„Ich bin überzeugt, dass wir dieses Jahr wieder die Nummer eins im Kreis werden“ – Das große Trainerinterview mit Mathäus Gornik vom SV Hasborn

Wndn: Hallo Mathäus, schön dass du inmitten der Saisonvorbereitung Zeit für ein Interview gefunden hast. Wie zufrieden bist du denn bisher mit der Vorbereitung deiner Mannschaft?

Mathäus Gornik: Zum größten Teil zufrieden muss man sagen. Alle Spieler sind im Training engagiert, trotz der beruflichen Belastung, die sie zusätzlich noch aushalten müssen. Das Schöne ist auch, dass wir auf jeder Position einen gewissen Konkurrenzkampf haben, was das Niveau im Training natürlich zusätzlich noch nach oben treibt. Probleme hatten wir ein wenig auf der Torhüterposition, weil Thomas Huber und Fabian Schug zeitweise verletzt waren und Christian Reiter auch beruflich mit Adidas unterwegs war.
Was die Testspiele angeht haben wir gegen klassenhöhere Mannschaften wie Elversberg oder Wiesbach gute Leistungen gezeigt, im Training habe ich bisher den Schwerpunkt darauf gelegt, taktische Variationen einzustudieren und die Fitnessgrundlage für eine anstrengende Hinrunde zu schaffen.

RWH Mathäus Gornik
Mathäus Gornik

Wndn: Im letzten Jahr unter deinem Vorgänger Georg Müller hatte der SV Hasborn mit einer Verletztenmisere zu kämpfen. Auch dieses Jahr ist der Kader, den du zur Verfügung hast nicht übermäßig groß. Siehst du das als Problem?

M.G.: Diese Situation ist natürlich nicht optimal, das sehe ich schon. Mein Wunsch war es schon mit 21 oder 22 Spielern zu starten, was aber aufgrund unseres begrenzten Budgets leider nicht möglich war. Daher versuche ich, Verletzungen so gut es geht vorzubeugen indem ich nach Belastungen im Training auch immer Regenerationseinheiten einbaue. Ein weiterer wichtiger Baustein ist in diesem Punkt unsere Physiotherapeutin Laura Steines, die zweimal die Woche zu den Trainingseinheiten kommt und die Spieler massiert oder behandelt. Außerdem habe ich mit meinen Spielern ausgemacht den Alkoholkonsum in der Vorbereitung etwas zurückzufahren, weil man sich damit alles gleich wieder versauen kann. Natürlich weiß ich auch, dass das für die Jungs hier kein Job ist, jedoch denke ich, dass man in der Saarlandliga doch ein gewisses Maß an Professionalität an den Tag legen sollte.

Wndn: Mit Mischa Theobald und Nikolas Wilhelm fallen zwei etatmäßige Innenverteidiger über einen längeren Zeitraum aus. Wie kann man das mit einem so kleinen Kader kompensieren?

M.G.: Ich muss sagen, dass wir mit Michael Rauber aus der A-Jugend auf dieser Position über eine sehr gute Alternative verfügen, auch der junge Matthias Thul, der aus St.Wendel gekommen ist hat mich bisher sehr überzeugt. Beide Spieler verfügen über ein sehr gutes Passspiel und überragende Zweikampfwerte, weswegen ich mir auf der Innenverteidigerposition keine großen Sorgen mache. Im Notfall könnte ich selbst ja auch noch auf der Position spielen.

Wndn: Gibt es denn eine Position auf der du mehr Sorgen hast?

M.G.: Ja, auch die gibt es natürlich. Der Bereich, in dem mir ein wenig die Variabilität fehlt ist die Sturmspitze. Zwar haben wir mit Fundu Kamu und Jan Klein zwei Spieler, die man auf dieser Position einsetzen kann. Fundu hat jedoch in letzter Zeit meistens woanders gespielt und Jan kommt, obwohl er letztes Jahr eine hervorragende Runde absolviert hat, ursprünglich von einer Bezirksligamannschaft. Einen echten Torjäger haben wir deshalb derzeit nicht. Hätten wir einen kaufen wollen wäre das zu teuer geworden. Dennoch hoffe ich, dass sich im Laufe der Saison noch jemand zu Goalgetter entwickeln wird. Ich kann mir ja nunmal keinen backen (lacht).

Wndn: Für dich ist Hasborn die erste Trainerstation im Aktivenbereich. Fühlst du dich bereit für die Aufgabe?

M.G.: Wenn ich mich nicht bereit fühlen würde, hätte ich den Job hier nicht angenommen (lacht). Ich denke, dass ich von meinen Stationen in der Oberliga und Regionalliga und auch der Jugend des 1.FC Kaiserslautern eine gewisse Erfahrung mitbringe mit der ich die Mannschaft weiterbringen kann. Natürlich ist es gerade als Spielertrainer immer etwas schwierig die richtige Balance zu finden. Auf der einen Seite ist man ja Mitglied des Teams und möchte ein freundschaftliches Verhältnis zu seinen Mitspielern haben, auf der anderen Seite ist man auch Trainer, muss harte Entscheidungen fällen und am Ende immer noch eine Autoritätsperson darstellen. Ich blicke jedoch voller Euphorie auf meine Aufgabe hier und freue mich, mit der Mannschaft zu arbeiten.

