Johannes Kühns Lieblingsplatz verwandelt sich in kulturelles Vermächtnis

Dichter Johannes Kühn (Foto: Felix Becker)

Das Gasthaus Huth in Hasborn hat am 30. Januar 2025 einen besonderen Gedenkort für den verstorbenen Dichter Johannes Kühn eingerichtet. An seinem langjährigen Stammplatz erinnern nun ein Foto, eine farbige Zeichnung sowie sein bekanntes Gedicht „Im Gasthaus“ an den bedeutenden Literaten.

„Johannes Kühn ist all die Jahre hier fast jeden Tag unser Gast gewesen und hat immer in dieser Ecke am Tisch gesessen“, berichtet Wirtin Adela Huth. „Er hat hier seinen Kaffee oder sein Mineralwasser getrunken, er hat hier seine Stumpen geraucht, und er hat hier viele seiner Gedichte geschrieben. Es ist mir ein wichtiges Anliegen, dass das nicht in Vergessenheit gerät.“

Dr. Martin Rech, stellvertretender Vorsitzender der Johannes-Kühn-Gesellschaft, würdigte die Einrichtung des Gedenk-Winkels als „mehr als nur eine Geste der Verbundenheit“. Seine Eltern Benno und Irmgard Rech, die engsten Freunde Kühns und Herausgeber seiner Werke, trafen sich jahrelang täglich außer sonntags mit dem Dichter im Gasthaus Huth, um seine neuesten Werke zu besprechen.

Ortsvorsteher Martin Backes betonte die Bedeutung der Erinnerungskultur und verwies auf die kürzlich erfolgte Umbenennung der Hasborner Grundschule in „Johannes-Kühn-Schule“.

Das ausgestellte Foto stammt von dem Alsweiler Verleger Thomas Störmer aus dem Jahr 2008, während die Porträt-Zeichnung von dem Künstler Heinrich Popp aus Sotzweiler angefertigt wurde. Die Johannes-Kühn-Gesellschaft, die mittlerweile knapp 50 Mitglieder zählt, plant für 2025 weitere Aktivitäten: Im März erscheint im Elsinor-Verlag Katrin Askans Roman „Dichter – Roman einer Freundschaft“, eine französische Übersetzung des Werks „Besitzlos, den Schmetterling feiernd“ steht bevor, und der Kölner Verleger Thomas Seng wird Kühns erstes Buch „Vieles will Klang, immer wieder“ neu auflegen.

Für den 9. Mai ist eine literarische Wanderung auf dem Johannes-Kühn-Weg geplant, geführt von Hans Huth. In Saarbrücken wird in Zusammenarbeit mit der Union Stiftung eine Ausstellung mit Kühns Zeichnungen vorbereitet. Der umfangreiche Nachlass des am 3. Oktober 2023 verstorbenen Dichters, der mehr als 30.000 Gedichte umfasst, soll in diesem Frühjahr an das Deutsche Literatur-Archiv in Marbach übergeben werden. Am zweiten Todestag des Dichters ist zudem ein Johannes-Kühn-Tag im Gasthaus Huth geplant.

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