Land unter im Kreis St. Wendel

Am gestrigen Dienstag erreichten uns zahlreiche Meldungen über Bäche und Flüsse im St. Wendeler Land, die aufgrund der extremen Niederschlagsmenge über die Ufer getreten sind und Wiesen, Straßen sowie Keller unter Wasser setzten. Wie die Feuerwehr meldet, wurden gegen 15 Uhr alle Einsatzleitfahrzeuge der Feuerwehren im Landkreis in Alarmbereitschaft versetzt.

Nachdem die Wehren bereits am Vormittag zu kleineren Einsätzen gerufen worden waren, ging es nachmittags richtig zur Sache. In nahezu allen Gemeinden des Landkreises benötigten Bewohner professionelle Hilfe aufgrund von überfluteten Straßen oder Kellern.

Nach Angaben der Feuerwehr lagen die Schwerpunkte in den Kommunen in Bliesen, Oberthal, Sotzweiler, Nohfelden, Oberkirchen, Gehweiler und Marpingen. Lediglich die hochgelegene Gemeinde Nonnweiler blieb von den Wassermassen weitestgehend verschont.

Bis zu den Abendstunden waren bei 75 Einsätzen rund 250 Kräfte von Feuerwehr, THW und DRK im Einsatz.

Nach dem sich gegen 20:00 die Lage bei den Feuerwehren der Gemeinden beruhigte kam es für die Feuerwehr in St. Wendel-Kernstadt, durch die verzögerte Welle der Regenmassen im Zulauf der Bäche, zu einer Verschärfung der Situation.

Binnen kurzer Zeit stiegen die Pegel der Blies (Normalwert ca. 50 cm – max. Wert in der Nacht ca. 1,30 m) und des Todbach (Normalwert ca. 50 cm – max. Wert in der Nacht ca. 2,20 m) sprunghaft an.

Im Zeitraum bis 01:00 Uhr mussten rund 30 Einsätze abgearbeitet werden. Schwerpunkt war hier eindringendes Wasser in Gebäude.

Besonders betroffen waren die Jahn- , Wilhelm- , Kelsweiler-, Alsfassener- und die Niederlinxweilerstraße in Oberlinxweiler.

In der Jahnstraße musste ein Lebensmitteldiscounter vor den herannahenden Fluten gegen Eindringen des Wassers mit Sandsäcken gesichert werden. Dies gelang den Kräften. Allerdings drückte sich das Element nun in Teilen durch die Bodenplatte. Schaden konnte dennoch durch den Einsatz von Wassersaugern abgewendet werden.

Nahezu alle Hausbewohner der Alsfassener- und Kelsweilerstraße (bachseitig) waren von den Fluten der über die Ufer getretenen Blies betroffen. Hier unterstützte auch das THW mit Personal und Sandsäcken.

In der Wilhelmstraße wurde zudem eine Trafostation von den Massen bedroht. Erste Maßnahmen zur Sicherung waren bereits durch die Feuerwehr und den Energieversorger eingeleitet. Wenige Zentimeter vor dem Zeitpunkt der Abschaltung des Stromes stagnierte der Pegel.

Ähnlich verhielt es sich in der Niederlinxweilerstraße in Oberlinxweiler. Dort musste die Feuerwehr in Teilen den Kampf gegen das herannahende Nass aufgeben und die Bewohner bitten in höher gelegene Räume auszuweichen. Die Strasse wurde in Teilen voll gesperrt.

Auch hier brachte die Stagnation des Pegels eine leichte Entspannung.

Die Einsätze in der Gemeinde Nohfelden waren gegen 22:00 Uhr abgearbeitet. Prekär war dort die Situation in der Bahnhofstraße in Nohfelden. Dort drohte ein Schutzwall zu brechen.
Dies konnte glücklicherweise verhindert werden.
Durch den Bauhof der Gemeinde wird dieser im Laufe des heutigen Vormittages gesichert, so dass der Verkehr in dem betroffenen Bereich wieder reibungslos fließen kann und keine Gefährdung mehr besteht.

In Marpingen musste die Feuerwehr zur Beseitigung eines Wassereinbruches in die Straße „Härtelhohl“ um 22:05 Uhr ausrücken.

Am heutigen Mittwochmorgen wurde der Löschbezirk Walhausen zu einem umgestürzten Baum in die Obereckstraße alarmiert.

Bei allen Einsätzen wurde niemand verletzt.

Allgemein kann von Glück gesprochen werden, dass die starken Regenfälle gegen 16:00 Uhr beendet waren und somit weitere erhebliche Schäden verhindert wurden.

Kritisch anzumerken bleibt seitens der Feuerwehr nur, dass sich Verkehrsteilnehmer mehrfach nicht an die Straßensperrungen hielten und diese einfach missachteten. Somit brachten sie sich selbst und die Rettungskräfte in Gefahr.

Fotos/Quelle: Dirk Schäfer

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