Wer in der Gemeinde Namborn kommunalpolitisch tätig ist, der muss Nerven aus Drahtseil haben. Wie auch in diesem Fall. Das Objekt des Anstoßes zwischen SPD-Bürgermeister Theo Staub und CDU-Ortsvorsteher Thomas Rein aus Furschweiler ist eine drei Meter hohe Kletterspinne an der alten Schule in Furschweiler.
Zum Hintergrund: Vergangenen Sommer zog die Grundschule von Furschweiler aus Platzmangel nach Namborn in die alte Gemeinschaftsschule um. Vor der Schule in Furschweiler stand nun die vom Förderverein finanzierte Kletterspinne alleine in der Gegend herum. Die Kindergartenkinder aus der Nachbarschaft dürfen aus Sicherheitsgründen nicht auf den Seilen herumturnen. Diesen Umstand wollte Bürgermeister Theo Staub beheben und die Kletterspinne in Furschweiler abbauen und in Namborn wieder aufbauen. Die Arbeiten sollten durch den Bauhof erledigt werden. Eine auf den ersten Blick gute Idee in Zeiten klammer kommunaler Kassen.
Aber gegen die Idee des Bürgermeisters regte sich Widerstand aus Furschweiler. An der Spitze: CDU-Mann Thomas Rein. Dieser erklärte auf Anfrage von wndn.de, dass es mit dem Umzug nicht so einfach sei. Zum einen hätte der Förderverein, vor allem in Furschweiler, im Jahr 2007 rund 12.000 Euro für den Bau des Klettergerätes gesammelt sowie viel Eigenleistung in die Errichtung gesteckt und zum anderen ist der Abbau aus Sicht des Ortsvorstehers nicht so einfach. Er rechne dafür mit rund 200 Arbeitsstunden des Bauhofes, die mit ca. 5.000 Euro zu Buche schlagen würden. Auch bezweifelt er die Sinnhaftigkeit des Auf- und Abbaus des in die Jahre gekommen Spielgerätes und schlage daher vor, eine neue Spinne für die Grundschule in Namborn zu kaufen. Diese koste 12.000 Euro, die Mittel im Haushalt seien vorhanden. Damit die Grundschulkinder in Namborn nun schnell in den Genuss des Kletterns kommen, müsse die Gemeindeverwaltung aus Sicht Reins zeitnah tätig werden. Außerdem, so Rein abschließend, werde die Kletterspinne auch von Kindern in Furschweiler genutzt.
Es sei einmal dahingestellt, welche Sichtweise – beide haben durchaus ihre Berechtigung – man nun in Sachen „Kletterspinne“ teile, eins ist jedoch sicher, Kommunalpolitik, für die sich immer weniger Menschen in der heutigen Zeit begeistern können, macht unter diesen Umständen sicherlich für keine der handelnden Akteure Freude.