Die Industriekrise im Saarland verschärft sich weiter. Wie die aktuelle Umfrage der IHK Saarland unter rund 300 Unternehmen mit etwa 100.000 Beschäftigten zeigt, ist der IHK-Lageindikator im Dezember erneut gesunken – zum siebten Mal in Folge. Mit einem Minus von 4,7 Punkten erreicht der wichtige Wirtschaftsindikator einen neuen Tiefstand.
Besonders betroffen sind die Stahl- und Automobilzulieferindustrie, die unter schwachen Umsätzen und deutlicher Kapazitätsunterauslastung leiden.
Nur 21 Prozent der befragten Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder sehr gut. Während 53 Prozent ihre Situation als befriedigend einstufen, bezeichnen 26 Prozent ihre Lage als schlecht. Einzig die Elektroindustrie verzeichnet noch durchweg positive Geschäfte. In der Bauwirtschaft, dem Ernährungsgewerbe und der Medizintechnik läuft es immerhin noch befriedigend.
Im Dienstleistungssektor zeigt sich ein differenzierteres Bild: 79 Prozent der Unternehmen melden gute oder befriedigende Geschäfte. Dabei sticht besonders die IT-Branche mit überwiegend guten Geschäftszahlen hervor. Die Finanzwirtschaft verzeichnet noch größtenteils befriedigende Ergebnisse, während Handel, Gastronomie und Logistik ein durchwachsenes Bild zeigen.
Die Zukunftsaussichten bleiben düster: Nur zwei Prozent der Unternehmen rechnen mit einer Verbesserung ihrer Geschäftslage, während 20 Prozent eine weitere Verschlechterung erwarten.
IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé sieht dringenden Handlungsbedarf: „Die wichtigste Aufgabe einer neuen Bundesregierung muss es sein, mit wirtschafts- und mittelstandsfreundlichen Rahmenbedingungen den Standort Deutschland wieder wettbewerbsfähig und damit fit für die Zukunft zu machen.“ Er fordert konkrete Maßnahmen wie Bürokratieabbau, Steuersenkungen, reduzierte Netzentgelte und schnellere Genehmigungsverfahren.