Beschäftigungsmöglichkeiten gut.