Wndn: Du bist für einen Cheftrainer noch sehr jung. Wirst du dem SV Hasborn über längere Zeit erhalten bleiben oder siehst du den Verein eher als Durchgangsstation zu höheren Würden?

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Gornik und der SV Hasborn konnten Oberligist Wiesbach in der Vorbereitung nicht stoppen

M.G.: Derzeit fühle ich mich sehr wohl in Hasborn. Die Leute im Umfeld sind alle sehr sympathisch und kümmern sich um alles. Schön wäre es natürlich wenn es schnell nach oben geht. Und wenn der Verein mit mir zufrieden ist und es gut klappt bin ich zu allem bereit und würde gern auch langfristig hier arbeiten. Aber im Endeffekt ist Fußball natürlich ein Tagesgeschäft, es geht schnell nach oben und schnell nach unten und am Ende müssen die Ergebnisse stimmen, dann kann man weitersehen.

Wndn: Was sind deine Ziele für die kommende Saison?

M.G.: Unser Ziel ist es, den fünften Tabellenplatz aus dem letzten Jahr zu bestätigen, denn das wird schon schwer genug werden. Einige Mannschaften wie Primstal, Auersmacher oder Bübingen konnten ihren Kader aus der Vorsaison halten, andere haben sich sogar noch verstärkt. Darum denke ich, dass Platz fünf in diesem Jahr für uns ein realistisches Ziel ist.

Wndn: Wen siehst du da noch vor euch platziert beziehungsweise als Meisterschaftsanwärter?

M.G.: Naja, das sagt jetzt bestimmt jeder so, aber es ist dieses Jahr schwierig zu prognostizieren wer das Rennen macht. Ich zähle Friedrichsthal und Auersmacher auf jeden Fall dazu, Primstal hat als Dritter des letzten Jahres auch gute Chancen, Köllerbach verfügt über fantastische Einzelspieler und ist immer eine Wundertüte, bei Mettlach bin ich mir nicht sicher ob sie den Erfolg aus der Vorsaison wiederholen können. Insgesamt glaub ich aber nicht, dass es eine Mannschaft geben wird, die sich so absetzen wird wie Diefflen vorher, da die Liga auch aufgrund der starken Aufsteiger sehr ausgeglichen ist.

Wndn: Ihr habt dieses Jahr mit Michael Rauber und Fabian Schug zwei Spieler aus der eigenen A-Jugend verpflichtet. Welche Bedeutung misst du der Jugendarbeit und der JFG Schaumberg-Prims für den SV Hasborn bei?

M.G.: Eine sehr große. Die JFG ist mit Sicherheit ein enorm wichtiger Baustein sowohl für Hasborn als auch für Primstal. Ich selbst habe mir in der vergangenen Saison viele Spiele der A- und B-Junioren angeschaut, natürlich mit Fokus auf die Spieler, die den Pass in Hasborn haben und auch die für uns spielenden A-Jugendlichen des älteren Jahrgangs mit in die Vorbereitung der ersten Mannschaft integriert.

Wndn: Letzte Frage: Wie schätzt du den Kreisrivalen VfL Primstal in der neuen Saison ein?

M.G.: Definitiv eine geile Truppe. Die haben einen tollen Zusammenhalt im Verein und in letzter Zeit riesengroße Fortschritte gemacht. Man muss auch zugeben, dass der VfL den Hasbornern vielleicht in den letzten Jahren mit seinen Erfolgen den Rang abgelaufen hat und wir zusehen müssen, dass wir da wieder rankommen. Aber auch wenn ich von der Arbeit, die Andreas Caryot dort leistet sehr angetan bin, bin ich davon überzeugt, dass wir dieses Jahr wieder die Nummer eins im Kreis werden.

Im ersten Saisonspiel muss der SV Hasborn diesen Samstag (30.07.16) ab 15:30 Uhr bei Aufsteiger SG Lebach/Landsweiler antreten. Dabei muss Mathäus Gornik verletzungsbedingt auf Stürmer Jan Klein verzichten, der aufgrund eines Syndesmosebandrisses bis zu drei Monate lang ausfällt. Das erste Heimspiel der Saison bestreitet Hasborn am darauffolgenden Mittwoch gegen den SC Halberg Brebach. Aus zuverlässiger Quelle haben wir erfahren, dass Hasborn zum Saisonstart die Verpflichtung eines weiteren Neuzugangs plant. Mehr dazu in Kürze auf wndn.de.

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