Horst Linn präsentiert „Über-Blick“ seiner bildhauerischen Arbeit im Museum St. Wendel

Der saarländische Bildhauer Horst Linn eröffnete vergangenen Freitagabend im Museum St. Wendel seine neue Ausstellung „Über-Blick“, die die Highlights seines bildhauerischen Schaffens innerhalb der konkreten Kunst präsentiert. Die Ausstellung wird vom 2. September bis zum 23. Oktober andauern und in dieser Zeit auch öffentlich zugänglich sein. Damit ist sie die Folgeausstellung von Jo Enzweilers „Bilderpaare – Bilderfolgen“.

Zu diesem Anlass war auch der Kunstprofessor Rolf Sachsse, ein langjähriger Wegbegleiter und Freund Linns anwesend, um ein paar Worte an den Künstler zu richten. Die Eröffnungsrede zur Ausstellung hielt zunächst jedoch Cornelieke Lagerwaard, die Leiterin des Museums St Wendel.

Eine Woche lang besuchte der Künstler jeden Tag das Museum St Wendel, um dort gemeinsam mit den Mitarbeitern seine Ausstellung einzurichten. Diese umfasse verschiedene Werke Linns aus den letzten 54 Jahren, die hier erstmals gleichwertig nebeneinander zu sehen seien und gewähre somit einen tiefen Einblick in sein künstlerisches Schaffen, so Cornelieke Lagerwaard. Damit stelle die Ausstellung „Über-Blick“ auch gleichzeitig eine Premiere für das Saarland dar. Die ausgestellten Skulpturen sind allesamt aus Metallen, meist Stahl oder Aluminium, gefertigt.

Die Arbeiten Linns seien der konkreten Kunst zuzuordnen, das heißt, sie sind schnörkellos, auf das Wesentliche reduziert und frei von jeglichem Bezug zur Natur. Diese Kunstart sei dennoch nicht der abstrakten Kunst zuzuordnen, da sie auf Geometrie und Mathematik basiere. Lagerwaard lobte die Konsequenz Linn in seiner Kunst, da er sich nicht durch Diktate einschränken lasse.

Durch das Schaffen verschiedener Ebenen entstehen optische Verschiebungen, wenn der Betrachter seinen Standpunkt verändert, der Künstler spielt also gekonnt mit unserer Wahrnehmung. Aus diesem Grund sei die Ausstellung jedoch nicht zu fotografieren, man müsse sie live erleben, um dieses Spiel mit der Wahrnehmung erfahren zu können.

Anschließend richtete auch Rolf Sachsse einige freundschaftliche Worte an Linn und die Gäste der Ausstellungseröffnung. Dabei nahm er auch Bezug zur musikalischen Begabung von Horst Linn als Schlagzeuger. Denn der 80-Jährige sei nicht nur als Künstler, sondern auch als Musiker begabt. So fand Sachsse auch in der Arbeit des Künstlers immer wieder Hinweise auf „den Musiker im Bildhauer“ und verglich seine Ausstellung kurzerhand mit einem Musikstück. Außerdem nahm er Bezug zu Horst Linns Vater Willi, der als Steinbildhauer auch schon künstlerisch tätig war. Sein Sohn habe jedoch schon immer Metall interessanter als Stein gefunden und sich deshalb auch dieser Aufgabe gewidmet, die laut Sachsse durch die komplizierte Technik, einen gewissen intellektuellen Verstand erfordere. Abschließend sagte er, man solle den Titel der Ausstellung nicht wörtlich nehmen, sich nicht nur einen Überblick verschaffen, sondern ganz genau hinschauen.

Zum Abschluss dieser Eröffnung lud die Museumsleiterin alle Anwesenden zur Buchvorstellung des Werkverzeichnisses „Horst Linn – Relief 1961 bis 2015“ durch die Kunsthistorikerin Petra Wilhelmy am 18. September ein. An diesem Tag soll außerdem ab 15 Uhr ein Rahmenprogramm bestehend aus einem Werkgespräch mit dem Künstler Horst Linn und anschließender musikalischer Unterhaltung mit dem Künstler selbst am Schlagzeug zusammen mit einem Pianisten und einem Bassisten, stattfinden.

Bis zum 23. Oktober 2016 kann die Ausstellung jeden Tag, außer montags, besucht und erlebt werden. Die Öffnungszeiten sind hier einsehbar.

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