Wer sich am vergangenen Samstag auf dem Weg in den Saalbau gemacht hat, hatte schon vor der „Lights On“ Show des St. Wendeler Pink Floyd Projects allen Grund zum Staunen: Das Haus war restlos ausverkauft und man mühte sich redlich dies Kund zu tun. Schließlich sollte keine Spätentschlossener vor der Tür abgewiesen werden, und irgendwie ging es dann auch, die Hütte brummte und war voll bis zum letzten Platz. Bis ins Foyer ergoss sich so eine beinahe unüberschaubare Menschenmenge die nur eines wollte: Eine große Show erleben. Und davon bekam das Publikum reichlich geboten.
Eine halbe Stunde nachdem das Vorprogramm, bestehend aus Uwe Angel und Uwe Jolly aka Sweet Pandora die Stimmung angeheizt hatte, betrat die St. Wendeler Tribute Band in bester Spiellaune die Bühne des Saalbau und drückte damit den Startknopf zu einem visuellen und akustischen Multimediaereignis, wie es St. Wendel so wahrscheinlich noch nicht erlebt haben dürfte.
Wie eine auf den Saalbau zurechtgestutzte Variante der legendären 1994er Puls Show war das, was man da am Samstagabend staunend über sich ergehen lassen durfte. Es wurde geklotzt, nicht gekleckert, und dem Ein oder Anderen schien der Eintrittspreis fast zu gering, dessen was geboten wurde. So gab es wie im legendären Original einen großen, mit beweglichen Scheinwerfern bestückten Halbkreis, in dessen Mitte die legendäre runde Leinwand thronte. Dazu dutzende Moving-Heads, extreme Lichteffekte, knackscharfe Laser, gewürzt mit perfekt auf die Musik abgestimmten Videoeinspielungen die sogar einen Bezug zur aktuellen Lage aufwiesen, wie man an Frau Merkel und Herrn Trump, die gegen Ende der Show über die Screens flimmerten unschwer erkennen konnte. Komplettiert wurde die Technik sogar durch eine Soundanlage „Made in St. Wendel“ der Firma HK Audio, die einen grandiosen, Raum füllenden Sound ins Auditorium abstrahlte und die Show auf ein sattes Fundament stellte. Nicht weniger als drei Techniker waren damit beschäftigt Licht und Ton am Laufen zu halten, eine respektable Leistung.
So konnten sich die Musiker auf das Wesentliche, die Musik konzentrieren, die stellenweise so nahe an das Original heran reichte dass man meinen konnte genau dieses vor sich zu haben. Frank Altpeter, der Sänger der Band führte mit einer Lässigkeit, die einem Roger Waters ebenfalls gut zu Gesicht stünde durch ein zweieinhalbstündiges Programm, das einen schönen Querschnitt durch das Schaffen der britischen Psychedelic-Rocker repräsentierte. Dabei spielte sich die Band äußerst souverän durch das Programm, immer wieder gewürzt durch Solopassagen von Karl Heinz Luther (Keyboards), Uwe Sicks (Gitarre), Jenny Mittermüller und Sabine Simmet Raber (Vocals) sowie Gerhard Bleich am Saxophon. Gleich zwei Drumer, Thomas Luther und Kai Kessler, sorgten unermüdlich für den richtigen Takt, wobei sich Kessler als erfindungsreicher Percussionist zeigte, der immer wieder Einlagen abseits des Üblichen zeigte und so die Show extrem aufpeppte. Selbst Bassist Andreas Mittermüller konnte auftrumpfen, etwa bei One Of These Days, das mit einer minutenlangen und auf dem Bass gespielten Echofigur das Publikum in hypnotische Extase versetzte. Das komplette und am Stück gespielte Jahrhundertalbum „Dark Side Of The Moon“ stach dabei besonders hervor. Stilsicher, sowohl von der Interpretation als auch vom Sound erfreute dieses Stück Rockgeschichte ein sichtlich ergriffenes Publikum.
Sprechchöre skandierten dies am Ende mit Zugabe-Rufen und sie wurden erhört. So ging nach rund zweieinhalb Stunden Spielzeit mit „Comfortably Numb“ und „Run Like Hell“ eine furiose und nicht alltägliche Show zu Ende, zu der man allen Beteiligten und auch der Stadt St. Wendel nur gratulieren kann.